Digitale Transformation in Deutschland - Studie 2018

Digitale Transformation ist Top-Thema in deutschen Unternehmen

Wo stehen deutschen Großunternehmen (ab einem Umsatz von 250 Millionen Euro p.a.) auf ihrem Weg der digitalen Transformation? Wie sieht der Vergleich zu anderen Ländern aus? Was wird hierzulande unter Digitaler Transformation verstanden? Tickt Deutschland hier anders als der Rest? Auf diese Kernfragen und viele weitere spannende Aspekte liefert die von etventure in Zusammenarbeit mit der GfK veröffentlichte Studie „Digitale Transformation 2018 – Hemmnisse, Fortschritte, Perspektiven“ Antworten. Eines wird zum wiederholten Male mehr als deutlich. Es besteht eine deutliche Diskrepanz zwischen der Eigenwahrnehmung und den realen Herausforderungen der Digitalisierung.

Philipp Depiereux, Gründer und Geschäftsführer von etventure, sieht die Ergebnisse der Studie trotz der positiven Entwicklung in vielen Bereichen mit einer gewissen Besorgnis: „Die Ergebnisse zeigen eine deutliche Diskrepanz zwischen Eigenwahrnehmung der deutschen Unternehmen und den realen Herausforderungen durch die Digitalisierung.“ Doch wie kommt es Jahr für Jahr zu einer solchen Entwicklung und was sind mögliche Gründe für das unterschiedlichen Verständnis von digitaler Transformation in deutschen Unternehmen.

Die Perspektiven der Digitalisierung

Digitalisierung ist das was man draus macht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass es hier mehrere mögliche Sichtweisen gibt. In diesem Zusammenhang ein Evergreen der dies sehr plakativ auf den Punkt bringt.

55 Prozent der befragten Unternehmen beschäftigen sich im Zuge der Transformation (lediglich) mit der Digitalisierung des aktuellen Geschäftsmodells und seiner bestehenden analogen Prozesse. Es liegt also auf der Hand, dass wenn sich viele Unternehmen in diesem Umfang mit der Digitalisierung beschäftigen diese auch ein gutes Gefühl haben was den Stand der eigenen Digitalisierung angeht.

Im Gegensatz dazu betrachten 28 Prozent der deutschen Großunternehmen das Thema Digitalisierung wesentlich strategischer. Sie stellen das eigene Geschäftsmodell in Frage und beschäftigen sich mit dem eventuellen Aufbau neuer Geschäftsmodelle.

Aber auch die in vielen Unternehmen neu geschaffene Position des Chief Digital Officer (CDO), welche es derzeit nur in jeder siebten Firma gibt, ist hier nur ein erster Schritt beim „Marathon der Digitalisierung“.

Immerhin verfügen mittlerweile 44 Prozent der Unternehmen über eine eigens für sämtliche digitalen Themen zuständige Digital-Einheit. Hier gab es im Vergleich zum Vorjahr (33%) einen der deutlichsten Anstiege. Bei lediglich 5 Prozent ist diese Einheit, um flexibler und fernab der Kernorganisation agieren zu können, aus dem Unternehmen ausgegliedert. Dieser Umstand sorgt dafür, dass Innovationen schwer voranzutreiben sind wenn die Führungsetage eigene Produkte, Profit und EBITDA im Kopf hat. Den Blick über den Tellerrand hinaus hin zu digitalen Innovation, die das existierende Business gefährden können, will man in der Chefetage oft nicht wahrhaben oder erkennen.

Das belegen auch die Daten der Studie. 59 Prozent der Unternehmen glauben, in den kommenden drei Jahren keine Umsatzeinbußen der Global Player wie Google oder Amazon befürchten zu müssen. Der bereits erwähnte fehlende Blick über den Tellerrand und der damit ebenfalls ausbleibende Blick auf mögliche Gefahren, stellt die größte Gefahr für viele Unternehmen dar.

Strukturen behindern die digitale Transformation

Sage und schreibe 58 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass die Verteidigung bestehender Strukturen einer der Hauptgründe des Scheiterns einer digitalen Transformation sei. Zwar geben 44 Prozent an, dass Sicherheitsanforderungen in einer immer komplexer werdenden IT-Infrastruktur ebenfalls oft einer der Gründe des Scheiterns sind. Doch der Aspekt einer oftmals nicht vorhandenen Methodik die dringend nötige Transformation wiegt wesentlich schwerer. Eine mangelnde Erfahrung wenn es um ein Nutzer-zentriertes Vorgehen geht macht eine wirkliche und innovative Transformation (fast) unmöglich. Sowohl intern (Mitarbeiter) als auch extern (Kunden) ist die Orientierung an den wirklichen Bedürfnissen der Nutzer der entscheidende Aspekt der über Erfolg bzw. Misserfolg der digitalen Neuausrichtung entscheidet.

Eine Entwicklung die auch wir in zahlreichen Schulungen immer wieder machen ist, dass Mitarbeitern sich unsicher im Umgang mit Social Media, Social Selling oder Social Networking im Generellen fühlen. Der Mehrwert ist den meisten im Kontext ihrer täglichen Arbeit, unklar. Auch, dass Millennials immer mehr ins Unternehmensmanagement drängen, die diese Themen wie ihr tägliches Brot nutzen, scheint in so mancher Führungsetage noch nicht angekommen zu sein.

Die vollständige Studie können Sie hier herunterladen.

Quelle Beitragsbild: https://pixabay.com/de/einschalten-ausschalten-industrie-2923046/