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Wie Landing Pages konvertieren…

In den letzten Tagen habe ich mir mal die Anzeigenkampagnen der Firmen angesehen, die über Google Adsense auf meinem Blog werben – also sogenannte Suchmaschinen-Kampagnen fahren. Um es kurz zu machen… Das Ergebnis ist nicht gerade positiv ausgefallen. Nach ungefähr 50 Webseiten stand bei 37 meine Testurteil-Frage: Was ist das Ziel der Kampagne? Oder: Wollen die nicht mit mir als potentiellem Kunden sprechen?

Zielführung einer Kampagne fängt mit der Teaseranzeige, auch Text-Anzeige genannt, an. Vor ungefähr einem Jahr habe ich darüber mal geschrieben, wie die zur Lead Generierung führt.

Offensichtlich ist manchen Firmen noch nicht klar, daß man mit einer guten Textanzeige eine hohe Erwartungshaltung beim Kunden weckt. Denn, wenn dort steht „Erhalten Sie Ihr Exemplar hier!“, dann will man auch an sein Ziel geführt werden, und nicht in die Irre. Oder mit zahlreichen anderen Promotions ins Nirvana der Unternehmenskommunikation gelangen.

Die Landing-Page ist der Schlüssel des Erfolges einer Online-Kampagne. Der User erwartet nach dem Klick auf die Anzeige maximal noch einen weiteren Klick auf der Landing Page, um sein Ziel zu erreichen.

Jegliche Ablenkung -grafisch oder textlich- sowie das Nichterkennen eines Mehrwert nach dem Klick, führt zum Verlassen der Webseite durch den User (vermutlich langfristig). Das Web bietet leider zu viele Angebote und so mancher Mitbewerber wird einen optimaleren und zielführenderen Weg den Kunden offerieren. Auch wenn Konkurrenz das Geschäft belebt, sollten man das Feld dem Mitbewerb nicht so einfach kampflos überlassen.

Ein paar Denkanstöße zur besseren Konvertierung von Landing Pages…

Adressierung
Machen Sie Tests mit ihren Kunden, auf welche Textbausteine ihre Zielgruppe anspringt. Die Suchbegriffe sollten schon in der Überschrift erkennbar sein und in verschiedenen Varianten ausprobiert werden.

Wording
Die Textanzeige sollte immer dieselbe Sprache wie die Landing Page sprechen. Verschenken Sie nicht Werbegelder, indem falsche Hoffnungen, Erwartungen und Bedürfnisbefriedigungen beim Kunden geweckt werden, die die Landing Page nicht halten kann.

Führen
Nehmen Sie den User bildlich gesprochen bei der Hand und führen Sie ihn über die Landing Page zum Ziel. Was der User nicht sofort erkennt, ist ein Abwanderungsgrund. Klare Ansagen sind notwendig. Wenn Sie in ein Museum kommen, wollen Sie auch nicht erst die Kasse suchen müssen.

Link Setting
Sucht ein User nach Äpfeln, will er nicht in der Oberkategorie Obst landen. Und wenn jemand einen Fussball sucht, will er nicht mit Plastikbällen konfrontiert werden. Seien Sie also lieber ehrlich zu sich sowie vor allem ihren Kunden. Stellen Sie eine exakte verlässliche Verlinkung zu Produkten oder Services her.

Registrierung
In der Kürze liegt die Würze. Man benötigt heute nicht einen Datensatz von 15 Pflichtfeldern. Die Telefonnummer oder Email reicht allemal aus. Es sei denn, Sie schicken immer noch Printmailings und Flyer raus. Nicht vergessen im Zeitalter des Social Web: Online is talking, print is silence!

Kommunikation
Gespräche konvertieren am besten. Wenn Sie den Kunden gleich in ein Gespräch einbinden möchten, bieten Sie doch mal ihr Blog, Facebook, Twitter oder sonstige Social Networks als Gesprächsplattformen über die Landing Page an.

Spot On!
Nur 15% nehmen Textanzeigen auf Suchseiten wahr. Den meisten Landing Pages fehlt die Führungslinie zur Call-To-Action. Wenn ein Kunde ihrer Anzeige also die Aufmerksamkeit schenkt, sollten sie wissen, daß im F-Modus eine Landing Page gescannt wird. Die Headline und der linke Frame ebnen letztendlich den Weg, welcher ihnen die Tür zum Kunden öffnet.

Spruch des Jahres?

Kollegen bringen einen manchmal auf die besten Ideen. Die neue Welt Kompakt Werbung sorgt ja für mächtig Gesprächsstoff im Web und auch bei uns im Office. Und ich gebe zu, auch mir hat der Werbespot gefallen – fast…!

Wäre der „plumpe“ Werbungspruch am Ende nicht gefallen, hätte die Werbung wahrlich philosophischen Wert gehabt. Und dann fiel mir folgende Redewendung ein, die den Unterschied zwischen Online und Offline beschreibt…

„Reden ist Online, Schweigen ist Print“

Und hier nochmal der Werbespot für alle Social-Web-Enthusiasten, die den Spot vielleicht verpasst haben.

Wie ist Eure Meinung hierzu…?

Studie: B2B-Entscheider nutzen Web 2.0 für Investitionsentscheidungen

BusinessWas im Consumer-Bereich kein Geheimnis mehr, bestätigt sich jetzt auch im B2B-Bereich: Im Prozess der Investitionsentscheidungen nutzen deutsche Manager vermehrt das Web 2.0 – und suchen erstmal im Internet nach aussagekräftigen Fakten.

85% haben einen späteren Dienstleister im Internet gefunden. Was früher ein großes Plus der Print-Fachzeitschriften und Fach-Messen war, verlagert sich immer mehr in die Onlinewelt. Suchmaschinen, Herstellerseiten, Anbieterverzeichnisse, Online-Fachportale und -Netzwerke laufen den klassischen Fachzeitschriften immer mehr den Rang der Business-Entscheidungshilfen ab.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie (mittels Telefonumfrage) von Virtual Identity unter 750 Geschäftsführern oder verantwortlichen Managern aus mittelgroßen Unternehmen (Minimum: 50+ Mitarbeiter und Investitionsvolumen von einer Millionen EUR).

B2B Nutzung Web

Sie bringt diese Veränderungen im Businessverhalten jetzt mit Zahlen zum Ausdruck. Weiterhin entscheidend bleibt aber auch die Meinung von Kollegen und Fachexperten, die nach der Vorauswahl eines Dienstleisters größere Bedeutung erhalten.

B2B Entscheidung Final

Wer denkt, Business-Entscheider nutzen die sozialen Netzwerke nicht regelmäßig, der irrt sich. Hier die Essentials der Studie…

– B2B Entscheider verbringen zwei Stunden ihrer täglichen Arbeitszeit im Web
– 40% der B2B Entscheider nutzen regelmäßig Internet-Foren für berufliche Zwecke
– 28% der Entscheider nutzen regelmäßig aktiv den Dialog in Internetforen für den Austausch mit Fachexperten.
– Nicht verwunderlich ist, daß XING mit 30% der Befragten eine der beliebtesten Plattformen für den Businesstalk geworden ist.

Spot On!
Die Studie macht aber noch eins klar. Zugangsbeschränkungen zu Social Media für Mitarbeiter wird dem Unternehmenserfolg nicht gerade zuträglich sein. Die Nutzung dieser modernen Online-Medien wird bei B2B Entscheidern immer beliebter.

B2B Social Media Nutzung

Das Engagegment der Mitarbeiter am bzw. im Social Web bietet Unternehmen die Option, Wettbewerbsvorteile schneller zu erkennen und bei der Auswahl der Produkte oder Dienstleister vom Wissen und der Urteilskraft Gleichgesinnter zu profitieren. Insofern kann man Business-Entscheider nur ermutigen, ihren Mitarbeitern den Vorteil der Nutzung des Web 2.0 immer wieder vor Augen zu führen.

Überflieger: Zur rechten Zeit am rechten Ort mit rechtem Glück

Nach Tipping Point und Blink erscheint es nun, als ob Malcolm Gladwell über sich selbst und seine Karriere schreibt: Überflieger. Warum manche Menschen erfolgreich sind – und andere weniger.

Wer dieses Buch eines der hundert einflussreichsten Meinungsmacher Amerikas bis zum Ende liest, bekommt diesen Eindruck der Selbstrechtfertigung des eigenen Erfolgs auch gewissermaßen bestätigt. Denn das letzte Kapitel wirkt wie eine Familienbiografie um den Mathematikprofessors sowie seine Familie.

Malcolm Gladwell macht mit diesem Buch jedem ehrgeizigen Manager 2.0 klar, daß zum Überflieger mehr gehört als nur Können, Ausdauer, Beharrlichkeit und Disziplin. Eine weitere Tatsache ist mindestens ebenso ausschlaggebend für die Geburt eines Überfliegers: Manchmal muß man einfach zur rechten Zeit am rechten Ort sein muß, sprich: das entsprechende Quentchen Glück und Zufall braucht man eben auch.

Der Autor, hier im Interview, bleibt auch in diesem Buch seinem bewährten Erzählstil treu. Wissenschaft und Statistik sind Beiwerk. Gladwell ist ein gewiefter Geschichtenschreiber, der Einzelschicksale in den Mittelpunkt des Interesses rückt. Nicht langweilige Rhetorik und Theorie der Zahlen, sondern biographische Exempel sind der Stoff eines unterhaltsamen Leseerlebnisses. Die Banalität des Glücks und des Zufalls übermäßig begünstigter Individuen wird so schnell zum Credo seiner Beweisführung.

Das einleuchtendste Beispiel erzählt die Geschichte des Überfliegers Bill Gates. Er wird als Sohn eines wohlhabenden Rechtsanwalts und einer Lehrerin in Seattle 1955 geboren. Mit 13 Jahren geht er auf eine außergewöhnlichen Privatschule – Lakeside School. Dort gibt es in diesen Jahren schon einen Computerclub, in dem der mathematisch talentierte Nerd einen 24/7-Zugang zur Computernutzung hat. Diesen lebt er Tag und Nacht für die Analyse von Rechensystemen und Programmiersprache aus.

Die zahlreichen Programierstunden sind gut investiert. Sein Engagement resultiert in selbst-entwickelten Programmen. Es entsteht „Traf-O-Data“, ein Programm zur Messung von Verkehrsströmen, womit er und sein Mitschüler Paul Allen 20.000 Dollar verdienen. Statt seine Harvardkarriere eines Jura-Studiums zu beenden, macht er sich an die Verbesserung des Kleincomputers „Altair 8800“. Das Ende vom Lied? Die Gründung des Unternehmens Microsoft (mit Paul Allen).

Keine lineare Karriere, keine klassische Startegie, kein planbares Manifest des Erfolges haben Bill Gates zu einem Überflieger gemacht. Und auch die anderen Beispiele folgen keiner systematischen Logik – weder die der kleinen fleißigen italienischen Bauern, des talentierten Eishockeynachwuchses oder eines der erfolgreichsten Anwälte oder Schneider seiner Zeit.

Es sind immer andere Faktoren, die den Begünstigten den Weg zum Überflieger ebnen. Mal ist es der Stichtag für eine spezielle Rekrutierung in der Sportwelt, mal das geographisch günstige Klima, mal auch nur der familiäre Ursprung und mal die grüne Welle, auf der man reitet.

Spot On!
Als die Welt am Sonntag das Buch als ‚Sommerlektüre für Kapitalisten‘ und mit den Worten ‚mit besserer Karrierestrategie durch die Wirtschaftskrise‘ ankündigte, mußte ich schmunzeln. Denn das Buch gibt ebenso wenig Tips für unsere heutige wirtschaftliche Zeit, wie daß man den Traum ‚Vom Tellerwäscher zum Millionär‘ mal schnell (er-)leben kann. Wer also erwartet, daß sich sein Leben radikal nach Lesen des Buches ändern lässt, der wird erkennen, daß zum Überflieger ein kluger Kopf, rationale Überlegenheit und rund 10.000 Übungsstunden nur die Basis für eine klares Taktikvorgehen ist. Eine langfristige Karrierestrategie läßt sich hieraus leider nicht ableiten. Denn die ist abhängig von der soziokultureller Prägung und historischen Gegebenheiten, die sich einzig und allein dem Zufall unterordnen müssen. Und dieser wird einem nun mal -zumindest nach der Gladwellschen Theorie- mit dem Geburtstermin in die Wiege gelegt…, oder eben nicht.

Prognose 2009: Online Werbeausgaben

Wenn sich die Analysten von eMarketer zu einer Online Werbeprognose hinreißen lassen, kann man sich die ruhig mal ansehen. Allerdings wollen wir das in der Kurzform machen, denn es handelt sich um US Marktzahlen. Dennoch lässt sich der Trend sehr wohl auf den europäischen Raum projezieren – letztendlich kommt er vielleicht nur ein paar Monate später.

Wagen wir also mal eine Gewinner- und Verlierer Prognose…

Gewinner 2009

Video Ad Spend
Entgegen des Abwärtstrends bei Online Werbeausgaben wird sich Online Video Werbung äußerst positiv entwickeln – plus 45% in 2009. eMarketer sieht hierfür zwei Gründe: a) professioneller Video Content entsteht durch den zunehmenden Einstieg der TV Networks, die den Brand Marketiers eine solide Basis für ihre Ausgaben offerieren. b) Die Budgets – wenn auch gewaltig limitiert- müssen effizient ein großes Online Massenpublikum erreichen: Video ist die zuversichtlichste Option.

Suchmaschinen-Marketing
Angenommenes Wachstum: 14,9% – auch hier zwei Begründungen: Aufgrund der hohen Messbarkeit hat Suchmaschinenmarketing beste Chancen der Wirtschaftskrise zu trotzen – auch wenn es nicht rezession-resistent ist. Wer Suchmaschinenmarketing macht, setzt auf kein ‚gewagtes Pferd‘. Auch der Prosument wird die Suche in Krisenzeiten als bewährtes Mittel für gute Deals einsetzen – ein klares Pro gegenüber altbewährten Werbeformen online wie offline.

Social Networking: E-Commerce Umsatzbringer
Aufgrund der ‚Selbstbedienungs-Werbe-Mentalität‘ von Facebook und MySpace haben Kunden wie Unternehmen die Chance, ihre Dienstleistungen und Services mittels E-Commerce Lösungen der Social Networks kostengünstig und einfach anzubieten. Wenn Marketinggelder geringer werden, wird sich so manches Unternehmen die Rentabilitätsfrage hinsichtlich Social Media stellen – schließen oder migrieren zu großen Social Networks?! Nur so lässt sich die avisierte große Masse erreichen. Auch die neuen Vermarketungsstrategien der Social Networks wie Facebook und MySpace werden Unternehmen hier zum Umdenken zwingen. Und wenn Twitter übernommen wird, stellt sich nur die Frage, welche E-Commerce Targeting Vermarktung der neue Inhaber einsetzen wird.

Verlierer 2009

Retail E-Commerce
Online Retail Umsätze wachsen nur um 4% in 2009. Der Sättigungsgrad an Onlinekäufen hat sich langfristig eingestellt – und die Wirtschaftskrise wird diesen Trend noch verstärken. Nur von den langjährigen Onlinekäufern lassen sich hier noch Zuwächse erwarten.

Klassische Medien
Zeitungswerbung wird am meisten leiden aufgrund von Rezession, Budget-Cuts und Konsolidierung. Für die klassischen Medien bleiben nur zwei Optionen: Frequenz eindampfen oder zu einer webbasierten Strategie greifen. Die beste Ausführung, was mit den klassischen Medien in Deutschland geschieht, schreibt hierzu Christoph Salzig.

Spot On!
Wie bei allen Prognosen ist aber auch Vorsicht geboten: Setzen alle Marketiers auf die gleichen Trends, kann man als Trendsetter gelten oder, wer zu spät beginnt, untergehen… Da kommt der Ansatz des multikulturellen Marketings wie eine Erlösung als neue Idee, die zunehmend zum Trend wird in Amerika. Immer mehr ‚internetfremde‘ Kulturen entdecken das Web – ob mobil (auch per Handy) oder nicht. Wer sich hier eine neue treue Zielgruppe erarbeitet, hat die Zukunft im Blick. Mit gezielten sprachlichen und kulturellen Botschaften kann man hier abseits der ‚klassischen‘ Onlinewerbung Aufmerksamkeit verschaffen.

Fussballstrategien für Manager – wirken Print-Flyer?

Strategiefehler oder kalkulierter Streuverlust? Was Eventveranstalter nicht wahrhaben wollen, ist die Tatsache, dass Flyer von Managern (und deren assistierenden Händen) ungeöffnet in den Papierkorb ‚flyen‘.

Nun gibt es Tage, da wird man als Manager von einer übermenschlichen Macht regiert. So wie so manche übermächtige Bundesliga-Mannschaft dann im Pokal auch mal gegen die ‚Kleinen‘ mal verlieren. An solchen Tagen, man weiß auch nicht wieso, öffnet man diese Post der Eventveranstalter. Und dann? Obwohl sorgfältig geöffnet, zerreißt man dennoch instinktiv den Flyer und hält auf einmal doch inne…

Fussballstrategien für Manager? Nein, man träumt nicht. Ja, ein solches Seminar gibt es wirklich – und ein gleichnamiges Buch. Beides kommt von und mit Management-Guru Dr. Reinhard Sprenger…

Nun habe ich mich gefragt… Ist Herr Sprenger nun Fussballexperte oder Managementautor?

„Ich liebe den Fussball und arbeite im Management. Umgekehrt täte ich mich schwer. Ob ich Experte bin, mögen andere entscheiden. Aber ich schätze mich glücklich, dass ich mit meinen Managementbüchern bisher viele Menschen erreichen konnte“, erklärt Reinhard Sprenger gegenüber The Strategy Web.

Und wie kommt man darauf, Fussball und Management in einen unmittelbaren Zusammenhang zu bringen?

„Die Idee zum Buch liegt über 15 Jahre zurück. Irgendein Seminarteilnehmer reagierte mit dem Ausruf: „Das ist doch wie bei Schalke!“ Wer so redet, macht zweierlei klar: Erstens, er kommt nicht aus dem Ruhrgebiet, sonst hätte er „auf Schalke“ gesagt. Zweitens, er sucht einen besonders bildhaften Vergleich – einen Vergleich, der so allgemein verständlich ist, dass man den Vereinsnamen unterschlagen kann: Schalke ist klar, „04“ kann weg. Und da ich früher mal Sport studiert habe, begann ich, mich für die Vergleiche zu interessieren.“

Warum muss ein Buch 218 Seiten haben, wenn sich in einem eintägigen Seminar das Thema erschöpft? War einfach nur die damalige EM2008 Grund der Veröffentlichung und der Umfang umsatzgetriebenes Kalkül? Nein, die Erklärung liegt in der Einfachheit der Sprengerschen Theorien und Analogien. Es sind Fussball-Plattitüden für das Phrasenschwein. Aber das ist genau der Witz der Idee. Das Buch baut nicht darauf, komplexe Analysen und Thesen in den Managementalltag einzuwechseln, sondern lebt von ausgewählten Szenen und Geschichten, die dem Manageralltag zu Gesicht stehen. Reduziert auf die Besten wird ein Fussballschuh daraus – im Format eines Führungsseminars.

Die Idee trifft genau in den Managerwinkel. Und wenn sich das Seminar an ein Kapitel des Buches („Fussball als Modell“) anlehnt, so bietet es sogar in kritischen Wirtschaftszeiten einen Aspektwechsel im Angesicht klassischen Diversifizierung-Abwehrverhaltens. Denn, so Sprenger, „Trainerwechsel ist meist die falsche Strategie“. Was eine gern genommene Fussballstrategie abstiegsbedrohter Mannschaften ist, lässt sich nicht auf die Wirtschaftswelt projezieren. Ja, die Spielverläufe in den beiden Stadien ‚Arbeitsumfeld‘ und ‚Rasenplatz‘ unterscheiden sich dann doch, wenn man genauer hinsieht – aber das ‚business-menschliche‘ Aufstellen, Organisieren und Nutzen der Spieler sowie Führungsspieler kann viel voneinander profitieren.

Auch wenn die Flyerstrategie im Sinne des Buz um Hr. Sprenger gewirkt hat, als Eventveranstalter sollte man sie langsam mal überdenken – und wenn es nur der Umwelt zuliebe ist.

Spot On!
Aus ROI Sicht, muss man eher das Buch lesen. Es bietet mehr ‚Management-Spiel‘ fürs Geld. Aus zeitlicher Effizienz lohnt das Seminar – komprimierter Sportschau-Faktor bei hohem audio-visuellem Input. Das Seminar lebt sicherlich auch vom Mensch Reinhard Sprenger, der sich als sportlicher Team-Motivator einwechselt. Gefühle wie Freude, Aufmerksamkeit und Aufmuntern liest man nicht, die muß man im Seminaren erleben – und das macht den Fussball bekanntlich aus.

Süddeutsche über Twitter

Manche Unternehmen wissen nicht, welche Auswirkungen Micro-Blogging und Social Media auf ihr Unternehmen hat und belassen es dabei. Die Süddeutsche Zeiung philosophiert im Medium über den Micro-Blogging Dienst. Und widmet Twitter dann fast eine ganze zweite Seite einer Freitagsausgabe – Twitter ist im Bewußtsein des Verlages offensichtlich angekommen. Der Beitrag der Süddeutschen erscheint wie eine ‚öffentliche Überlegung‘ nach dem Sinn von Twitter, die sich der Verlag vermutlich selbst gestellt hat. Die öffentliche Diskussion anregen – prinzipiell einer der Twitter-Gedanken!? Eigentlich richtig gemacht vom Verlag…

Nur, dass die Süddeutsche dem Ganzen einen philosophischen Stempel aufdrückt und auf die erkenntnis-theorischen Ansätze eines Jorge Luis Borges zurückgreift und damit vielleicht ein wenig weit greift? Twitter ist grundsätzlich ein digitales Kommunikationstool mittels Kurznachrichten, welches durch Kommunikation zu interessanten Menschen und Links verbindet. Muss man da nach dem Sinn der Daseinsberechtigung fragen – hat die Süddeutsche das bei SMS auch mal gemacht? In einem Interview mit dem Verlag spricht Sascha Lobo über Twitter von dem „Medium der digitalen Avantgarde“ (Ausgabe Nr 283, S. 2). Eine kurze wie prägnante Formulierung, die die Schnellebigkeit der Kommunikation und die Maxime der ‚Twitterati‘ zum Ausdruck bringt.

Was also wird philosophiert? In ‚Das Gezwitscher der Welt‘ (online nennt man den Artikel: Tschilp,tschilp, bla, bla‘) schreibt Bernd Graff:

„Von Jorge Luis Borges, dem argentinischen Schriftsteller, stammt eine beeindruckende Erzählung: „Del rigor en la ciencia“ Darin berichtet er von der Arbeit der Kartographen in einem fiktiven Reich, die nicht ruhten, bis sie „eine Karte des Reichs erstellt hatten, die die Größe des Reichs besaß und sich mit ihm in jedem Punkt deckte.“

Würde man das Getwitter als Mitschrift der globalen Geschäftigkeit bezeichnen, würde man daraus dennoch nicht schlau werden und wüsste nichts über das Denken der Menschen. Denn ebenso wie eine Karte im Maßstab 1:1 keine Orientierung verschafft, weil sie die Welt nur doppelt, mangelt es einer weltweiten Mitschrift von Gedanken an Abstraktion: Wenn alle 40 000 Besucher eines Fußballspiels ihre Erlebnisse kundtun, entsteht in Summe eben nicht der akkurateste Spielbericht, selbst wenn jede Spielsekunde von allen protokolliert würde.

Darum mag der Hinweis, Twitter sei eine Mitschrift des Lebens selbst, zugleich stimmig wie unsinnig sein. Er stimmt, weil man in nie gekannter Weise am Leben der anderen teilhaben kann. Er ist aber auch unsinnig, weil Teilhabe an jedem Leben unmöglich ist. In Borges‘ Geschichte heißt es: „Die nachfolgenden Geschlechter, die dem Studium der Kartographie nicht mehr so ergeben waren, waren der Ansicht, diese ausgedehnte Karte sei unnütz, und sie überließen sie den Unbilden der Sonne und der Winter.“

Ob nütz oder unnütz philosophiert, ist egal. Interessanterweise werden die drei Artikel der Printausgabe auch von drei Personen verfasst. Sprich: der Verlag sucht nach einer Antwort und hat diverse Redakteure motiviert, sich mit dem Medium zu beschäftigen. Ebenfalls ein Social Media Ansatz: ‚Beteilige Dich an der Diskussion und motiviere Deine Mitarbeiter ihre fundierte Meinung im Web zu veröffentlichen‘. Die Süddeutsche folgt also dem Micro-Blogging Trend? Nein, denn noch hat man keinen Süddeutsche Account bei Twitter.

Spot On!
Angesichts der Entwicklung bleibt eigentlich nur abzuwarten, bis es einen offiziellen Süddeutsche Twitter Account gibt. Auch wenn der Artikel irgendwie sehr skeptisch wirkt. Ob wir einem Süddeutsche Account wohl folgen? Klar, denn man will ja wissen, zu welchen Erkenntnissen der Verlag mit Twitter letztendlich kommt und ob es Sinn macht, den Gedanken eines klassischen Verlages zu folgen – ob es philosophisch bleibt oder ‚digital-realitstisch‘, ist unerheblich für den Sinn von Twitter.

Markenaufbau im Wandel – was ist besser offline oder online?

Da hat der VDZ seit Jahren die große Kampagne ‚Print wirkt‘, die die Stärke von Print hinsichtlich der Markenbildung im Kampf gegen Online herausstreichen soll – und dann das…

Ein Interview mit dem Wolfgang Dittrich, Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung (AGOF), der den Velegern mehr oder weniger genau das Gegenteil auf den VDZ Zeitschriftentagen klar macht. „Online ist geeignet für den Aufbau eines Images“, sagt Wolfgang Dittrich im Interview turi2.tv. Ja, wie jetzt? Was ist den nun besser? Markenbildung über Print oder Online?

„Man könnte im Prinzip auf Print verzichten (…) aber das wird nicht die Realität sein“, meint Wolfgang Dittrich

Für Print kommt es aber noch schlimmer. Wie eine HORIZONT-Exklusivumfrage bekannt gibt, rechnen Mediaagenturen mit zahlreichen Titeleinstellungen im Printbereich. Da frägt man sich als Kunde doch, inwieweit und auf welches Medium man in Print zur Markenbildung setzen soll, wenn der VDZ selbst bald nur noch wenige Printmedien für seine Kampagne nutzen kann.

Aber Print ist nicht ausschließlich die Offlinewelt. Gut, wenn man ein völlig neues Beispiel beim Mittagessen in der Stadt findet.

In der Münchner Innenstadt versuchen t-info und Keller Verlag, das Brand einer deutschen Internet-Suchmaschine bei den Menschen zu positionieren und aufzubauen – mit dem Verteilen von Flyern. Nein, Sie haben nicht falsch gehört… Flyer, ja!

suchen.de heißt das Brand, welches Google ein wenig deutsche Marktanteile abringen will. Schön eingekleidet in die Farben der Suchmaschine stellen die Flyerverteiler sich in der Münchner Innenstadt auf und werben mit sechsseitigen Flyern, die mir ‚Dein Weihnachtsmarkt Guide München‘ anpreisen. Den Flyern muss man eins lassen: Sie sind schön aufgemacht mit den relevanten Features der Weihnachtsmärkte (Zeitraum und Adresse) sowie der Offline-Version einer ’suchen.de Map‘ mit Nummer, die dann auf die Weihnachtsmärkte im Flyer ‚verlinken‘.

Kann man davon ausgehen, dass das die Zukunft der Markenbildung ist? Wohl eher das krampfhafte Festhalten an alten Bräuchen zur Markenbildung. Offline für online geworben…? Da stellt man sich die Frage nach Kosten (Verteiler, Flyer und Streuverluste) und nach dem Umweltschutz und…warum das Logo aussieht, als hätte die Suche schon fertig…??? Oder wie sehen Sie das, wenn sie die Farbgebung des Brands ansehen?

Ach, lassen wir es lieber.

Spot On!

Der Flyer nennt das Brand zweimal: Als Logo auf der Vorderseite und auf der Rückseite in Verbidung mit dem Hinweis: ‚Mehr Weihnachsmärkte in ganz Deutschland findest Du auf‘: . Ah ja! Und ich dachte immer, Deutschland hört nicht hinter der Münchner Stadtgrenze auf… – ja, die Zeiten für Print sind schwer – online wär man schnell ins CMS und hätte den Fehler bereinigt. Einmal gedruckt, Chance vorbei. Aber vielleicht hat der Artikel ja der Markenbildung gedient. Wer weiß…?!

Ein Brand ‚offline‘ aufzubauen, welches in der Onlinewelt lebt, ist definitiv ein schwieriges Unterfangen – und teuer. Auch wenn das nicht heißen soll, dass die Herausforderung Markenbildung online durchzuführen, ‚billig‘ ist – definitiv aber zielgruppengerechter und preiswerter.

Google Zukunft: Mobile Advertising NEIN – personalisierte Suche JA!

Ein Interview mit Google-Nordeuropachef Philipp Schindler in der Printausgabe der Horizont verdeutlicht, dass Google noch lange nicht mit etablierten mobilen Werbeformen rechnet. Offensichtlich lassen Aussagen von Werbekunden Google zu dem Entschluss kommen, dass Mobile Marketing noch auf sich warten lässt.

„In schwierigen Zeiten fokussieren sich Unternehmen auf die Werbeformen, die sie kennen und die Erfolg versprechen. Dazu gehört Mobile Advertising noch nicht“ meint Schindler im Interview. Schindler sieht vor allem die Hersteller von Endgeräten und Netzanbieter in der Pflicht, Grundlagen zu schaffen, dass ein Markt für Mobile Advertising entstehen kann. Laut Schindler fokussiert sich Google zukünftig erstmal auf das Kerngeschäft: Videowerbung und natürlich Suche.

Hinsichtlich der Google-Suche tut sich einiges web-2.0-liges: US-Google-Nutzer bewerten ab sofort Google-Sucheinträge und können diese neu ordnen und kommentieren. SEO wird damit neu definiert. Die Internetuser können jetzt ordentlich mitbestimmen, was wo und wie auf den Suchergebnissen passiert – nicht mehr nur der komplexe Algorithmus sagt, was oben steht sondern die User selbst.

Zudem gibt es „SearchWiki“ als neues Feature. Eingeloggter Google-Nutzer können ebenso Suchergebnisse ähnlich wie bei Digg bewerten, kommentieren, neu ordnen oder löschen. Möglich machen dies neue Icons hinter jedem Treffereintrag. Immer wenn ein Internetuser neu nach diesen Begriffen sucht, wird ihm seine personalisierte Liste angezeigt. Darüber hinaus können sich die Nutzer auch informieren, welche Treffer andere Nutzer für das gewählte Keyword als besonders nützlich angesehen haben.

Die Suche der Zukunft bei Google wird in diesem Demovideo erklärt.

Bannerwerbung wirkt!

Kennen Sie die Zeitungsanzeigen mit dem Claim ‚Print wirkt‘? Die Kampagne wurde einst vom Verband der Zeitungsverleger VDZ ins Leben gerufen. Das Ziel der Kampagne ist, den Wiedererkennungswert von Marken ohne Angabe von Claims, Fotos, Logos, Produkten, etc. zu belegen. Ein cleverer Schachzug der Print-Verleger im Mitbewerb um Mediagelder, die zunehmendst in die Onlinewelt abwandern.

Diese Woche allerdings musste man sich fragen, ob die Onlinewelt nicht langsam einen Gegenschlag gegen die Kampagne initiieren muss unter dem Motto: Bannerwerbung wirkt. Warum…? Gigacom publiziert einen Artikel mit der Frage: What if you ran an ad, and nobody saw it? Der Artikel beschäftigt sich mit dem Thema Banner Advertising gegenüber Suchmaschinen-Advertising und beruht auf einer Studie, die die Nielsen/Norman Group unter 3.000 Usern durchgeführt hat. Dabei wurde bei den Personen die Nutzungsgewohnheiten und die Augenbewegungen beobachtet. Ergebnis: Niemand schaut auf ‚Picture Advertising‘.

Kann man eine solche Aussage ernst nehmen? Zerstört er nicht alle Illusionen des Media-Marketings der Onlinewelt? Wer hätte gedacht, dass ein solcher Artikel überhaupt irgendwo online in einem Medium erscheint? Und: wie kann dieser Artikel erscheinen, wenn nebendran zahlreiche Onlinebanner laufen? Schauen Sie mal…


Bester Kommentar eines Lesers hierzu: „Eure Sponsoren auf der rechten Seite müssen diesen Post lieben.“

Machen wir es kurz: Nein, wir brauchen keine Kampagne: Bannerwerbung wirkt!

Die zahlreichen Kommentare auf den Artikel sprechen nahezu ausschließlich eine eindeutige Sprache. Hier die interessantesten und lehrreichsten Auszüge in übersetzter Form…

„Wenn das wahr wäre, hätten Banner Ads CTRs von 0, was sie nicht haben. Auch wenn es wahr ist, dass oft weniger als 1% der Menschen auf Banner klicken, klicken Menschen auf jeden Fall.“

„Es ist die “RELEVANZ” der Anzeige, die entscheidet, ob der Nutzer darauf achtet oder nicht, Banner oder Text ist egal. Etwas sollte vorweg dem Hirn anzeigen, dass es ‚relevante Anzeigen hier erwarten kann’ … das ist es … das Hirn wird (dann) jede Anzeige ansehen.“

„Die meisten Menschen unterschätzen die Möglichkeit des Hirns zu lernen und die Fähigkeit zu evaluieren. Wenn es Text zur Aufnahme erwartet, wird es nach Text schauen. Für die ersten Anfänge, wenn man blinkendes, flashendes Etwas ihm vorsetzt, wird es evaluieren, worum es dabei geht. Nachdem es gelernt hat, dass es Mist ist und nichts mit dem Erwarteten zu tun hat, wird es es ignorieren. Das Gleiche kann über Text im Fernsehen gesagt werden, wenn wir einen kleinen Film (Anzeige) erwarten und man Text den Menschen vorsetzt, werden sie es ausmachen.“

„DAS IST ABSOLUT FALSCH! Ich kenne viele Werbekunden und Affiliates, die Jahre lang Tonnen von Profit gemacht haben mit Bannerwerbung. Ich spreche auch nicht über wenig. Ich spreche von Insertions-Dollars in Millionen von Dollars. (…) Diese Jungs haben Pennies bezahlt pro Klick und den ganzen Weg zur Bank lang nur gelacht.“

Spot On!
Bannerwerbung wirkt. Der Artikel hingegen ist erschreckend unwissenschaftlich und unwirtschaftlich zugleich. Die Kommentare hingegen erklären dem User wunderbar, wie Werbung funktioniert.

Noch eine Anmerkungen: Wenn Bannerwerbung nicht funktioniert, liegt es entweder an der fehlenden Call-To-Action oder am den User nicht ansprechendem Kreativformat. Hätte man diesen Aspekt mit berücksichtigt, hätte die Studie gewirkt.