Wie kommt man vom Bloggen zur Bauernregel…

Als ich gestern spontan einen Kunden durch die Stadt zu einem Termin mitnahm, mussten wir an einer der zahlreichen Münchner Ampeln halten. Wir plapperten vor uns hin und passierten gerade den Prinzregentenplatz.

Plötzlich schoss er mit dem Kopf hoch, schüttelte diesen heftig und schrie: „Das geht ja mal gar nicht!“ Ich schau ihn etwas verwirrt an und verstehe nicht. „Was geht gar nicht?“ Er daraufhin: „Na, schau mal schnell da rüber!“

Ich verstand sofort, und mir entfuhr…

„Das ist wie wenn man einen eigenen Blog Post selbst kommentiert mit den Worten: Dieser Post war jetzt eher sinnnlos.“

Wir beide schauten uns an und mussten herzlich lachen.

Was war geschehen? Aus dem Fitnesstudio lief eine jugendliche Frau, frisch geduscht mit hoher Fönwelle, die Sporttasche lässig geschultert. Ihre erste Amtshandlung beim Herauslaufen? Die Eingangstür des Fitnessstudios noch in der Hand steckte sie sich einen Zigarillo in den Mund und zündete diesen an…

Mein Kunde aber konterte noch besser auf meinen Spruch. „Weißt Du, was mir früher im Stern Magazin am besten gefallen hat?! Die Witzeseite mit den Bauernregeln der Tiere.“ Er überlegte kurz, dann sagte er…

„Drum prüfe, wer denn weiter bloggt, ob der Post auch wirklich rockt!“

Spot On!
Ist es nicht herrlich, wenn man mit Kunden sinnlose Sprüche klopfen kann, diese nicht kommentiert, sondern einfach mal auf den Bildschirm bringt…?

PS: Unsere Fahrt endete damit, daß er den Termin verschob und wir noch einen gemütlich Kaffee nahmen. Offline- und Onlinewelt sind manchmal ganz nah bei einander. Man muss sie nur verbinden lernen…

Von listigen Zeitdieben und dem fabelhaften Lehrer

Eins vorweg… Warum kauft man sich das Hörbuch Die Bärenstrategie von Prof. Dr. Lothar Seiwert – und nicht das Buch? Ganz einfach: In der Ruhe liegt die Kraft. Was als Maxime der Bären definiert wird, muß auch entsprechend aufgenommen werden… im Auto.

Denn nur dort ist die moderne Oase der rasenden Ruhe, die entspannende und rückbesinnende Höhle des Bären für den Vater, den Manager und den Freund in der modernen digitalen Realität. Die Stimme von Ilja Richter ist dabei perfkt gewählt – sie beruhigt, beschwichtigt und berät.

Wer sich in diesem Buch, nein… Hörbuch, nicht mindestens einmal in welcher fabelhaften Rolle eines der gewählten Waldtiere auch immer -in der ehrgeizigen Biene, der pflichtbewussten Eule, dem hektische Hase und dem gemütlichen Hirsch- wiederfindet, der hat es geschafft. Was? Die Zeitdiebe in ihre Grenzen zu weisen und aus dem eigenen Leben zu verbannen.

Aber wie kann man das schaffen in Zeiten, wo man für Social Media allein schon prinzipiell mindestens drei Monitore gleichzeitig im Blickfeld haben muss? „Verschwende Deine Zeit nicht mit Zeitdieben“ ist sicherlich einer der Vorwürfe, dem sich Social Media immer wieder gegenüber sieht. Dem kann man nur entgegenhalten, daß in der durchdachten Organisation, richtiger Zeiteinteilung und weitgehendster Automatisierung der persönlichen Aktivitäten Social Media zu einem unheimlichen Gewinn für das eigene Leben und Wissen werden kann.

In 10 bärigen Tipps bringt uns (und die entnervten Waldtiere) Bruno Bär zurück auf den Boden der Offlinewelt. Prof. Dr. Seiwert wählt diese Tipps nicht mit dem erhobenen Zeigefinger sondern mehr mit der Erfahrung eines Zeit- und Lebensmanagers, der uns keine Weisheiten auftischt, sondern die Simplizität des Alltags vor Augen führt. Keine strategische Philosophie sondern kinderfreundliche Logik, die selbst die Kleinen zum Lachen bringt – auch wenn ihnen die Tragweite der Fabel nicht klar sein wird. Die Jugend, welche das Management der Zukunft werden will, sollte sich das Hörbuch zu Gemüte führen, um mit Gelassenheit und Voraussicht die Aufgaben als Businessentscheider fokussieren zu können.

Spot On!
Es gibt ein kinderfreunliches Vermächtnis in der Strategie-Wissenschaft: Die Bärenstrategie. Ob jung, ob alt, ob gebildet oder nicht – Ilja Richter intoniert humor- und wundervoll die Charaktere des Waldes – die Schüler des Lebens. Wer Zeit hat, ist glücklich und erlebt kurzweilig die schnellebigen moderne Onlinewelt.

Offlinewelt 1.0 – Kundenservice: Den Schuß nicht gehört und die Marke erlegt…

Wir schreiben das Jahr 2008. Ein Jahr, in dem immer wieder darauf hingewiesen wird, was guter Kundenservice heißt und wie ernst man diesen nehmen soll. Dennoch haben einige Firmen den Schuß offensichtlich noch nicht gehört.

Das Problem heißt Kundenservice: Online klappt’s schon manchmal, offline lässt er viele Wünsche offen.

Online empfiehlt der bazaarblog den Online-Shops, dass man keine Angst vor negativer Kritik haben und diese auf jeden Fall veröffentlichen soll. Angesichts der Glaubwürdigkeit des Shops wäre dies unabdingbar. Was natürlich schwer fällt, wenn RightNow gerade erst mit einer Studie verkündet hat, dass Kunden äußerst intolerant bei schlechter Kauferfahrung sind. Da steht dann das arme Unternehmen da und weiß nicht mehr weiter. Guter Rat ist teuer und oft nicht der Weisheit letzter Schluss.

Offline hingegen scheint der Einzelhandel inzwischen komplett aus dem Interessensbereich des Managements diverser Unternehmen zu verschwinden. Zumindest hat man den Anschein, wenn man die Kundenberatung und den Kundenservice des ‚geschulten Personal‘ diverser Einzelhandelsläden großer Brands betrachtet. Da bekommt man schnell den Eindruck: die Firmen haben den Schuß nicht gehört.

Zwei Beispiele aus dem täglichen Leben…

Bsp. 1: Schuhladen eines großen weltweiten Brands mit 4 Großbuchstaben – Franchisenehmer
Wenn man in besagtem Laden, Schuhe nicht in der richtigen Größe bekommt, hat man Pech gehabt. Keine Beratung, keine Hilfe und kein Service! Auf die Frage, ob man die Schuhe online kaufen könne, erntet man ein „Nein, wir verkaufen nur in Shops“. Keine weiteren Auskünfte. Auch auf Nachfrage hin, ob andere Shops in der Stadt diesen Schuh noch hätten, wird man eher unwissend angesehen, denn gemäß dem ehemaligen Motto der 11880 bedient: Hier werden Sie geholfen! Keine kurze telefonische Recherche, nichts… Obwohl es genau zwei Läden in der besagten Stadt gibt. Nein, hier war man gänzlich bedient – das Brand ist erstmal für die zukünftige Kaufabsicht unerwünscht. Da hilft auch das portable Spiel nicht, welches man als Geschenk für die Kinder bei einem Kauf bekommt. Denn erst kommt der Service, dann der Kauf! Wer das nicht beachtet, erlegt seine Marke. Ja, Franchise bietet auch Gefahren für Marken…

Bsp. 2: Sport-Allround Laden eines großen Sportversenders mit 6 Buchstaben
Will man in diesem Laden, ein Kleidungsstück haben, welches nicht mehr verfügbar ist, aber der Verkäufer bei der Lager-Recherche im Online-Katalog als verfügbar findet, gibt es keine Schnittstelle zwischen On- und Offline. Nun wäre der Wunsch des Kunden doch vom Verkaufspersonal zu hören: „Kein Problem, bestellen wir Ihnen online und schicken es Ihnen zu.“ Aber das ist wohl eher ein ‚virtueller‘ Traum. Obwohl man für den Versand eine gesalzene Pauschale von 5.95,- EUR verlangt, wird dieser Service nicht gewährt. Sind mit dieser Pauschale nicht auch irgendwie die Offline-Verkäufer für den Kundenservice abgegolten? Man sollte es meinen. Wohl bemerkt: Der Laden war leer, kein Mensch weit und breit – außer mir, dem Verkäufer … und der Marke.

Spot On!
An beiden Beispielen kann man sehen, wie Kundenservice optimalerweise zwischen Offline- und Onlinewelt sein Können beweist. Oftmals wird man allerdings entäuscht und zieht zur nächsten Marke. Ja, wir Kunden sind schon manchmal sehr untreu Marken gegenüber. Auch wenn die Firmen es selbt in der Hand haben, diesen Zustand zu verändern. Ist die Marke nicht ruiniert, lebt sichs gänzlich unkommentiert…

Wochenendgruß: Remember Mao!

Mao war ein kluger Kopf und ihm fielen weiße Sprüche ein, die man manchmal einfach aus der Schublade kramen muss. So sagte er mal…

„It’s always darkest before it’s totally black!“

Ungefähr so muss sich der südafrikanische Politiker Nhlanhla Nene gefühlt haben, bevor das Gehölz endgültig zerbarst…

Spot On!
Die coole Reaktion nach dem ersten Knacks erwartet man manchmal von z.B. Finanz-Managern, wenn die Säulen ihrer ‚Finanzierungsgebäude‘ nachzugeben drohen…

Bannerwerbung wirkt!

Kennen Sie die Zeitungsanzeigen mit dem Claim ‚Print wirkt‘? Die Kampagne wurde einst vom Verband der Zeitungsverleger VDZ ins Leben gerufen. Das Ziel der Kampagne ist, den Wiedererkennungswert von Marken ohne Angabe von Claims, Fotos, Logos, Produkten, etc. zu belegen. Ein cleverer Schachzug der Print-Verleger im Mitbewerb um Mediagelder, die zunehmendst in die Onlinewelt abwandern.

Diese Woche allerdings musste man sich fragen, ob die Onlinewelt nicht langsam einen Gegenschlag gegen die Kampagne initiieren muss unter dem Motto: Bannerwerbung wirkt. Warum…? Gigacom publiziert einen Artikel mit der Frage: What if you ran an ad, and nobody saw it? Der Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Banner Advertising gegenüber Suchmaschinen-Advertising und beruht auf einer Studie, die die Nielsen/Norman Group unter 3.000 Usern durchgeführt hat. Dabei wurde bei den Personen die Nutzungsgewohnheiten und die Augenbewegungen beobachtet. Ergebnis: Niemand schaut auf ‚Picture Advertising‘.

Kann man eine solche Aussage ernst nehmen? Zerstört er nicht alle Illusionen des Media-Marketings der Onlinewelt? Wer hätte gedacht, dass ein solcher Artikel überhaupt irgendwo online in einem Medium erscheint? Und: wie kann dieser Artikel erscheinen, wenn nebendran zahlreiche Onlinebanner laufen? Schauen Sie mal…


Bester Kommentar eines Lesers hierzu: „Eure Sponsoren auf der rechten Seite müssen diesen Post lieben.“

Machen wir es kurz: Nein, wir brauchen keine Kampagne: Bannerwerbung wirkt!

Die zahlreichen Kommentare auf den Artikel sprechen nahezu ausschließlich eine eindeutige Sprache. Hier die interessantesten und lehrreichsten Auszüge in übersetzter Form…

„Wenn das wahr wäre, hätten Banner Ads CTRs von 0, was sie nicht haben. Auch wenn es wahr ist, dass oft weniger als 1% der Menschen auf Banner klicken, klicken Menschen auf jeden Fall.“

„Es ist die “RELEVANZ” der Anzeige, die entscheidet, ob der Nutzer darauf achtet oder nicht, Banner oder Text ist egal. Etwas sollte vorweg dem Hirn anzeigen, dass es ‚relevante Anzeigen hier erwarten kann’ … das ist es … das Hirn wird (dann) jede Anzeige ansehen.“

„Die meisten Menschen unterschätzen die Möglichkeit des Hirns zu lernen und die Fähigkeit zu evaluieren. Wenn es Text zur Aufnahme erwartet, wird es nach Text schauen. Für die ersten Anfänge, wenn man blinkendes, flashendes Etwas ihm vorsetzt, wird es evaluieren, worum es dabei geht. Nachdem es gelernt hat, dass es Mist ist und nichts mit dem Erwarteten zu tun hat, wird es es ignorieren. Das Gleiche kann über Text im Fernsehen gesagt werden, wenn wir einen kleinen Film (Anzeige) erwarten und man Text den Menschen vorsetzt, werden sie es ausmachen.“

„DAS IST ABSOLUT FALSCH! Ich kenne viele Werbekunden und Affiliates, die Jahre lang Tonnen von Profit gemacht haben mit Bannerwerbung. Ich spreche auch nicht über wenig. Ich spreche von Insertions-Dollars in Millionen von Dollars. (…) Diese Jungs haben Pennies bezahlt pro Klick und den ganzen Weg zur Bank lang nur gelacht.“

Spot On!
Bannerwerbung wirkt. Der Artikel hingegen ist erschreckend unwissenschaftlich und unwirtschaftlich zugleich. Die Kommentare hingegen erklären dem User wunderbar, wie Werbung funktioniert.

Noch eine Anmerkungen: Wenn Bannerwerbung nicht funktioniert, liegt es entweder an der fehlenden Call-To-Action oder am den User nicht ansprechendem Kreativformat. Hätte man diesen Aspekt mit berücksichtigt, hätte die Studie gewirkt.

Bundesliga Saisonstart: Neuigkeiten, Infos, Services für fussballinteressierte Webprofis

Der Tabellenführer geht mit gutem Beispiel voran: Pünktlich zum Saisonstart zeigt sich der FC Bayern in neuem Internetgewand inklusive RSS-Feed und FCB-Webmail.

Grund genug, sich mal umzuschauen, was der Internetgemeinde der fussballinteressierten Webprofis an Neuigkeiten zum Bundesligastart sonst noch so geboten wird.

Über die Verfügbarkeit von guten Tickets…

Eine gute Idee ist die Kooperation zwischen den Bundesligaclubs und Viagogo.de, der Onlineplattform für den Wiederverkauf von Tickets. Ab sofort können Jahreskartenbesitzer ihre Tickets der Saison 2008/09 zur Verfügung stellen, sollten sie selbst ein Heimspiel nicht besuchen können. Somit besteht die Möglichkeit für Normalsterbliche, noch an gute Karten für offiziell bereits ausverkaufte Spiele der Clubs zu kommen.
Weitere Infos unter viagogo.de

Über die Verfügbarkeit von Dauerkarten…

Die neue Saison steht vor der Tür, viele Vereine haben bereits das Maximum an Dauerkarten abgesetzt und verkaufen keine mehr. Bei anderen Vereinen ist noch viel Luft nach oben. fussballfan.net hat sich die Mühe gemacht und alle Webseiten der Bundesligavereine besucht. Teilweise sind Informationen ohne Probleme zu finden und das Kaufen der Dauerkarte ist simple.
Weitere Infos unter fussballfan.net

Über die ganze Saison Fussball im Internetradio…

Das Internet-Radio 90elf überträgt alle Bundesliga Spiele der 1. und 2. Bundesliga – live und in voller Länge, einzeln oder als Konferenzschaltung. Das 24-stündige Vollprogramm will den Angaben zufolge rund um den Fußball informieren. Auch Entertainment und Musik gehörten zum Angebot. Veranstalter von «90elf» ist Regiocast Digital, ein Tochterunternehmen der Radioholding Regiocast. Das Unternehmen erwarb von der Deutschen Fußball-Liga die Übertragungsrechte für digitale Verbreitungswege. «90elf» ist werbefinanziert.
Weitere Infos unter 90elf.de

Über die ganze Saison per Handy die Bundesliga live…

FußballFlatrate gratis – Die ganze Welt der Bundesliga auf Ihrem Handy. Alle Spiele der 1. und 2. Bundesliga live im UMTS-Tarif inklusive (ohne Aufpreis). Mit Live-Ticker immer up to date und kein Tor mehr verpassen, inklusive Datenbank mit Tabellen, News, Statistiken, Infos und Videos
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Viel Spaß bei der neuen Bundesliga Saison!

Offlinewelt 1.0: Vom Empfänger zum Sender – Prosumer als Brand Botschafter

Dass Konsumenten essentiell für das Business sind, ist klar… Sie sind oder werden schließlich Kunden. Als Kunden können sie aber auch -geschickt eingesetzt mit Web 2.0 Mitteln- Botschafter einer Marke werden. Eine kurze Analyse anhand des Sender-Empfänger Gedankens…

Früher hat man die Marketing Kommunikation genutzt, um den Bekanntheitsgrad zu steigern und aus Interessenten Kunden zu machen. Man hat CRM Massnahmen gestartet (Online und Offline), um Interessenten zu informieren oder den Kundenstamm zu erhalten. Aufgrund des übersichtlichen Mitbewerbs und der geringeren Markenvielfalt war die Loyalität der Kunden stark, was den Unternehmen die Kundenkommunikation vereinfachte.

Der Kunde konnte die Übersicht behalten und musste sich nur zurücklehnen. Die Informationen kamen sowieso in den Briefkasten geflattert. Aber beide hatten nicht die Option der permanenten interaktiven Kommunikation. Um das Kundenfeedback zu einem Brand einzufangen, mussten Firmen Studien machen, die eher dürftige Ergebnisse nach sich zogen. Die Kunden begeisterte es schon gar nicht. Der Rolle des Konsumenten entsprach der des klassischen Empfängers.

Inzwischen haben sich die Konsumenten aus ihren Sesseln erhoben und geben das Tempo der Brandentwicklung vor. Umso wichtiger, Plattformen zu schaffen, an denen sich Meinungen und Äußerungen über das Brand sammeln. Unternehmen müssen Konsumenten zu aktiven Prosumern machen – falls diese es nicht schon selbst tun. Der Konsument wird immer mehr zum Sender – des Brands.

Nehmen wir das Beispiel Nutella. Wie man weiß, bieten Social Networks die Option, Communities zu bilden. In Facebook gibt es angeblich über 500 (!) Gruppeneinträge zu Nutella und seiner Beliebtheit. Teilweise sind die Einträge ,sichtbar‘ von Ferrero initiiert. Interessant ist, dass sich ständig neue Gruppen bilden -von Usern angestoßen-, die dann zwar anders heißen, aber denselben Tenor haben: positive Äußerungen zu Nutella! Mal heißt es dann ,Addicted to Nutella‘, mal ,Ich liebe Nutella‘. Andere Sprache sonst kein Unterschied. Wenn soviele Gruppen Nutella lieben, kann man dann noch eine andere Nuss-Nougat-Creme kaufen? Die Brand Botschafter beeinflussen die Kaufentscheidung gewaltig – der Entscheidungsprozess ist dynamischer und schneller. Ohne, dass die Kunden es merken, werden Sie zu Botschaftern und Multiplikatoren der Brand Message der Firmen.

Vor ein paar Wochen noch meinte ein Marketingleiter zu mir. Früher konnte man sich darauf verlassen, dass ein Kunde wieder die Marke kauft, die er bisher mochte. Heute ist das nicht mehr so…! – sagt er. Dem muss man wiedersprechen – mit einer Einschränkung: Die neuen Kommunikationsregeln muss man natürlich beachten.

Die Web 2.0 Kommunikationsmultiplikatoren wie Blogs, Twitter, Social Netzwerke, etc. müssen natürlich zahlreich und an den richtigen Stellen eingesetzt werden. Dann aber sind sie effizienter für die intensive Kundenkommunikation als bekannte klassische Massnahmen. Und sie liefern neue Ideen und Ansätze für die Marketingkommunikation.

Unternehmen müssen Anreize schaffen, Ideen testen, sowie zuhören können und wollen. Durch den heutigen webaktiven Prosumer erfährt jedes Unternehmen mehr über seinen Mitbewerb, seinen Ruf, sein Brand und sein Business als mit jeder gängigen Marktforschung. Denn, mal unter uns: Wer hat die Zahlen der eigens initiierten Marktforschungen von früher denn schon geglaubt?!

Zwei Großunternehmen haben übrigens schon erfolgreich vorgemacht, wie man Konsumenten aktiviert: Dell und Starbucks. Dell’s IdeaStorm ist vermutlich das bekannteste Beispiel, wie eine Firma sich Tipps für neue gewünschte Services und Proukte von den Prosumern und den eigenen Kunden geholt hat. Und gleichzeitig hat man das doch etwas angeschlagene Image mit dieser Idee wieder auf Vordermann gebracht und eine innovative unternehmerische Denke bewiesen. Die Produkte treffen die Anforderungen der Kunden besser und das Brand bekommt ein offenes und klares Image. Dennoch gibt es wenige Firmen, die sich so offen ihren Kunden gegenüber präsentieren. Frägt man sich, warum eigentlich, wenn es dem Brand doch offensichtlich gut tut. Starbucks wartet mit einer ähnliche Strategie auf, die man sich als gutes Vorbild unbedingt hier ansehen sollte.

Fazit
Wer aus Prosumern Botschafter seines Brands macht und diese in sein Produtkstrategie einbezieht, erfährt aus erster Hand und von seiner unmittelbaren ‚Fangemeinde‘, ob die entwickelten Produkte im Markt ankommen werden oder nicht.

Was aber nicht heißt, daß ein auf den ersten Blick nicht attraktives Produkt nach Meinung eines Brand Botschafters gleich ein ,Rohrkrepierer‘ wird. Man muss schon genau hinhören, um zu erfahren, was die Kunden ,senden‘. Das ist zwar eine alte Sales Weisheit. Aber, so oft wie diese ignoriert wird, kann man die gar nicht oft genug wiederholen…

Und die in diesem Post dargestellte Strategie hat noch einen Vorteil: Die Markenkommunikation hat für Kampagnen authentische Testimonials aus dem normalen Leben (siehe Dove Werbung) und kann auf teure VIP Testimonials verzichten.

Offlinewelt 1.0 – alles der Umwelt zu Liebe

Wie viele Deutsche gestehe ich offen und ehrlich: Ich liebe Autos. Wenn es aber um die Umwelt geht, plagt mich das schlechtes Gewissen wie so viele Lohas heutzutage. Für manche wird es dennoch zum Motor für neue Businessideen. Natürlich profitieren wir gehörig davon und danken es den cleveren Businessmenschen, die uns so das schlechte Gewissen nehmen. Schließlich geht die Umwelt uns alle an und wir sollten alle aktiv ‚grün‘ werden.

Früher kaufte man sich zum Beispiel Zeitschriften, wie „Autobild“ oder ,auto, motor, sport‘ in denen die neuen 4-Liter Ozonschichtkiller die Aufmerksamkeit erregten. Heute hingegen informiert man sich über die grüne Alternativen… – nicht nur online – sondern auch offline.

Ein Trend, der zwar aufgrund der starken Papierproduktion nicht wirklich dem Lohas entspricht, aber die Zielgruppe der mobilen Lohas voll in Fahrt bringt. Davon abgesehen: Online sein, verbraucht auf Energie. Hm, was ist jetzt besser…?

Schon immer hat mich interessiert, welches denn eigentlich die spritsparenden und umweltfreundlichen Autos sind. Seit heute weiß ich es, dank „ecomobil“. So heißt der neuste alternative Auto-Magazin Clou am Kiosk, der 180 ecomobile Exemplare auf 200 Seiten präsentiert und Wissenswertes von Hybrid über Erdgas bis zu neuen Modellen und Biorabatten bei Versicherungen verspricht. Somit kennt man jetzt, alles was ökologisch rollt und für die Lohas Gesellschaft hipp ist. Wer also so denkt, wie ich…: Los zum Kiosk! Aber bitte: Radeln Sie hin!

Auch der Verband der deutschen Automobilindustrie (VDA) gibt diese Woche mit einer Umwelt-Offensive Gas. Der VDA wirbt mit „Unsere Autos“ für den Klimaschutz. Unter dem Motto „Umwelt Autosommer“ präsentieren die Hersteller Audi, BMW, Daimler, Ford, Opel und VW serienmäßig mit Klimaschutz ausgestattete Flitzer, die deutlich unter dem CO2 Abgas-Durchschnitt liegen. Zu gewinnen gibt es natürlich auch was: Autos, Sprit und Testfahrten! Kleiner Tipp an die Konzerne: Vielleicht hätte man da eher auf Spielzeugvarianten der 18 präsentierten Modelle als Gewinne zurückgreifen sollen – der Umwelt zu Liebe.

Und als ich heute zum Kiosk will, treffe ich den Bäcker um die Ecke. Er sagt, er würde mir die Brötchen auch am Wochenende liefern. Sein neuer Service nennt sich Ihr Frühstücksbote. Gut, denke ich, denn schon oft hab ich mich gefragt, warum so ein Service nicht schon längst angeboten wird. Schont doch die Umwelt, wenn nicht jeder selbst zum Bäcker saust für ein paar Bissen, die wir der Natur wegnehmen.

Ja, die liebe Umwelt sorgt für viele neue Ideen. Manche nimmt man an, manche nicht… Den Bäcker mag ich echt gern, aber ich radle dann doch lieber mit dem Sohnemann dort hin. Er freut sich Zeit mit Papa zu haben, wir beide sind ecomobil und lieben es danach in Auto Zeitschriften zu blättern.

Ach, freu ich mich aufs Wochenende, die Natur, die Wiesen, die Berge…

Offlinewelt 1.0 – Besuch Online Marketing Event

Vor ein paar Tagen erhielt ich eine Email Einladung einer weltweit agierenden, renommierten Anwaltskanzlei. Der Event sei zum Thema „Aktuelle Trends und Entwicklungen im Online-Marketing. Wohin geht die Reise?“. Ein hehres und interessantes Angebot, denke ich – die Zeit nehme ich mir im Sinne des Blogs. Also, habe ich die Reise angetreten und mich im traumhaften Königssaal des Hotels Bayerischer Hof in München eingefunden.

Management der Offlinewelt 1.0 – Händedruck, Edelhotel, Silberbesteck, ein riesiges Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen. Das war teuer…!

Nun bin gespannt, wieso eine Rechtsanwaltskanzlei das Thema Online-Marketing im Fokus hat. Bei der referierenden Emailversandfirma eCircle gäbe es da schon Ansätze für den Brückenschlag Online-Marketing und Recht wie z.B. Rechtlich einwandfreie Usergenerierung, Datenschutz und Einstellung der Internetuser zu Drittanbietern, Spam und Mailtechnologien, Opt-In und Opt-Out, etc. Genug Futter für einen Technology Breakfast also…

Dann erfahre ich, dass der Referent 20-30 Minuten reden wird. Kurzfristiger Schock! Hat Online-Marketing so wenig Zukunft? Dann Hoffnungsschimmer… es gibt auch eine Q&A im Anschluss.

Zum Vortrag: Kurze Selbstdarstellung des Referenten und Präsentation der Firma – ohne Beamer, Rechner und Internet. Hallo, Herr Referent, es geht um Online-Marketing! 10 Minuten sind schon um, jetzt aber mal zum Thema. Denkste! Oberflächliches Geplänkel -einem Webglossar ähnelnd- zum Status Quo des Online Marketing… *Gähn*. 25 Minuten sind rum – Ende!

Entsetzt sehe ich meine Tischnachbarin an, die ebenso bedröppelt guckt: ,Und wo ist die Zukunft?‘ frägt sie mich. Warum macht die Kanzlei den Event mit eCircle? Wo sind die die beiden Parteien vereinenden Themen? Wie zahlt sich das Frühstück für die Veranstalter, die Kanzlei, aus? Stille… Fragen über Fragen verbinden die Besucher. Fragen? Ach stimmt, die Q&A gab es noch… Die Teilnehmer versuchten den oben angesprochenen Brückenschlag, die Fragen wurden gestellt – mit Fallbeispielen aber verwischt und nicht beantwortet.

Und dann war mir klar, was an Events in der Offlinewelt 1.0 problematisch ist…

Einmal drin, kann man sich nicht einfach unsichtbar klicken. Interaktive Diskussionen bei 50 Leuten sind unmöglich. Negative Kommentare postet man jemand ungern ins Gesicht (auch wenn man die rhetorischen Regeln beachtet) und Networken ist bei solchen juristischen Veranstaltungen offenbar nicht angesagt. Zumindest schienen Veranstalter wie Referent weniger den interaktiven denn eher repräsentativen Eindruck erwecken zu wollen.

Wahre Kommunikation in der Realität, also das Sender-Empfänger-Modell in Reinkultur, ist einigen Menschen ohne Tastatur abhanden gekommen. Dann lieber schnell den Blackberry aus der Tasche ziehen.

Zum Glück gibt es Blogs…

Spot on!
Mein Vorschlag also… Das nächste Mal lieber den Vortrag streamen. Prinzipiell stelle ich mir für einen solchen Breakfast-Event zukünftig eine Einladung gemäß des Konzeptes ‚Manageressen-auf-Rädern‘ Podcast (Copyright Meyer-Gossner) vor, sponsort by Veranstalter.

Hat viele Vorteile: Man logt sich ein, hört zu, kann nebenbei arbeiten, interaktiv (re-)agieren auf den Videovortrag, mit den Teilnehmern chatten und sitzt in gemütlicher Kleidung da. Das Auto bleibt stehen (für LOHAS Verfechter ein großer Gewinn!). Das zugesandte Essen nimmt man dankend an. Die Familie freut sich, dass es Fruchtsalat und frische Croissants am Morgen gibt … und im Notfall klickt man sich einfach raus.

Ja, Online Marketing hat Zukunft…!