XING oder LinkedIn – Automatisierung, Konsolidierung oder Migration?



XING oder LinkedIn? Das ist eine Businessentscheidung, die sich mir stellt, seit ich Plaxo als für mich irrelevant vor einigen Jahren abgeschrieben habe. Und auch wenn die Überschrift etwas futuristisch klingt, so stellt sie sich mir derzeit fast täglich. Aber um das klarzustellen: Es geht jetzt nicht um die Frage XING oder LinkedIn im generellen, sondern was passiert hier im Hintergrund der Firmen, Menschen und der Einstellung zum Business-Netzwerken.

Der User automatisiert.

Seit geraumer Zeit wandern immer mehr meiner XING Kontakte nach LinkedIn ab und fügen mich zu ihrem internationalen Netzwerk hinzu. Und das in einer stetigen Häufigkeit und fast nach einem organisierten Verfahren: pro Woche rund 5-10 Personen seit November 2011. Auf XING erlahmen die Aktivitäten der Migranten, sowohl was die Status Updates betrifft, als auch, was den kommunikativen Austausch angeht. Bei LinkedIn hingegen stelle ich fest, daß die Aktivitäten ansteigen, aber zu rund 90% automatisiert (dank z.B. Twitter APIs) in den Status Updates erscheinen und Kommunikation fast nicht mehr stattfindet – egal ob man kommentiert oder selbst etwas postet. Wer den cleveren aktiven LinkedIn CRM Ansatz bevorzugt, schaut sich mal
hier und
hier die Tips an.

Fazit: Der User automatisiert sein Engagement und LinkedIn bietet hierfür bessere Optionen.

Der User konsolidiert.

Der User denkt fortschrittlich und erkennt die Sinnlosigkeit einer Trennung in nationale und internationale Kontakte. Da der
Personal Web Manager auch weiterhin auf sich warten lässt, wollen viele User aus Zeitgründen ihre Social Networks zusammenführen und nur noch ein Netzwerk pro Sparte (Privat, Beruf, Interessen, etc.) leben. Denn: Das Business frisst immer mehr Zeit – auch ohne Social Business, Social Media und damit verbundenem “businessnetzwerken”. Leider waren manche Kontakte nur hier oder dort unterwegs – also musste man in beiden Business-Netzwerklen aktiv sein. Zählt langsam dass
LinkedIn deutlich mehr User hat. Haben wir die Konsolidierung in den großen Netzwerken bei MySpace und Facebook nicht auch gehabt?

Fazit: Der User konsolidiert, um Zeit zu sparen und im internationalen Business mitzuspielen.

Der User migriert.

Ist in einer globalisierten Welt eine Trennung in nationale und internationale Kontakt-Netzwerke produktiv und effizient? Der Mehrwert einer solchen Separierung ist schwierig zu bewerten, vor allem unter dem Aspekt der Nutzungshäufigkeit der Kontakte nach Businessaspekt, Sprache oder regionalem Fokus. Datenbank ist Datenbank – auf die Pflege kommt es an. Die Hoffnung auf einen
Merger der Business-Netzwerke ist beim User versiegt, die
LinkedIn Offensive zieht (langsam aber stetig) und letztendlich vollzieht der User den Merger.

Fazit: Der User migriert aufgrund eines fehlenden ROIs bei “Multi-Business-Networking”.

Die Frage, die sich stellt… Ist vielleicht auch LinkedIn für diese Kontaktmigration verantwortlich? Habt ihr solche Entwicklungen auch bemerkt? Wie haltet ihr es mit der Trennung in nationale oder internationale Kontakte? Wo sehrt ihr die Zukunft von XING und LinkedIn, wenn sich Privat und Business immer mehr vermischen und Facebook oder Google+ in den MItbewerb einsteigt?