Schlagwortarchiv für: Strategie

Wochenrückblick: Webstrategie, Internetstrategie, Onlinestrategie

– Ehre, wem Ehre gebührt: Mit einer konsequenten Webstrategie hat Barack Obama Hillary Clinton aus dem Rennen geschlagen. Auch bei der eigentlichen Präsidentenwahl hat ihm das geholfen – und wird vielleicht sogar seinen Regierungsstil prägen. Ein ‚Weitblick‘ von heise.de.

– Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ringt weiterhin um Kirchenbesucher und entdeckt das Web 2.0 für sich mit Online Communities und ‚Video-Clips statt Predigt von der Kanzel‘. „Ohne Online-Strategie gehen Themenkampagnen bereits heutzutage und zunehmend in den kommenden Jahren ins Leere, weil immer mehr Menschen ausschließlich online anzutreffen sind“, zitiert das Hamburger Abendblatt die EKD.

– Der Werbemittelanbieter SCOURCE Werbeartikel bietet Kunden mithilfe einer neuen Technologie bereits vor der Bestellung die virtuelle Ansicht des fertigen Artikeles mit Logoaufdruck. Mehr über die Online-Strategie des Unternehmens bringt Live-PR.

– Ein Termin für Medienexperten wird sicherlich die 2. Handelsblatt-Konferenz: Drin ist in. Das ZDF wird dort seine Online-Strategie und die damit verbundene Zukunft des Fernsehens vorstellen, schreibt das Presseportal.

Spot On!
Webstrategie ist ein wichtiges Thema und wird oft unterschätzt. Dass Wahlkampf und die Kirche inzwischen virtuell präsent ist, ist wahrlich eine spannender Ansatz. Und die EKD zeigt sich hier richtig neuzeitlichen Geistes. Ob die ‚Besucherzahlen‘ sich erhöhen, bleibt dennoch fragwürdig – denn oft ist es nicht der Weg in die Kirche, der einem zu weit erscheint. Hingegen ist der Weg zu einer erfolgversprechenden Webstrategie ein mindestens ebenso schwieriges Thema, wie die Begründung, warum die Kirchenbänke leer bleiben…

Strategie Professor Michael Porter – Was ist Strategie und wie hilft der Mitbewerb bei der Definition

Die Strategie des Unternehmens ist oft für das Management naheliegend und wird doch permanent falsch gemacht, meint Michael Porter, Prof. für Wirtschaftswissenschaften der Harvard Business School und Leiter des Institute for Strategy and Competitiveness. Wer sich mit dem Thema Webstrategie beschäftigt, sollte sich intensiv mit der Strategie an sich befassen. Kein einfaches Feld, wie Strategie-Guru Michael Porter kurz und knapp darlegt.

Anhand der größten Unternehmensfehler macht Michael Porter klar, wie man Strategie nicht definieren kann: Weder Internationalisieren noch Marktkonsolidierung sind Ziele. Auch nicht das Umstrukturieren des Forschungs- und Entwicklungsbudgets oder das verstärkte Outsourcen der Produktion – es sind alles nur Schritte, die zu einem Ziel führen müssen.

Viele Unternehmen definieren diese Einzelabschnitte als ihre Strategie, womit das Ziel verloren geht. Man weiß irgendwann nicht mehr, wann man weitermachen und wann man aufhören muss. Die Frage also vielmehr: Welche Stellung des Unternehmens im Markt kann ich daraus erreichen? Was ist unser Vorteil, wenn diese Schritte durchgeführt sind? Dies führt zu einer wahren Strategie…

Und wenn Sie wissen wollen, wie der Mitbewerb zu einer Strategie beitragen kann, dann bietet das nachfolgende Interview von Harvard Business mit Michael Porter interessante Ansätze…

Online-Strategie-Spiel 'Hire-and-Fire' lässt Köpfe rollen

Wer hat’s erfunden – die Schweizer natürlich? Wer schon immer mal CEO einer Firma sein wollte, kann das jetzt spielen… Das Online-Strategie-Spiel «Hire or Fire» fordert alle diejenigen heraus, die sich als kluge Denker und Strategen sehen. Ihr Investment: fünf Minuten strategisches Denken und viel Fingerspitzengefühl.

Wie geht das Spiel? Einloggen, anstellen lassen und die virtuelle Firma «Global Health» mindestens einmal täglich besuchen. Man altert ’spielend‘ täglich um ein Jahr, steigt und sinkt im Firmen-Organigramm je nach Tätigkeiten. Per Mausklick entscheidet der Spieler, wie viel seine Figur arbeitet, wie sie einen etwaigen Gewinn verteilt und mit wem sie sich strategisch abspricht – diverse Chatrooms bieten dazu Gelegenheit. Aber Vorsicht: Die Programmierer haben bei dem Spiel auch eine Burnout-Rate berücksichtigt: Wer zu viel arbeitet und wer zu aggressives Mobbing betreibt, kann auch rausgeworfen werden.

Hinter jedem Mitarbeitenden von «Global Health» steckt ein realer Mitspieler. In der virtuellen Firma sitzen demnach so viele Angestellte, wie es registrierte Spieler gibt, und bei «Global Health» geschieht nur das, was die Spieler selber wollen. Bei Unklarheiten hilft «Reto Lipp» weiter: Auf jeder Spielebene steht der «ECO»-Moderator mit Rat und Tat zur Seite.

Das Spiel ist wie ein richtiges Karrieretraining: auf spielerische Art und Weise erlebt man die Mechanismen eines Grosskonzerns – wie im wirklichen Leben. Virtueller Erfolg bei «Global Health» lohnt sich auch im richtigen Leben: Der Mitspieler, dessen Figur bei «Hire or Fire» besonders erfolgreich ist, wird Ende Jahr auf «ECO»-Online porträtiert.

Spot On!
Manche Spiele kommen in den derzeit -laut Medien- schwierigen Wirtschaftszeiten genau zur richtigen Zeit…

Trusted Shops: 10 Anzeichen für unsichere Online-Shops

Der Gütesiegelaussteller Trusted Shops hat auf 10 Anzeichen hingewiesen, die Online-Shops tunlichst vermeiden sollten. Vorausgesetzt ihnen ist die Glaubwürdigkeit ihres Shops vor und während des Weihnachtsgeschäftes wichtig…

1. Nebulöse Anbieterkennzeichnung
Sind Angaben zum Verkäufer nur schwer oder gar nicht auffindbar oder enthalten diese unklare Bezeichnungen, ist allerhöchste Vorsicht geboten. Ebenfalls ist Skepsis angebracht, wenn nur eine Firma, aber kein Name, oder nur eine Postfachanschrift genannt wird.

2. Unzulänglicher Datenschutz
Wenn Aussagen zum Datenschutz lückenhaft sind oder fehlen, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass der Website-Betreiber Kundendaten weiterverkaufen oder an zweifelhafte Auskunftssysteme übermitteln möchte.

3. Ungenaue Preisangabe
Sämtliche Preise sollten klar wiedergeben, dass die Mehrwertsteuer enthalten ist und welche Versandkosten genau entstehen. Werden die Versandkosten nicht genannt oder ist deren Berechnung unklar, sind böse Überraschungen möglich.

4. Offengehaltene Lieferfrist
Wird die bei einem Produkt genannte Lieferzeit durch eine Aussage im Kleingedruckten relativiert („Lieferfristen sind unverbindlich”), sollte man misstrauisch sein. Schließlich soll ein Geschenk nicht erst nach Weihnachten ankommen. Auch widerspricht dies der Vorgabe der Rechtsprechung, wonach längere Lieferzeiten direkt beim Produkt genannt werden müssen.

5. Unabgesicherte Vorkasse
Eine Zahlung per Vorkasse sollte durch eine Geld-zurück-Garantie von Trusted Shops abgesichert sein. Nur so lässt sich vermeiden, dass man sein Geld verliert, falls der Händler trotz Zahlung nicht liefert – Überweisungen lassen sich nämlich nicht rückgängig machen.

6. Unverschlüsselte Datenübertragung
Zahlungsdaten unverschlüsselt zu übertragen, ist riskant, weil diese abgefangen und missbraucht werden können. Obendrein verstoßen Kunden damit häufig gegen die Bedingungen ihrer Bank. Das Schloss-Symbol im Browser zeigt an, dass die Übertragung verschlüsselt ist.

7. Unzulässige Widerrufsbeschränkung
Bis auf wenige Ausnahmen besteht das Recht, eine Ware innerhalb von zwei Wochen zurückzugeben. Vorsicht ist geboten, wenn ein Händler versucht, dieses Recht einzuschränken, indem er z.B. nur originalverpackte Ware zurücknimmt oder Angebotswaren von der Rückgabe ausschließt.

8. Benachteiligung im Kleingedruckten
Kundenunfreundlich und gesetzlich verboten ist der Versuch mancher Händler, Kunden durch Klauseln in ihren Geschäftsbedingungen unangemessen zu benachteiligen. Unzulässig und unwirksam sind z.B. Aussagen wie „Versand auf Gefahr des Käufers” oder „Transportschäden müssen sofort gemeldet werden”.

9. Schlechte Erreichbarkeit
Eine Produktanfrage im Vorfeld per E-Mail oder Telefonanruf zeigt, wie es um den Kundenservice bestellt ist. Erfolgt keine zügige Antwort bzw. ist nur ein Anrufbeantworter erreichbar, sollte man auch kein vorbildliches Entgegenkommen bei Umtausch- oder Rückgabewünschen erwarten.

10. Negative Bewertung
Bei Händlern, die einem nicht bekannt sind, kann eine kurze Internetrecherche sinnvoll sein. Veilleicht gibt es Negativeinträge in Foren, die zu erhöhter Wachsamkeit mahnen. Ein Gütesiegel wie Trusted Shops garantiert einen risikolosen Online-Einkauf.

Social Networks: Barnes & Noble launcht eigenes Lese-Network

Der Trend zum eigenen Corporate Social Network nimmt immer mehr zu. Nach Starbucks, Nike, Dell und Chrysler, die als Vorreiter in diesem Bereich gelten, hat nun auch Barnes & Nobles, Top-Retailer in Amerika, mit My B&N seine eigene User Community gelauncht.


Interessant ist bei diesem Beispiel die Monetarisierungs-Hoffnung: Man geht anscheinend davon aus, dass sich durch den Kauf der diskutierten Produkte das Social Network finanziert. Ein interessanter Ansatz, der in diesem Fall gar nicht abwegig ist: Bücher verkaufen sich hauptsächlich durch Word-of-Mouth Strategie. Online empfohlen, online Kritik lesen, online kaufen. Bücher werden so zu Bestsellern und füllen so schnell die Kassen der Buchhändler.

Was an der Lese-Community gefällt…
– direkte Anbindung an die Homepage von Barnes & Noble
– gute Benutzerführung zur Kommunikation über Literatur, Musik und DVDs.
– Exportfunktionalität in Facebook
– 50 Avatare als Profilbild – Skater, Superheldin, Kobold, etc.
– Option diverse Lieblingslisten zu erstellen a la Amazon.
– Produktabgleich über Listen zum direkten Plausch über Bücher oder DVDs.

Was leider nicht zum Konzept passt…
– Obwohl man bei der Exportfunktionalität in Facebook mitgedacht hat, kann man nur über die Homepage von Barnes & Noble an die Community ran. Ein direkter Weg verspricht mehr Optionen hinsichtlich SEM/SEO, etc.

Spot On!
Die Zielsetzung solcher Konzepte ist mehr oder weniger überall gleich: stärkere Positionierung der Marke in einer avisierten Zielgruppe und Kundenbindung verstärken und optimieren. Man darf gespannt sein, ob die Community nicht doch lieber liest als chattet oder networked. Da könnte das privaten Empfehlungsmarketing schnell zum erliegen kommen. Denn dann fehlt das Geld in den B&N Kassen und der Community geht schnell die Luft aus. Bleibt abzuwarten, ob Amazon hier nachzieht…

Google Docs nimmt Microsoft prominenten Kunden – Onlinestrategiewechsel in Redmond

Die heilige Kuh der Microsoft Umsätze (Microsoft Office) wird nun zu neuen Ufern getrieben. Was Google erst kürzlich ankündigte, muss Microsoft jetzt schlagartig umsetzen: Office-Anwendungen sollen künftig online verfügbar sein. Dieser radikale Wechsel der Onlinestrategie tut Not, denn inzwischen drohen Microsoft die Kunden wegzulaufen. Ein prominenter ist bereits ‚abspenstig‘.

Wie man heute den IT-Medien entnehmen kann, wird Washington D.C. ab sofort alle 38.000 Rechner zukünftig mit Google Docs, Google Video for business und Google Sites for intranets anstatt mit den bekannten Microsoft Office Produkten laufen lassen. Da wird es Zeit, dass Microsoft’s Steve Ballmer ein „neues Betriebssystem …, was im Netz läuft“ ankündigt.

Spot On!
Die Bottom-Up Strategie von Google setzt sich immer mehr gegen die Top-Down Strategie von Microsoft durch. Alle bisherigen Bemühungen von Microsoft Google den Rang etwas abzulaufen, waren nicht besonders erfolgreich. Als Beleg kann man die bisher gescheiterten Übernahmeversuche von Yahoo nehmen oder das vermeintliche Bemühen hinsichtlich Live Mesh. Und jetzt gerät auch noch die Cash-Cow unter Beschuss durch Google. Bleibt abzuwarten, ob sich die neue Online-Offensive für die ‚Redmonder‘ auszahlt…

Nielsen: Welche Social Networks wachsen am schnellsten?

Nielsen Online hat die aktuellen Zahlen veröffentlicht, welche Social Networks mit dem schnellsten Wachstum glänzen – leider nur bezogen auf die USA.

MySpace und Facebook liefern sich weiterhin ein spannendes Rennen an der Spitze der Social Networks in den USA, wobei Facebook mit einem Zuwachs von 116% immer näher an die Trafficzahlen von MySpace herankommt.

Für diejenigen, die sich noch vor ein paar Tagen gefragt haben, wieso LinkedIn noch eine Finanzspritze von 22,7 Mio. Dollar bekommen hat, liefert Nielsen die Begründung mit beeindruckenden Zahlen: 193% Zuwachs.

Spot On!
Generell ist LinkedIn für die werbetreibenden Unternehmen eine zunehmend interessante Plattform, wenn man sich die Nutzer-Fakten ansieht: Das durchschnittliche Mitglied ist 41 Jahre alt und hat ein Jahressalär von 109.000 US Dollar. Den Zugang zu dieser Premium-Zielgruppe lässt sich das Business Netzwerk mit einem TKP zwischen 50 und 76,50 US Dollar vergüten. Dies wäre ein Top-TKP für Social Network Advertising im amerikanischen Markt, wenn man diesen wirklich erzielt…

Bannerwerbung wirkt!

Kennen Sie die Zeitungsanzeigen mit dem Claim ‚Print wirkt‘? Die Kampagne wurde einst vom Verband der Zeitungsverleger VDZ ins Leben gerufen. Das Ziel der Kampagne ist, den Wiedererkennungswert von Marken ohne Angabe von Claims, Fotos, Logos, Produkten, etc. zu belegen. Ein cleverer Schachzug der Print-Verleger im Mitbewerb um Mediagelder, die zunehmendst in die Onlinewelt abwandern.

Diese Woche allerdings musste man sich fragen, ob die Onlinewelt nicht langsam einen Gegenschlag gegen die Kampagne initiieren muss unter dem Motto: Bannerwerbung wirkt. Warum…? Gigacom publiziert einen Artikel mit der Frage: What if you ran an ad, and nobody saw it? Der Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Banner Advertising gegenüber Suchmaschinen-Advertising und beruht auf einer Studie, die die Nielsen/Norman Group unter 3.000 Usern durchgeführt hat. Dabei wurde bei den Personen die Nutzungsgewohnheiten und die Augenbewegungen beobachtet. Ergebnis: Niemand schaut auf ‚Picture Advertising‘.

Kann man eine solche Aussage ernst nehmen? Zerstört er nicht alle Illusionen des Media-Marketings der Onlinewelt? Wer hätte gedacht, dass ein solcher Artikel überhaupt irgendwo online in einem Medium erscheint? Und: wie kann dieser Artikel erscheinen, wenn nebendran zahlreiche Onlinebanner laufen? Schauen Sie mal…


Bester Kommentar eines Lesers hierzu: „Eure Sponsoren auf der rechten Seite müssen diesen Post lieben.“

Machen wir es kurz: Nein, wir brauchen keine Kampagne: Bannerwerbung wirkt!

Die zahlreichen Kommentare auf den Artikel sprechen nahezu ausschließlich eine eindeutige Sprache. Hier die interessantesten und lehrreichsten Auszüge in übersetzter Form…

„Wenn das wahr wäre, hätten Banner Ads CTRs von 0, was sie nicht haben. Auch wenn es wahr ist, dass oft weniger als 1% der Menschen auf Banner klicken, klicken Menschen auf jeden Fall.“

„Es ist die “RELEVANZ” der Anzeige, die entscheidet, ob der Nutzer darauf achtet oder nicht, Banner oder Text ist egal. Etwas sollte vorweg dem Hirn anzeigen, dass es ‚relevante Anzeigen hier erwarten kann’ … das ist es … das Hirn wird (dann) jede Anzeige ansehen.“

„Die meisten Menschen unterschätzen die Möglichkeit des Hirns zu lernen und die Fähigkeit zu evaluieren. Wenn es Text zur Aufnahme erwartet, wird es nach Text schauen. Für die ersten Anfänge, wenn man blinkendes, flashendes Etwas ihm vorsetzt, wird es evaluieren, worum es dabei geht. Nachdem es gelernt hat, dass es Mist ist und nichts mit dem Erwarteten zu tun hat, wird es es ignorieren. Das Gleiche kann über Text im Fernsehen gesagt werden, wenn wir einen kleinen Film (Anzeige) erwarten und man Text den Menschen vorsetzt, werden sie es ausmachen.“

„DAS IST ABSOLUT FALSCH! Ich kenne viele Werbekunden und Affiliates, die Jahre lang Tonnen von Profit gemacht haben mit Bannerwerbung. Ich spreche auch nicht über wenig. Ich spreche von Insertions-Dollars in Millionen von Dollars. (…) Diese Jungs haben Pennies bezahlt pro Klick und den ganzen Weg zur Bank lang nur gelacht.“

Spot On!
Bannerwerbung wirkt. Der Artikel hingegen ist erschreckend unwissenschaftlich und unwirtschaftlich zugleich. Die Kommentare hingegen erklären dem User wunderbar, wie Werbung funktioniert.

Noch eine Anmerkungen: Wenn Bannerwerbung nicht funktioniert, liegt es entweder an der fehlenden Call-To-Action oder am den User nicht ansprechendem Kreativformat. Hätte man diesen Aspekt mit berücksichtigt, hätte die Studie gewirkt.

Der kleine XING-Kontakt Knigge

Es mag gewagt sein und dennoch wagt man sich an ein heikles Thema, welches bei vielen meiner Kollegen, Bekannten und Freunde immer wieder aufkommt. Vermutlich ist daran die zunehmende Beliebtheit von XING und des Business-Networking generell verantwortlich: der schlechte und teilweise unprofessionelle Kommunikationsstil im Umgang mit Businesskontakten via XING.

Im Business zählt, wie wir alle aus Management-Trainings und Medien wissen, der erste Eindruck. Wenn wir also über XING neue Kontakte suchen, interessante Partnerschaften in Gang bringen wollen oder einfach nur Recherche betreiben, sollten wir für alle Aktionen wie auch Reaktionen gewappnet sein. Denn über alle Aktivitäten -oder ausgelassenen Optionen- wird am Ende unsere Online- und Offline-Reputation gemessen. Nicht umsonst haben Bücher wie ‚Karrierefalle Internet: Managen Sie Ihre Online-Reputation, bevor es andere tun! ‚ große Beliebheit errungen.

Die Stolpersteine liegen im Falle XING weniger bei bereits bestehenden Kontakten. Hier pflegt man doch untereinander in der Regel einen gewissen Umgang und weiß, mit wem man es warum zu tun hat. Schon schwieriger wird es dagegen bei der Kontaktaufnahme mit bisher unbekannten Personen. Dabei ist es egal, ob man selbst mit jemanden in Kontakt treten möchte, oder ob man von jemand bisher Unbekanntem kontaktiert wird. Zwar bietet XING schon ein paar Hinweise, jedoch sind diese zum einen gut versteckt unter dem Bereich „Hilfe“ bei den „FAQs“ und zum anderen beleuchten diese nur einen Teil der Thematik.

Richten wir unseren Blick also einmal auf ein paar Grundsätze, die bei einer Kontaktaufnahme über XING (oder anderen Business-Netzwerke) beachtet werden sollten.

Der kleine XING-Kontakt Knigge für Neukontakte

Kontaktaufnahme durch Sie
a) per Nachricht: Sein Sie freundlich, fassen Sie sich kurz und nehmen Sie direkten Bezug auf Ihr Anliegen: Warum sprechen Sie genau diese Person an? Gehen Sie immer davon aus, dass der Angesprochene, je höher er im Unternehmen steht, umso weniger Zeit für das Networken hat. Auch wenn diese Person sich in Netzwerken gerne mehr engagieren würde.
Sein Sie darauf gefasst, dass Sie Feedback bekommen. Dieses Feedback kann komplett anders ausfallen, als Sie sich denken oder wünschen. Gehen Sie auf jeden Fall auf dieses Feedback ein.
b) per direkter Verknüpfung: Besteht überhaupt kein vorheriger Kontakt (online wie offline) ist es ratsam, nicht direkt Kontakte zu verknüpfen. Es sei denn, sie wollen wie ein Jäger und Sammler wirken…

Geben Sie dem Gegenüber die Option, direkt mit Ihnen online oder offline zu kommunizieren. Ihre Kontaktdaten können Sie dieser Person auch freischalten, ohne sich mit dieser Person zu verknüpfen. Bleiben Sie nicht anonym.

Kontaktaufnahme mit Ihnen
a) per Nachricht: Im ‚unwahrscheinlichen‘ Falle einer an Sie gerichteten Kontaktaufnahme durch ein XING Mitglied per Nachricht hat derjenige meistens ein ihm wichtiges Business-Anliegen. Dass derjenige Sie ausgewählt hat, um dieses Anliegen zu erfüllen, ehrt Sie – aber bewerten Sie das auch so.
b) per direkter Verknüpfung: Besteht überhaupt kein vorheriger Kontakt (online wie offline) überlegen Sie genau, ob Sie den Kontakt bestätigen. Zu viele Kontakte sind schwer zu pflegen und zu handhaben und werden somit schnell unprofitabel. Sind Sie der Meinung, der Kontakt bringt Sie beruflich (oder privat) weiter, so spricht nichts gegen eine Verknüpfung. Scheuen Sie sich aber auch nicht, eine für Sie irrelevante Verknüpfung abzulehnen. Nutzen Sie aber die Möglichkeit des Zufügens oder Ablehnens und lassen Sie den Kontakt nicht ewig im Ordner „Zu bestätigende Kontakte“ liegen.

Wenn jemand mit Ihnen Kontakt aufnimmt, gebietet es die generelle Pflicht, eine Antwortmail zu schreiben – egal ob kurz oder lang, positiv oder negativ oder ob Sie ein geschäftliches ‚Interesse‘ an der Person haben oder nicht. Auch wenn das Anliegen in Ihren Augen uninteressant, langweilig und unpassend zu Ihrem Profil ist, eine Antwort hat die Kontaktaufnahme verdient. Mal ein Offlinebeispiel zum Vergleich… Kommt ein Mitarbeiter mit einer Businessidee auf Sie zu, drehen Sie sich auch nicht einfach weg, oder doch…? Bedenken Sie immer, dass Premium-Mitglieder in der Regel wissen, dass Sie die Mail gelesen haben, wenn Sie das Profil des anderen angesehen haben.

Die obigen Empfehlungen treffen übrigens auch auf die Gruppen in den Business Networks zu. „Wer neue Kontakte knüpfen möchte, der findet in den rund 20.000 der bei XING organisierten Gruppen für ihn passende Themen und spannende Kontaktmöglichkeiten. Wer sich hier kompetent zeigt und mit interessanten Beiträgen auf sich aufmerksam macht, findet online wie offline viele Anknüpfungspunkte“, erklärt Thorsten Vespermann, Director Corporate Communications der XING AG.

Spot On!
Verhalten Sie sich bei Kontaktaufnahmen immer so, als würden sie einander persönlich gegenüberstehen. Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer großen Visitenkarten-Party und ignorieren jemanden, der ihnen 5 Minuten später durch eine andere Person vorgestellt wird. Man sieht sich immer zweimal im Leben… und es kann durch das Online Business-Networking schneller passieren als Ihnen lieb ist.

PS: Um Herrn Reich-Ranicki gerecht zu werden und das Internet nicht in TV-ähnlichen qualitativen ‚Abgründen‘ enden zu lassen, wollen wir auch die sprachlichen Aspekt für alle XING’ler nicht vergessen und diese schöne Hilfe des Goethe Instituts für jeden Networker bereitstellen.

Wenn Sie bitte hier die Informationen des Goethe Instituts abrufen wollen… Vielen Dank!

ACTA: Web 2.0 und Blogs bei jugendlicher Zielgruppe immmer beliebter

Vor allem die jugendlichen Deutschen lieben das Bloggen und die Produktion von Web 2.0 Inhalten. Dieses Ergebnis kann man der ACTA (Allensbacher Computer- und Technikanalyse) entnehmen.

3% mehr Deutsche sind dem ‚Blogging-Erlebnis‘ verfallen (von 8 auf 11% der Befragten im Vergleich zum letzten Jahr gestiegen). Das Kommentieren von Blogs steht dabei hoch im Kurs: Nahezu jeder fünfte Internetuser kommentiert in Blogs anderer Nutzer laut dieser jährlichen Repräsentativumfrage. Ein eigenes Profil in einer Community besitzen sogar 16%.

Die Motivation, sich in der Web 2.0 Welt zu präsentieren, ist dabei äußerst unterschiedlich gelagert.

Dennoch lässt die Motivation mit zunehmendem Alter offensichtlich ab. Ein Generationenkonflikt?


Spot On!
Eine Frage, die man sich immer wieder stellt ist: Ist die ‚reifere‘ Generation noch mehr an die reale Offlinewelt gebunden oder haben sie es einfach nicht mehr nötig, ihr Image aufzuwerten oder ihr Ego zu polieren? Sind diese Menschen in realen Berufen verankert, die noch keinen PCs mit Internetzugang im Alltag benötigen? Ist es die Karriereleiter, die sie nicht dazu kommen lässt? Oder ist es mehr die ‚technische‘ Handling-Barriere des ‚Wie mache ich das eigentlich?‘, die diese Generation vor derselbem Aktionismus der Jugend schützt.

Viele Fragen, die eine Studie im Sinne des Business-Nutzens für Unternehmen mal klären könnte.