Flashback dmexco 2011 – Moderatorenblick

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Manchmal ist es gut, wenn man sich ein wenig Zeit lässt im Leben. Zeit, um auszuschlafen, um Kraft zu sammeln, um nachzudenken. Die
dmexco 2011 war ein Erfolg, keine Frage. Die
Macher sind glücklich. Die Aussteller erstaunt, ob der vollen Hallen und des qualitativ hochwertigen Publikums. Die internationalen Vertreter lobten die hervorragende Organisation.

Was aber nimmt man als Moderator mit? Ein paar Impressionen…

Stellen wir den Post mal unter das Motto: Moderatoren gelten als Stimmungsmacher, haben aber auch eine organisatorische Verantwortung für die Einhaltung von Zeitfenstern.

Also war da zum Beispiel das „Women Leadership Panel“. Kurz bevor ich das Panel anmoderierte, musste ich am Eingang der Conference Hall vorbei, wusste aber nicht wie. Rund zweihundert Menschen hatten sich vor der Halle versammelt und ließen einem fasst kein Durchkommen.

Die weibliche Übermacht der wartenden mindestens 90-95% Frauen war unübersehbar. Die Halle war zum Panel voll besetzt – mit einer starken weiblichen Übermacht. Die Panelistinnen waren bemerkenswerte Vordenkerinnen, der Inhalt hochwertig.

„Come on. Come on. Be polite!“, rief James Hilton, Mitbegründer von AKQA, in seinen Anfangsworten den Zuhörern seines anschließenden
sehr guten Vortrages zu. Man hätte das gerne der abwesenden männlichen Führungsriege zugerufen. Die Ignoranz der männlichen Kontrahenten für das Panel klingelt vermutlich vielen Quotendenkern in den Ohren.

James Hilton hat alles dafür getan, mich hier an die Grenze meiner Möglichkeiten als Moderator zu bringen. Ein Video gab mir die Chance nach fast 15 Minuten des Überziehens zu intervenieren. Ob er wohl sonst jetzt noch auf der Bühne stehen würde? Wir beide haben beide danach viel gelacht. Denn: Gesehen hatte er mich. Aber getreu des Statement seines Vortrages „Free your mind“, kennen Zeit, Räume und Rahmenbedingungen für ihn keine Grenze. Uneducate yourself!

Ganz anders der ebenfalls sehr sympathische „Mad Man“ Andrew Robertson, CEO bei BBDO Worldwide. Seine
kurze und knackige Rede war nach 20 Minuten vorbei. Und schon war er von der Bühne. Er verblüffte alle im Organisationsteam. Es schien dennoch eher ein Segen, denn ein Problem zu sein. Das Publikum erhielt eine wohlverdiente, kurze Zwischenpause. Andrew kommentierte sie mit lachenden Worten: „They will love me – they need a break. Let’s have an espresso.“.

Diese Pause schien wahrlich von Nöten. Auffällig war der Unterschied zwischen Tag eins und zwei. Am ersten Tag herrschte unstillbare Euphorie und Wissensdurst. Am zweiten Tag stillte man eher einen anderen Durst. Und das trotz eines ebenso starken Konferenz-Programms wie am Anfangstag. Die zahlreichen Parties hatten sichtlich ihre „Brandspuren“ hinterlassen. Zwischenzeitlich kamen Gedanken an die Hochzeiten der Cebit auf.

Manche Sprecher fragten mich, wie man die Veranstaltung 2012 toppen will. Eine Herausforderung für das Team um Christian Muche und Frank Schneider, aber keine unlösbare. Und die Moderatoren werden wieder ihr Bestes geben, dann diejenigen wieder aufzuwecken, die in der Conference- oder Debate Hall versuchen auszuschlafen.

Wir sehen uns wieder – in Köln am 12. und 13. September 2012!