Werden wir unsozialer in Social Networks?




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Es ist eine Frage, die als Folgeerscheinung der
Datenschutzdiskussionen
in
2011 (und
fortlaufend) sowie der Zunahme an individueller Transparenz aufkommen muss. Und sie stellt als Frage vieles in Frage. Vieles, was wir öffentlich kommunizieren, was wir in Social Media tun und wie wir uns neuzeitlich öffnen.

Es ist die Frage, ob wir langsam in Social Networks inzwischen wieder
unsozialer werden…

Denn ein Trend zeichnet sich -zumindest
laut Erkenntnissen des Pew Internet & American Life Project- ab. Facebook Nutzer werden zunehmend “unsozialer”. Sie mindern ihre öffentliche Transparenz. Sie optimieren ihre Privatsphäre. Sie beschneiden ihre Persönlichkeitsprofile. Und manche “entfreunden” sich inzwischen sogar schon von früheren “Freunden” auf Facebook.

Zwei Drittel der befragten 2.277 Nutzer aus Amerika nutzen Social Networks, und davon geht ein großer Anteil deutlich restriktiver mit der Transparenz seiner Öffentlichkeit um. Inzwischen kommunizieren viele Nutzer mit ihren Facebook, Google+ oder Twitterseiten nicht mehr so öffentlich wie bisher. Von den befragten Sozial Network Nutzern haben…

– 63% bereits Freunde gelöscht
– 44% haben Kommentare von Freunden gelöscht
– 37% haben ihre Namen von Fotos genommen, auf denen sie getagt wurden

Sicherlich interessant zu beobachten ist, wie unterschiedlich Frauen und Männer damit umgehen. 67% der Frauen (gegenüber 58% der Männer) haben Menschen aus ihrem Netzwerk gelöscht. Zudem sind Frauen auch bei den Sicherheitseinstellungen restriktiver. Während 67% der Frauen ihre Privatsphäre in höchstem Masse sichern, machen dies nur 48% der Männer.

58% der Social Network Nutzer lassen nur Freunde an ihrer Netzwerkkommunikation teilhaben. Ganze 81% lassen Freunde von Freunden nicht ihr Profil ansehen. Dass das nun kein rein amerikanisches Phänomen ist, habe ich inzwischen im eigenen Freundeskreis feststellen dürfen. Auch in meinem “Freundeskreis” sieht man die ersten abwandern, einschränken und verschwinden… aber auch wiederkommen.

Die Frage, die sich stellt… Welches Verhalten und Agieren ist denn “sozial” in Social Networks? Wird die Diskussion
“Freund oder Nicht-Freund” hier zur ausschlaggebenden sozialen Waagschale? Oder überlegen sich die Nutzer, wie sozial man eigentlich sein kann, soll und will in Social Networks? Oder sind es die
Fake-Accounts, die uns vorsichtiger werden lassen? Oder wird doch noch zwischen privat oder beruflicher Nutzung des Accounts unterschieden? Bei Männern wird die Nutzung eher beruflich gesehen, deshalb die Kommunikation offener und auch nur aus diesem Grund “sozialer” gesehen? Bei Frauen dann doch mehr privat und folgerichtig “geschlossener”? Eure Meinung zählt…