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Social Networks: Studie zu Erfolgskriterien

Warum sind User in Communities aktiv? Was sind die Themen, die dort besprochen werden? Welche Features nutzen sie? Viele Fragen auf die die breit angelegte Studie der Kölner Unternehmensberatung Brain Injection in Zusammenarbeit mit der Cologne Business School viele Antworten liefert. 150 Marketingstudenten analysierten drei Monate lang die Rahmendaten von 600 Social Networks und Online-Gruppen sowie 60.000 Profilangaben von Community-Mitgliedern. Die ganze Studie kann über den Downloadbereich bezogen werden.

Das Ergebnis der Studie zeigt, daß der Frohsinn am meisten Erfolg verspricht: ‚Flirt und Liebe‘ sowie ‚Party‘ stehen ganz oben bei den Top-Themen der Communities, noch vor Musik und Sport. Als bevorzugte Features gelten das Hochladen von Bildern und Verschicken von Nachrichten.

“Die Mitglieder wollen sich selbst darstellen und sich mit Gleichgesinnten austauschen”, fasst Prof. Dr. Klemens Skibicki, Marktforscher und Leiter der Studie, zusammen. Dies gelte gleichermaßen für alle untersuchten Branchen und Nationen.

Nachfolgend die Auflistung der einzelnen Abfragen und Erkenntnisse der Umfrage in Listenform sowie am Ende der Wissenstand zum Thema Monetarisierung von Social Networks.

Erfolgskriterien für Communities
Klarer Zielgruppenfokus
Anschauen von Fotos
Sehr große Zielgruppe
Möglichkeit, sehr viele Bilder hochzuladen
Starke Bindung der Mitglieder untereinander
Interessantes Thema
Flirtmöglichkeit
First Mover
Leichte Benutzerführung
Elitär
Große Anzahl an Mitgliedern
Zielgruppe hat hohe Internet-Affinität

Die beliebtesten Features in Communities
Bild-Upload (85,9%)
Internes Nachrichtensystem (75,8%)
Freundesliste (70,2%)
Forum (59,3%)
Profilbesucher (53,3%)
Pinnwand (48,4%)
anonymes Browsen (45,6%)
Blog (43,9%)
Chat (40,6%)
Gruppensystem (36,3%)
Prestige-System (32%)
Video-Upload (31,7%)
Poke (14,8%)
Widget (11,1%)
Voting (9,2%)
Einzigartiges Features (4,2%)

Die beliebtesten Themen in Communities
Flirt und Liebe (57,9%)
Party (55%)
Musik (48%)
Sport (47,7%)
Film und Foto (45,4%)
Urlaub und Reisen (41,3%)
Kunst und Kultur (40,7%)
Beruf (36,3%)
Bildung (35,2%)
Computer und Software (29,8%)
Essen und Trinken (28,4%)
Business (27,1%)
Autor und Motor (27%)
Familie und Kinder (24,3%)
Gesundheit (21,2%)
Tiere (20,9%)
Wissenschaft (16,5%)
Religion (14,7%)
Haus und Garten (13,5%)
Sonstiges (12,4%)

Motiv der Community-Nutzung
Selbstdarstellung (66,5%)
Gemeinsame Aktivitäten (63,3%)
Neugier (51%)
Partnersuche (49,3%)
Informationssuche (49%)
Soziale Anerkennung (45,8%)
Gruppendruck/ jeder ist dort (18,8%)

Spot On!
Wollen Werbetreibende endlich verstehen, warum sie in Communities aktiv werden sollten, dann haben sie jetzt zumindest mal Ansätze zu Hintergründen erhalten. Aber auch die Communitybetreiber haben neues Futter für die effizientere Monetarisierung bekommen. Dennoch darf die Studie nicht überbewertet werden, ist sie doch die erste in diesem Format. Dennoch kann man dem Trend wohl vertrauen. Sicherlich eine der wichtigsten Erfahrungen bringt die Studie in der Erkenntnis, daß die User sehr wohl bereit sind für Premium-Mitgliedschaften zu zahlen.

Erlöskomponente
Werbung vorhanden (57,6%)
Bannerwerbung (48%)
Integration von Shops (26,3%)
Premium-Mitgliedsbeitrag (15%)
Virtuelle Währung (12,4%)
Basis-Mitgliedsbeitrag (3,9%)

Ein Social Networks erfolgreich aufzubauen und zu vermarkten, braucht seine Zeit und viele Learnings. Und wenn man die richtungsweisenden Erkenntnisse über User, Features und Themen endlich gezogen hat, kommt meist ein neuer Technologietrend, der die Learnings dann wieder auf den Kopf stellt.

Web-Entwickler – populär wie nie zuvor.

Second Life, Facebook, MySpace – alle Top-Player im Webmarkt reissen sich um Web-Entwickler (Web Developer). Ob in der Open Scource Welt oder als Festangestellte, die dem Mitbewerb das Leben schwer machen sollen. Diese Woche wurde einem wieder mal bewußt, was wäre das Web nur ohne die Unterstützung, die Kreativität und das Verständnis der Web-Entwickler.

Welche Techniken dabei zum Einsatz kommen, erinnern mich sehr stark an die Motivationsmechanismen in Salesabteilungen: Incentives müssen her. Facebook hat das hervorragend vorgemacht, indem man den Web-Entwickler erlaubte, an ihren eigens entwickelten Applikationen zu verdienen. MySpace schlägt zurück und macht es den Kreativen noch einfacher ihre viralen Applikationen zu monetarisieren. Der Kampf um die Web-Entwickler nimmt an Dynamik zu.

Dazu schreibt die LA Times: Mit Erfolg. So hätten 10.000 Entwickler 1.000 neue Applikationen hervorgebracht, die die Treue der 117 Millionen weltweiten MySpace User erhalten würde. Die heutige Social Networking Nachricht in diesem Königskampf passt da allerdings nicht dazu. Offensichtlich kam der strategische Zug etwas zu spät. Die dem US Medienkonzern News Corp. gehörende Plattform Facebook hat inzwischen die Social Networking Hoheit von MySpace eingeholt und das bei einem gleichzeitig stagnierenden MySpace Wachstum – userseitig.

Stellt man sich folgende Frage: Hätte man die Incentives für die Web-Entwicklungen an die unmittelbare Erhöhung der Userzahlen geknüpft – wo stünde MySpace dann? Im Managementbusiness ist das ein gängiger Prozess. Man bewertet ein Webbusiness und seine Manager nach Umsatz und nach Userzahlen. Eindimensionale Denke von MySpace also im Zuge des dynamischen Wettbewerbs um Web-Entwickler? Vermutlich war der Gegenzug eher eine pure Salesreaktion.

Ein typisches neuzeitliches Managementphänomen kommt da zum Vorschein: Das operative Geschäft lässt kein strategisches Vorgehen auf die Schnelle zu; Tagesgeschäft regiert ohne seine Königsdisziplin: Distanz zu täglichen Prozessen. Schnell ein Gegenangebot und den Rest erledigt der Markt. Sehr fraglich diese Taktiken, oder? Und doch immer wieder genutzt…

Jetzt sitzt man da als Salesverantwortlicher… und frägt sich, ob man den richtigen Beruf gewählt hat. ,Hättest halt was Gescheites gelernt, gell…‘ Den Spruch der Eltern hat man unzählige Male hassen gelernt. Aber Web-Entwickler? Hätte man früher einem Freund erzählt, man studiert Web-Entwickler oder Web-Design, hätten die Freunde nur darauf gewartet, dass einem die Pickel schlagartig ins Gesicht springen, man die Brille aus der Tasche zieht und sich ins stille Kämmerlein zurückzieht … ein Freund weniger halt. Tut mir leid, aber zu unserer Zeit war die Reaktionen so…

Fazit!
Und heute? Da steht Burghausen Kopf, wenn sich nächste Woche bei der Konferenz für Web-Developer und Web-Designer die Elite der deutschsprachigen .Net Welt trifft. Ob MySpace, Facebook oder SecondLife Funtionäre dort versuchen Web-Entwickler zu rekruiten? Da werden dann so Sachen besprochen, wie ,Welche Vorteile bringt der Einsatz von WPF in klassischen Line-Of-Business Applications? ‚ Bahnhof!? Oder das Schwerpunktthema Silverlight. Nochmal Bahnhof!? Beruhigt hat mich dann, dass selbst in dieser Zielgruppe das Thema wohl Verwirrung auslöst, wenn es um die generelle Funktionalität und zur Unterscheidung zwischen Version 1.0 und 2 geht.

Da bleibt man doch lieber bei Dollar, Britischem Pfund und Euro – Währungen und Verkaufsmechanismen ändern sich nicht so schnell.