Schüren Facebook und Twitter Ängste, Depressionen und Unsicherheit?



Na, könnt ihr euch auch einen Tag ohne Facebook und Twitter nicht mehr vorstellen? Dann seit ihr zwar nicht mehr allein, aber solltet gewarnt sein. Denn die Social Networks machen unsicher und schüren Ängste, wie eine aktuelle Umfrage jetzt herausgefunden hat. Was eine andere Studie wiederum anders sieht…

Die ersten Erkenntnisse entstammen einer Umfrage der
University of Salford (UK), die 298 Social Network Nutzer befragte. Mehr als die Hälfte der Nutzer gab zu, dass die Netzwerke ihr Verhalten verändert habe. Zahlreiche Teilnehmer wiesen erhöhte Anzeichen von Ängstlichkeit auf.

Auch wenn es nur ein Poll war, sind die Zeichen irgendwie alarmierend. Die Hälfte der Befragten bekannte sich dazu, dass sich ihr Leben dadurch zum Negativen gewendet habe. Diese Teilnehmer sagten, dass ihr Selbstvertrauen gesunken sei, nachdem sie sich mit den Leistungen der anderen Freunden im Netzwerk verglichen haben.

Dass das Internet in gewisser Weise süchtig macht, lassen die Forscher daran erkennen, dass 55% der Befragten meinten, sie fühlten sich “besorgt oder unwohl”, wenn sie auf Facebook oder ihre Emails nicht zugreifen können. Zudem sehen sich über 60% gezwungen, ihre elektronischen Geräte auszuschalten, um eine Pause zu haben. Ein Drittel mache das sogar mehrmals täglich.

Zwei Drittel stellten fest, dass es für sie schwer sei, komplett zu entspannen bzw. zu schlafen, nachdem sie sich auf den sozialen Netzwerken getummelt haben. Ein Viertel gab zu, Probleme in ihren Beziehungen oder am Arbeitsplatz zu haben, nachdem sie sich online konfrontativ geäußert hatten.

“If you are predisposed to anxiety it seems that the pressures from technology act as a tipping point, making people feel more insecure and more overwhelmed”, meint die
Umfrageleiterin Nicky Lidbetter.

Sie selbst zeigte sich überrascht über den hohen Anteil der Menschen, die sich nur durch ein Abschalten von den Geräten lösen können. Offensichtlich können diese Menschen die Geräte nicht einfach ignorieren.

Linda Blair, eine Klinikpsychologin, ergänzt: “I think one of the key things is that people have begun to behave as though technology is in control of them, instead of the other way round. We can switch the gadgets off but a lot of us have forgotten how to.”

Der Studie treten Einsichten der University of Wisconsin-Madison (hier der
Auszug aus dem Journal of Adolescent Health) entgegen. In einer breit angelegten Studie mit 190 Jugendlichen im Alter von 18 bis 23 Jahren zeigten sich keine signifikanten Anzeichen oder Verbindungen zwischen der Nutzung von Social Media und depressivem Verhalten.

“Our study is the first to present scientific evidence on the suggested link between social-media use and risk of depression. The findings have important implications for clinicians who may prematurely alarm parents about social media use and depression risks.”
Lauren Jelenchick, Studienleiterin an der UW-Madison School of Medicine and Public Health.

Überraschen die Ergebnisse Euch ebenfalls? Könnt ihr auch manchmal nicht mehr auf die Kommunikationschancen verzichten und müsst eure Geräte ausschalten? Seid mal ehrlich…

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