Welche digitalen Tools brauchen moderne Unternehmen?
Digital Natives drängen in die Wirtschaft. Die “Consumerization”, sprich die Nutzung von privaten Endgeräten in der Arbeitswelt, nimmt zu. Wer will schon zwei Smartphones mit sich herumtragen? Wer will ein Handy, dass nicht auf Facebook, Twitter & Co. posten kann, ständig irgendwelche Unternehmensupdates verkraften muss, oder an einem mobilen Arbeitsplatz (z.B. dem Kaffeehaus nebenan) nicht mehr ins WLAN darf? So manches Management überlegt derzeit, ob man nicht auf “smarte” Mobiltelefone statt der guten altmodischen “Brombeer”-Handies umsteigt. Umdenken ist gefordert.
Aber auch Social Business, naja sagen wir mal Social Media, ist inzwischen in den Unternehmen angekommen. Kaum ein Unternehmen, welches sich nicht mit dem Thema beschäftigt, um im Kampf um Kunden, Händler und Social Influencer bestmöglich für die Zukunft aufgestellt zu sein. Fakt ist: Die meisten Unternehmen sind in den Anfängen und in ihrem Verhältnis zu Social Media noch sehr ambivalent, wie
jüngste Studien beweisen. Welches Social Tool man einsetzen soll, wissen die wenigsten. Der Markt ist dynamisch wie nie zuvor und wer kann schon absehen, welche Technologie morgen noch existiert, nicht insolvent ging, nicht gekauft wurde, oder dabei nicht seine Start-Up Vision auf der Strecke lässt? Kein Konzern oder Mittelständler will zweimal durch den Prozess der Tool-Auswahl, wenn nicht unbedingt nötig.
Interne Cloud-Dienste, Social Media und Mobile Plattformen sind in Unternehmen noch kaum vorhanden, geschweige denn avisiert oder budgetiert. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den businessfördernden, technologischen Hilfsmitteln erliegt oft dem Business-Alltag. In der Regel kommt dann wichtiges (manchmal auch bewusst vorgeschobenes) Tagesgeschäft dazwischen. Schnell wird die Sache vorerst ad acta gelegt.
Sind Tools schon im Einsatz, wurden sie an Agenturen “outgesourced”, die maximal Social Media Monitoring vorwiegend unter dem Aspekt der “monatlichen Kundenberuhigung” nutzen: “Keine Angst! Ein Shitstorm ist nicht in Sicht.” Der Mehrwert von zahlreichen Tools -von Projekt-Management bis Collaboration und Crowdsourcing- für Sales, Marketing, Kundendienst, Employer Branding oder Produktentwicklung hat sich den Unternehmen noch nicht erschlossen. Erschreckend, angesichts der Tatsache, dass es draußen zahlreiche Berater gibt, die sich tagtäglich mit dem Thema beschäftigen.
Strategische Fragen jagen taktische Fragen
Die Hauptfrage der meisten Unternehmenslenker und ihrer Strategen stellt sich mit der Komplexität der Verantwortung. Wer nimmt die Tool-Auswahl in die Hand? IT? Marketing? Kundendienst? Die Abteilungsleiter als Gruppe? Kann oder muss man eine Person themenübergreifend in einer neuen Matrixfunktion als Projektleiter über die Abteilungsrollen einbauen, um politischen internen Sprengstoff im Zaun zu halten? Oder ist es am Ende doch eher Chefsache?
Wer übernimmt die Implementierung der Technologien in die Unternehmen? Wer macht den Mitarbeitern die neuen Businessprozesse klar, die die digitalen Tools mit sich bringen? Wer zahlt das Training der Mitarbeiter und Partner? Wie steht es um den Datenschutz, wenn auf einmal alles in der Cloud abgewickelt wird? Was, wenn der Cloud-Anbieter gehackt wird und Daten in unseriöse Hände wandern? Der Fragenkatalog ist endlos und das Angebot an Marketing Technologien unfassbar groß. Man kann sich gerne mal hier das Chart von
Scott Brinker ansehen und versuchen, den Überblick nicht zu verlieren.
Wer erstmal in die neuen Herausforderungen des sozialen Web und seiner modernen technologischen mobilen Möglichkeiten eintaucht, merkt schnell, dass sich ungeahnte Prozesstiefen ergeben, Menschen die Orientierung verlieren und so manches Unternehmen sich mit neuen Tools sich wappnen muss, um nicht in den Riffen der sozialen Webökonomie zu zerschellen. Und auch wenn ich schon so manchem Unternehmen in einem Seminar oder Workshop helfen konnte, ist es eine Ehre mal auf einer Veranstaltung ein wenig Licht in den Ozean der Unsicherheit und Undurchsichtigkeit zu bringen.
Die Veranstaltung
“Tools” in Berlin wird am 08.05.2014 ein Panel hosten zum Thema: “Social Business, Mobile Workplace & Digital Natives. Welche Tools Unternehmen brauchen und welchen ROI-Wert sie liefern.” Hier werden u.a.
Christian Roth (Intel),
Philip Riederle (Digital Native & Jungunternehmer) und
Prof. Dr. Alexander Rossmann (Reutlingen University) und
Martin Meyer-Gossner (The Strategy Web) das Thema ausführlich unter die Lupe nehmen und zahlreiche Einblicke gewähren.
Vielleicht ein erster Schritt für so manches Unternehmen, sich dem Thema digitale Tools ernsthaft zu nähern. Vielleicht sehen wir uns dort, ich würde mich freuen.