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Let the games begin – CeBIT 2018 steht in den Startlöchern

CeBIT? Gibt es die noch? Egal wo man hinhört oder mit wem man sich über die einst größte IT-Messe der Welt unterhält. Man erntet nicht selten komische Blicke. Ich habe oft den Eindruck, dass Einzige was über all die Jahre gleich geblieben ist sind die astronomisch hohen Hotelpreise. Da frage auch ich mich, wie das nach all den Jahren und den angeblich rückläufigen Besucherzahlen noch geht. Aber egal, das ist heute nicht das Thema. Denn ab diesem Jahr ist alles anders. Das ist zumindest der Plan. Und ich freue mich drauf! Weiterlesen

CeBIT 2018 im radikalen Wandel – Eine Messe erfindet sich neu

Messen und große Veranstaltungen sind nicht mehr ganz weit oben in der Gunst vieler Menschen. Egal ob geschäftlich oder privat. Für viele ist das Modell der Messe veraltet und gehört abgeschafft. Doch ist das wirklich so? Tech-Messen wie die South by South West (SXSW) in Austin oder der Web Summit in Lissabon beweisen das Gegenteil. Mit dem richtigen Konzept kann man auch heutzutage Messen erfolgreich und attraktiv gestalten. Genau in diesem Neuanfang befindet sich auch die ehemals größten Computermesse der Welt die CeBIT. Nach vielen Jahren des Besucherrückgangs möchte man mit einem radikal neuen Konzept im Sommer voll durchstarten. Wie genau sich die „Macher der CeBIT“ das vorstellen, was geplant ist und welche Highlights es gibt, dazu hat Messesprecher Hartwig von Saß im Podcast mit t3n gesprochen. Weiterlesen

Studie: B2B-Entscheider nutzen Web 2.0 für Investitionsentscheidungen

BusinessWas im Consumer-Bereich kein Geheimnis mehr, bestätigt sich jetzt auch im B2B-Bereich: Im Prozess der Investitionsentscheidungen nutzen deutsche Manager vermehrt das Web 2.0 – und suchen erstmal im Internet nach aussagekräftigen Fakten.

85% haben einen späteren Dienstleister im Internet gefunden. Was früher ein großes Plus der Print-Fachzeitschriften und Fach-Messen war, verlagert sich immer mehr in die Onlinewelt. Suchmaschinen, Herstellerseiten, Anbieterverzeichnisse, Online-Fachportale und -Netzwerke laufen den klassischen Fachzeitschriften immer mehr den Rang der Business-Entscheidungshilfen ab.

Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie (mittels Telefonumfrage) von Virtual Identity unter 750 Geschäftsführern oder verantwortlichen Managern aus mittelgroßen Unternehmen (Minimum: 50+ Mitarbeiter und Investitionsvolumen von einer Millionen EUR).

B2B Nutzung Web

Sie bringt diese Veränderungen im Businessverhalten jetzt mit Zahlen zum Ausdruck. Weiterhin entscheidend bleibt aber auch die Meinung von Kollegen und Fachexperten, die nach der Vorauswahl eines Dienstleisters größere Bedeutung erhalten.

B2B Entscheidung Final

Wer denkt, Business-Entscheider nutzen die sozialen Netzwerke nicht regelmäßig, der irrt sich. Hier die Essentials der Studie…

– B2B Entscheider verbringen zwei Stunden ihrer täglichen Arbeitszeit im Web
– 40% der B2B Entscheider nutzen regelmäßig Internet-Foren für berufliche Zwecke
– 28% der Entscheider nutzen regelmäßig aktiv den Dialog in Internetforen für den Austausch mit Fachexperten.
– Nicht verwunderlich ist, daß XING mit 30% der Befragten eine der beliebtesten Plattformen für den Businesstalk geworden ist.

Spot On!
Die Studie macht aber noch eins klar. Zugangsbeschränkungen zu Social Media für Mitarbeiter wird dem Unternehmenserfolg nicht gerade zuträglich sein. Die Nutzung dieser modernen Online-Medien wird bei B2B Entscheidern immer beliebter.

B2B Social Media Nutzung

Das Engagegment der Mitarbeiter am bzw. im Social Web bietet Unternehmen die Option, Wettbewerbsvorteile schneller zu erkennen und bei der Auswahl der Produkte oder Dienstleister vom Wissen und der Urteilskraft Gleichgesinnter zu profitieren. Insofern kann man Business-Entscheider nur ermutigen, ihren Mitarbeitern den Vorteil der Nutzung des Web 2.0 immer wieder vor Augen zu führen.

Studie: Twitter bei deutschen Jugendlichen unpopulär

Sie lieben SchülerVZ, Facebook, MySpace oder studiVZ – aber Twitter läuft bei der Web 2.0 Bewegung den Jugendlichen noch hinterher. Dies zeigt eine aktuelle, nicht repräsentative Studie aus Deutschland hinsichtlich neuer Trends bei der Webnutzung von Jugendlichen. Die Nutzung von Social Networks und Instant Messenger-Software steht im Vordergrund.

Eine aktuelle Online-Studie des Jugendreise-Veranstalters RUF Jugendreisen mit über 3400 jugendlichen Teilnehmern zwischen 11 und 21 Jahren zeigt, daß bei mehr als 90% der deutschen Jugendlichen der Micro-Blogging Dienst Twitter unbekannt ist.

Zur Kommunikation genutzt werden von den meisten Jugendlichen im Internet ICQ, MSN und schülerVZ. Lediglich ein Prozent der Befragten nutzen laut der Befragung mit dem Micro-Blogging Dienst Twitter.

„Dass Twitter bisher überhaupt nicht bei den deutschen Jugendlichen angekommen ist, hat uns sehr erstaunt“, sagt Dirk Föste, Vertriebsleiter bei RUF Jugendreisen. „Wir hatten angenommen, dass die Kids als erstes auf den Zug aufspringen und Twitter vom Kommunikationsbedürfnis der jungen Leute profitiert“, so Föste.

Die Ergebnisse der Studie sollen in den nächsten Wochen veröffentlicht werden.

Spot On!
Interessant wäre es, diese Befragung mal aus dem Blickwinkel zu betrachten, warum twittern Erwachsene überhaupt? Was ist die Motivation? Selbstdarstellung? Der Drang, Medienmacher sein zu wollen? Community Building für eigene Projekte? Bei mehr als 200 Followern ist das Folgen eh schon schwierig und wenn die Jugendlichen die Zeit dafür nicht haben, warum sollten berufstätige Erwachsene diese dann für Twitter haben?

Trusted Shops: 10 Anzeichen für unsichere Online-Shops

Der Gütesiegelaussteller Trusted Shops hat auf 10 Anzeichen hingewiesen, die Online-Shops tunlichst vermeiden sollten. Vorausgesetzt ihnen ist die Glaubwürdigkeit ihres Shops vor und während des Weihnachtsgeschäftes wichtig…

1. Nebulöse Anbieterkennzeichnung
Sind Angaben zum Verkäufer nur schwer oder gar nicht auffindbar oder enthalten diese unklare Bezeichnungen, ist allerhöchste Vorsicht geboten. Ebenfalls ist Skepsis angebracht, wenn nur eine Firma, aber kein Name, oder nur eine Postfachanschrift genannt wird.

2. Unzulänglicher Datenschutz
Wenn Aussagen zum Datenschutz lückenhaft sind oder fehlen, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass der Website-Betreiber Kundendaten weiterverkaufen oder an zweifelhafte Auskunftssysteme übermitteln möchte.

3. Ungenaue Preisangabe
Sämtliche Preise sollten klar wiedergeben, dass die Mehrwertsteuer enthalten ist und welche Versandkosten genau entstehen. Werden die Versandkosten nicht genannt oder ist deren Berechnung unklar, sind böse Überraschungen möglich.

4. Offengehaltene Lieferfrist
Wird die bei einem Produkt genannte Lieferzeit durch eine Aussage im Kleingedruckten relativiert („Lieferfristen sind unverbindlich”), sollte man misstrauisch sein. Schließlich soll ein Geschenk nicht erst nach Weihnachten ankommen. Auch widerspricht dies der Vorgabe der Rechtsprechung, wonach längere Lieferzeiten direkt beim Produkt genannt werden müssen.

5. Unabgesicherte Vorkasse
Eine Zahlung per Vorkasse sollte durch eine Geld-zurück-Garantie von Trusted Shops abgesichert sein. Nur so lässt sich vermeiden, dass man sein Geld verliert, falls der Händler trotz Zahlung nicht liefert – Überweisungen lassen sich nämlich nicht rückgängig machen.

6. Unverschlüsselte Datenübertragung
Zahlungsdaten unverschlüsselt zu übertragen, ist riskant, weil diese abgefangen und missbraucht werden können. Obendrein verstoßen Kunden damit häufig gegen die Bedingungen ihrer Bank. Das Schloss-Symbol im Browser zeigt an, dass die Übertragung verschlüsselt ist.

7. Unzulässige Widerrufsbeschränkung
Bis auf wenige Ausnahmen besteht das Recht, eine Ware innerhalb von zwei Wochen zurückzugeben. Vorsicht ist geboten, wenn ein Händler versucht, dieses Recht einzuschränken, indem er z.B. nur originalverpackte Ware zurücknimmt oder Angebotswaren von der Rückgabe ausschließt.

8. Benachteiligung im Kleingedruckten
Kundenunfreundlich und gesetzlich verboten ist der Versuch mancher Händler, Kunden durch Klauseln in ihren Geschäftsbedingungen unangemessen zu benachteiligen. Unzulässig und unwirksam sind z.B. Aussagen wie „Versand auf Gefahr des Käufers” oder „Transportschäden müssen sofort gemeldet werden”.

9. Schlechte Erreichbarkeit
Eine Produktanfrage im Vorfeld per E-Mail oder Telefonanruf zeigt, wie es um den Kundenservice bestellt ist. Erfolgt keine zügige Antwort bzw. ist nur ein Anrufbeantworter erreichbar, sollte man auch kein vorbildliches Entgegenkommen bei Umtausch- oder Rückgabewünschen erwarten.

10. Negative Bewertung
Bei Händlern, die einem nicht bekannt sind, kann eine kurze Internetrecherche sinnvoll sein. Veilleicht gibt es Negativeinträge in Foren, die zu erhöhter Wachsamkeit mahnen. Ein Gütesiegel wie Trusted Shops garantiert einen risikolosen Online-Einkauf.

Der kleine XING-Kontakt Knigge

Es mag gewagt sein und dennoch wagt man sich an ein heikles Thema, welches bei vielen meiner Kollegen, Bekannten und Freunde immer wieder aufkommt. Vermutlich ist daran die zunehmende Beliebtheit von XING und des Business-Networking generell verantwortlich: der schlechte und teilweise unprofessionelle Kommunikationsstil im Umgang mit Businesskontakten via XING.

Im Business zählt, wie wir alle aus Management-Trainings und Medien wissen, der erste Eindruck. Wenn wir also über XING neue Kontakte suchen, interessante Partnerschaften in Gang bringen wollen oder einfach nur Recherche betreiben, sollten wir für alle Aktionen wie auch Reaktionen gewappnet sein. Denn über alle Aktivitäten -oder ausgelassenen Optionen- wird am Ende unsere Online- und Offline-Reputation gemessen. Nicht umsonst haben Bücher wie ‚Karrierefalle Internet: Managen Sie Ihre Online-Reputation, bevor es andere tun! ‚ große Beliebheit errungen.

Die Stolpersteine liegen im Falle XING weniger bei bereits bestehenden Kontakten. Hier pflegt man doch untereinander in der Regel einen gewissen Umgang und weiß, mit wem man es warum zu tun hat. Schon schwieriger wird es dagegen bei der Kontaktaufnahme mit bisher unbekannten Personen. Dabei ist es egal, ob man selbst mit jemanden in Kontakt treten möchte, oder ob man von jemand bisher Unbekanntem kontaktiert wird. Zwar bietet XING schon ein paar Hinweise, jedoch sind diese zum einen gut versteckt unter dem Bereich „Hilfe“ bei den „FAQs“ und zum anderen beleuchten diese nur einen Teil der Thematik.

Richten wir unseren Blick also einmal auf ein paar Grundsätze, die bei einer Kontaktaufnahme über XING (oder anderen Business-Netzwerke) beachtet werden sollten.

Der kleine XING-Kontakt Knigge für Neukontakte

Kontaktaufnahme durch Sie
a) per Nachricht: Sein Sie freundlich, fassen Sie sich kurz und nehmen Sie direkten Bezug auf Ihr Anliegen: Warum sprechen Sie genau diese Person an? Gehen Sie immer davon aus, dass der Angesprochene, je höher er im Unternehmen steht, umso weniger Zeit für das Networken hat. Auch wenn diese Person sich in Netzwerken gerne mehr engagieren würde.
Sein Sie darauf gefasst, dass Sie Feedback bekommen. Dieses Feedback kann komplett anders ausfallen, als Sie sich denken oder wünschen. Gehen Sie auf jeden Fall auf dieses Feedback ein.
b) per direkter Verknüpfung: Besteht überhaupt kein vorheriger Kontakt (online wie offline) ist es ratsam, nicht direkt Kontakte zu verknüpfen. Es sei denn, sie wollen wie ein Jäger und Sammler wirken…

Geben Sie dem Gegenüber die Option, direkt mit Ihnen online oder offline zu kommunizieren. Ihre Kontaktdaten können Sie dieser Person auch freischalten, ohne sich mit dieser Person zu verknüpfen. Bleiben Sie nicht anonym.

Kontaktaufnahme mit Ihnen
a) per Nachricht: Im ‚unwahrscheinlichen‘ Falle einer an Sie gerichteten Kontaktaufnahme durch ein XING Mitglied per Nachricht hat derjenige meistens ein ihm wichtiges Business-Anliegen. Dass derjenige Sie ausgewählt hat, um dieses Anliegen zu erfüllen, ehrt Sie – aber bewerten Sie das auch so.
b) per direkter Verknüpfung: Besteht überhaupt kein vorheriger Kontakt (online wie offline) überlegen Sie genau, ob Sie den Kontakt bestätigen. Zu viele Kontakte sind schwer zu pflegen und zu handhaben und werden somit schnell unprofitabel. Sind Sie der Meinung, der Kontakt bringt Sie beruflich (oder privat) weiter, so spricht nichts gegen eine Verknüpfung. Scheuen Sie sich aber auch nicht, eine für Sie irrelevante Verknüpfung abzulehnen. Nutzen Sie aber die Möglichkeit des Zufügens oder Ablehnens und lassen Sie den Kontakt nicht ewig im Ordner „Zu bestätigende Kontakte“ liegen.

Wenn jemand mit Ihnen Kontakt aufnimmt, gebietet es die generelle Pflicht, eine Antwortmail zu schreiben – egal ob kurz oder lang, positiv oder negativ oder ob Sie ein geschäftliches ‚Interesse‘ an der Person haben oder nicht. Auch wenn das Anliegen in Ihren Augen uninteressant, langweilig und unpassend zu Ihrem Profil ist, eine Antwort hat die Kontaktaufnahme verdient. Mal ein Offlinebeispiel zum Vergleich… Kommt ein Mitarbeiter mit einer Businessidee auf Sie zu, drehen Sie sich auch nicht einfach weg, oder doch…? Bedenken Sie immer, dass Premium-Mitglieder in der Regel wissen, dass Sie die Mail gelesen haben, wenn Sie das Profil des anderen angesehen haben.

Die obigen Empfehlungen treffen übrigens auch auf die Gruppen in den Business Networks zu. „Wer neue Kontakte knüpfen möchte, der findet in den rund 20.000 der bei XING organisierten Gruppen für ihn passende Themen und spannende Kontaktmöglichkeiten. Wer sich hier kompetent zeigt und mit interessanten Beiträgen auf sich aufmerksam macht, findet online wie offline viele Anknüpfungspunkte“, erklärt Thorsten Vespermann, Director Corporate Communications der XING AG.

Spot On!
Verhalten Sie sich bei Kontaktaufnahmen immer so, als würden sie einander persönlich gegenüberstehen. Stellen Sie sich vor, Sie sind auf einer großen Visitenkarten-Party und ignorieren jemanden, der ihnen 5 Minuten später durch eine andere Person vorgestellt wird. Man sieht sich immer zweimal im Leben… und es kann durch das Online Business-Networking schneller passieren als Ihnen lieb ist.

PS: Um Herrn Reich-Ranicki gerecht zu werden und das Internet nicht in TV-ähnlichen qualitativen ‚Abgründen‘ enden zu lassen, wollen wir auch die sprachlichen Aspekt für alle XING’ler nicht vergessen und diese schöne Hilfe des Goethe Instituts für jeden Networker bereitstellen.

Wenn Sie bitte hier die Informationen des Goethe Instituts abrufen wollen… Vielen Dank!

Preview: Interview zur Internet World Messe mit Projektleiterin Weissenbach

Kaum ist die OMD beendet, schon steht die Internet World 2008 vor der Tür (21.-22. Oktober). Stellt sich die Frage, wie sich die Internet World nun von den anderen beiden Messen OMD und DMEX unterscheidet bzw. was die Besucher auf der Internet World erwartet.

Frank Kemper, stellvertretender Chefredakteur der Internet-Wirtschaftszeitschrift INTERNET WORLD Business, hat ein Interview mit Sabine Weißenbach, Projektleiterin Internet World 2008 geführt, welches in der Ausgabe der INTERNET WORLD Business vom 02. Oktober erscheint.

The Strategy Web bringt den Preview…

Was genau macht eigentlich die Internet World aus? Worin unterscheidet sie sich von anderen Veranstaltungen zum Thema E-Commerce?
S
abine Weißenbach:
Vermutlich könnte man jeden Tag auf irgendeine E-Commerce-Veranstaltung fahren, so viele gibt es inzwischen davon in Deutschland. Aber die Internet World ist mit ihrem breiten Themenspektrum etwas Besonderes. Schon seit Jahren konzentrieren wir uns nicht nur auf einzelne Aspekte des E-Commerce, sondern bilden die gesamte Wertschöpfungskette im Internet ab. Daraus ergibt sich ein Kongress, dessen thematische Breite von Jahr zu Jahr größer wird. Auch die Spannbreite der Aussteller auf der Messe wird größer. Hier treffen sich alle, vom Hoster über den E-Mail-Marketingdienstleister bis zum Payment-Anbieter. In diesem Jahr werden wir auf der Messe übrigens viele neue Gesichter sehen, denn rund fünfzig Prozent der Aussteller sind 2008 zum ersten Mal auf der Internet World mit einem Stand vertreten.

Wer sollte einen Besuch auf der Internet World einplanen?
Weißenbach: Mit unserem Kongressprogramm sprechen wir überwiegend die strategischen Entscheider an, also Geschäftsführer, Online-Marketing-Entscheider sowie E-Commerce- und IT-Leiter. Mit der Messe wollen wir dazu auch die operative Ebene erreichen, also alle, die mit Dienstleistungen und Produkten im Internet zu tun haben. Die Vorträge und Präsentationen in den Infoarenen wenden sich zum Beispiel explizit an Praktiker – zum Beispiel an Webmaster oder Ebay-Powerseller.

Was hat sich auf dem Kongress gegenüber dem vergangenen Jahr geändert?
Weißenbach:
Das Spektrum der Themen auf dem Kongress ist im Vergleich zu 2007 erneut größer geworden. Specials zu Themen wie „Personalentwicklung“ und „Silver Surfer“ sind neu im Programm. Natürlich versuchen wir auch immer, aktuelle Trends in das Kongressprogramm einfließen zu lassen, zum Beispiel Bewegtbilder im Internet oder virales Marketing. Dazu wird es im Oktober einige Case Studys und Studienergebnisse geben, die man so noch nicht gehört hat.

Und was sind die Highlights der Messe in diesem Jahr?
Weißenbach: Das Konzept der Infoarena ist 2007 bei den Messegästen sehr gut angekommen, deshalb haben wir in diesem Jahr zwei Infoarenen. Dort gibt es ungefähr alle zwei Stunden einen Themenwechsel, sodass Besucher sich einen guten Überblick verschaffen können. Die Vorträge haben „How-to“-Charakter, also: Wie funktioniert’s? Beim Career Center haben wir darauf geachtet, dass es nicht nur für Jobsucher interessant ist. Von vielen unserer Aussteller wissen wir, dass sie akut Personal suchen, und im Career Center geben Experten Tipps, wie man Personal findet – und es hält.

Am Abend des ersten Messetags verleiht die Redaktion den OnlineStar für die INTERNET WORLD Business-Idee 2008. Haben Sie schon einen Tipp, wer die Trophäe bekommen wird?
Weißenbach: Natürlich haben wir uns im Team die nominierten Kandidaten für den OnlineStar und ihre Geschäftsideen mit großem Interesse angesehen. Ich möchte aber an dieser Stelle keinen konkreten Favoriten nennen, weil ich die Wahl nicht beeinflussen möchte. Ich freue mich aber schon besonders auf die Preisverleihung und die anschließende After Conference Party. Dieser Event bietet sicherlich für Aussteller, Messebesucher, Referenten und Kongressteilnehmer einen schönen Ausklang des ersten Messetags – und lädt zum Networking ein.

Wer dann noch weiterfeiern möchte, sollte sich eine Karte für die OnlineStar-Gala sichern, die anschließend in der Kongresshalle Alte Messe – unweit des Oktoberfest-Geländes in der Mitte Münchens – stattfindet. Dort werden die OnlineStars für die kreativsten Onlinewerbekampagnen vergeben. Das wird bestimmt sehr festlich – und natürlich auch sehr spannend.

Akquise Taktiken im Web 2.0 – ein Interview über Corporate Blogs und XING

Über die Xing Gruppe ‚Vertrieb und Verkauf‘ versucht man sich als Salesverantwortlicher über die neusten Sales-Taktiken auf dem Laufenden zu halten. Manchmal -sicherlich nicht immer- fällt durch eine Anwesenheit in einer Xing Gruppe dabei auch wertvolle Information ab.

So erschien dort gestern ein interessantes Interview zwischem dem Co-Moderatoren der Gruppe, Christian Hoffmann, und dem Web 2.0 Experten, Berater und Coach für Corporate Blogs und Business Blogs, Karl Heinz Wenzlaff, zum Thema ‚Akquise im Web 2.0‘.

Nach Absprache mit Hr. Hoffmann, der das Interview führte, will man diesen für Vertriebler interessanten Dialog -in leicht gekürtzter Version- den Lesern des Blogs nicht vorenthalten.

# Sehr geehrter Herr Wenzlaff, Web 2.0 ist als Schlagwort in aller Munde. Was kann ich mir als Verkäufer hierunter für Kommunikation und Vertrieb vorstellen?

Mehr als ein Drittel aller Suchanfragen im Web haben einen Kaufwunsch als Hintergrund. Selbst wenn Kunden „aus Gewohnheit“ Waren oder Dienstleistungen noch auf klassischem Weg beziehen, sind die Kaufentscheidungen häufig längst im Web gefallen.

Im Unterschied zu den Firmen-Homepages, Börsen und Foren des alten „Web 1.0“ sind Web-2.0-Plattformen untereinander viel besser vernetzt und in Suchmaschinen platziert. Web 2.0 ist das „Mitmach-Netz“, das den Nutzern erlaubt, positive wie negative Bewertungen und Meinungen über Unternehmen und Produkte im Web zu veröffentlichen. Dies geschieht sowohl in Web-2.0-Communitys wie XING, als auch auf Blogs oder Wikis. Unternehmen, die nur Online-Marketing der alten Schule machen, verschenken meines Erachtens große Umsatzpotenziale.

# Sie gehören zu den wenigen Menschen, die Seminare und Trainings zur Akquise im Web 2.0 anbieten. Wer kommt denn in Ihre Seminare und vor allem welche Erwartungen haben Ihre Teilnehmer?

Meine Seminare buchen vor allem solche Unternehmen, die mit den Verkaufsergebnissen ihrer klassischen Website unzufrieden sind. Sie wollen durch Business Blogs und Corporate Blogs mehr Besucher, mehr Leads und letztendlich eine höhere Konversionsrate erreichen. Die eher mechanischen Mittel der Suchmaschinenoptimierung reichen allein nicht aus, um im Internet erfolgreich zu verkaufen.

Meine Seminarteilnehmer möchten auch erfahren, wie sie ihre Kunden im Web „heimholen“, einbeziehen und zu kostenfreien Promotern der eigenen Leistung machen können. Dabei geht es also nicht nur um direkte Verkäufe, sondern um den Aufbau von Kundenloyalität und langfristigen Kundenbeziehungen.

# Können Sie uns als Experte ein wenig Orientierung bieten: Jedes Kommunikationsmittel wie Werbebriefe, Plakate, Messen hat seine Stärken. Welches sind die Stärken von Blogs und welche Anbieter sollen über Blogs nachdenken und welche vielleicht erst einmal abwarten?

Mit Blogs erreichen Sie Ihre Zielgruppen schneller, preiswerter und direkter als Ihre Wettbewerber, die nur auf Mailings, Plakate oder Messen bauen. Auch gegenüber E-Mail-Newslettern, die mehr oder weniger in den Spamfiltern der Empfänger landen, haben Blogs Vorteile.

Blogs eignen sich besonders gut für solche Anbieter, die ein saisonal, nach der Mode wechselndes oder beratungsintensives Produkt haben. Ideal ist, wenn es etwas Spannendes über das Produkt zu erzählen gibt. Deshalb sind Blogs in der Touristik (Inbound wie Outbound), in der Food- und Beverage-Branche (man nehme die vielen erfolgreichen Weinblogs) und in der Mode-, Bekleidungs-, Designer- und Schmuck-Branche besonders erfolgreich. Auch im Immobilienhandel gibt es inzwischen erfolgreiche Blogs.

# Hier auf XING sind viele Trainer, Berater und sogenannte Freelancer anzutreffen. Letztere vor allem aus den Bereichen IT, Kommunikation und Design. Welchen Schwerpunkt in der (Online-)Kommunikation empfehlen Sie diesen Mitgliedern?

Zuallererst die Möglichkeiten eines eigenen Blogs zu nutzen, und zwar nicht als Untermieter bei einer Blog Community, sondern auf eigenem Webspace. Oft bietet es sich an, alle wertvollen Inhalte Ihrer bisherigen Website in das Blog zu übernehmen und danach keine „klassische“ Website mehr zu betreiben. Moderne Blogsysteme können heute alles, was man braucht: Sie haben ein CMS (Content Management System), können problemlos Fotos, Videos und multimediale Inhalte einbinden, einen vorhandenen Shop integrieren usw.

Parallel dazu sollte man weitere Möglichkeiten des Web 2.0 nutzen. Sie sollten als Unternehmen im Internet immer dort präsent sein, wo heute Ihre Kunden sind. Das sind im B2B-Geschäft vor allem Plattformen wie XING. Im B2C-Geschäft sind es andere Web 2.0-Plattformen mit oft sechsstelligen Besucherzahlen pro Tag oder branchenspezifische Communitys, die es in großer Zahl gibt.

# Sie benutzen tatsächlich XING zur Akquise? Ich höre immer wieder, dass XING nicht zur Akquise geeignet ist. Was machen Sie anders? Haben Sie ein „Geheimwissen“?

Besonders für die von Ihnen genannten Trainer, Berater und Freelancer bietet XING doch ideale Möglichkeiten, sich selbst und ihre Expertise zu präsentieren. Es reicht natürlich nicht, ein gut ausgefülltes Profil zu haben oder zu schreiben „Suche: Aufträge“. Wichtiger ist es, in den Fachforen substanziell interessante Artikel und Kommentare zu schreiben. So machen Sie sich bekannt und werden von Auftraggebern gefunden. Und weiter: Beginnen Sie zu kommunizieren, kontaktieren Sie andere Diskussionsteilnehmer, denen Sie geholfen haben, telefonieren Sie, treffen Sie sich im „Real Life“.

Spot On!
Mögen die Firmen ihre Lehren daraus ziehen und uns mit spannenden Akquisetaktiken ihre Waren und Dienstleistungen im Web 2.0 anbieten.

Offlinewelt 1.0: Luther, Galilei, E-vangelisten und das Cluetrain Manifest

Manchmal ist es einfach Zeit, sich zurückzubesinnen: Als Martin Luther 1517 mit seinen 95 Thesen die religiöse Welt erneuerte, hätte er vermutlich nie geglaubt, welche Wirkung so ein Papier auf Menschen haben kann. Kurz danach machte sich Galileo Galilei auf, der Menschheit zu erklären, die Erde sei eine Kugel. Viele Menschen glaubten ihm nicht, erklärten ihn für verrückt und weiß nicht was alles.

Vor ein paar Jahren hat die neue Internetgeneration sich selbst gerne als E-vangelist bezeichnet. Menschen, die sich anschickten, die Welt der Kommunikation zu verändern. Auch ich war einer von denen, die die Wirtschaft bekehrt hat, nicht mehr Printanzeigen zu schalten sondern auf Onlinewerbung zu setzen. Sie biete Interaktivität mit den Usern/Käufern, sei effizienter und umsatzträchtiger. Heute ist das alles selbstverständlich und irgendwie fühlt man sich gut, wenn man weiß, dass man doch auf das richtige Kommunikationspferd gesetzt hat. Ob Luther und Galileo auch diese Befriedigung hatten…?

Um die Jahrtausendwende liebten wir es, mit geschickten Argumentationsketten und rhetorischen Spielchen den Wert von Printanzeigen zu eliminieren. Die Aufmerksamkeit der Leser für eine Printanzeige wurde auf ein Minimum ‚herunter procentiert‘ und die Werbekunden zweifelten ihr eigenen Marketingausgaben an. Online war gut, Print für uns überholt. Das Spiel endete darin, dass Hefte des Mitbewerbs mit der Aussage in den Mülleimer flogen: „Wie Sie sehen, ist es besser, die Umwelt und die Bäume zu schonen, als hier Anzeigen zu platzieren.“ Im Zeichen der LOHAS Gesellschaft bekommt unser damaliges Vorgehen heute eine völlig neue Komponente, die auch wir damals noch nicht ahnten. Noch ein Zeichen, dass wir dem Strom der Zukunft voraus waren – auch wenn es, aus heutiger Sicht betrachtet, ein zu extremer Salespitch war.

Und die Kunden ließen uns unser extravagantes Vorgehen spüren: die Agenturen, Kunden und die Wirtschaft zeigten sich skeptisch, warteten die Eingebung ab. Konnten Sie den von den E-vangelisten erzählten Veränderungsprozesses in der Kommunikation glauben? Werden die Prophezeihungen Wahrheit und Alltag inder Internetbranche? Das Platzen der ‚Dot Com Bubble‘ in den Jahren 2001 und 2002 schien die Skeptiker zu bestätigen. Wenn auch nur kurzfristig…

Was mich heute beruhigt, ist dass wir damals nicht alleine waren. Viele stellten damals Vermutungen und Grundsätze auf, die skeptisch beäugt wurden, ob ihrer Wichtigkeit und Bedeutung für das Business des 21ten Jahrhunderts. Und dann bin ich gestern wieder auf das Schriftstück eines Mannes gestossen, der heute als Autor und Philisoph des Internets geführt wird: David Weinberger. Mit drei weiteren US-Amerikanern schrieb er 1999 das Cluetrain Manifest, welches eine Sammlung von 95 Thesen zum Verhältnis zwischen Unternehmen und Kunden im Internet darlegt.

Wenn man sich heute die 95 Thesen aus Unternehmersicht ansieht und mal auf die Social Media Bewegung projeziert, wird sicher so manchem Unternehmen auffallen, wie sich diese Zeilen bewahrheitet haben und inzwischen Standard geworden sind.

Der Kreis der Rückbesinnung endet nie, wenn wir die Webkommunikation unserer Unternehmen nach dem Lesen der 95 Thesen nochmal überdenken: Unsere Kundenkommunikation ist online, in communities, im word-of-mouth Trend, ja, alles da…

Aber ist sie auch ‚offline‘ menschlich, hören wir auch auf die Kunden, nutzen wir die Möglichkeiten der Interaktion wirklich? Man merkt schnell, wieviel Denkansätze diese 95 Thesen für das tägliche Business liefern. Und wenn man nur eine der Thesen in seinem Business perfekt für sich nutzt, hat es schon geholfen... Das Cluetrain Manifest – 95 Thesen

1

Märkte sind Gespräche.

2
Die Märkte bestehen aus Menschen, nicht aus demographischen Kategorien.

3
Gespräche zwischen Menschen klingen menschlich. Sie werden mit der menschlichen Stimme geführt.

4
Ob es darum geht, Informationen weiterzugeben oder Meinungen, zu streiten oder witzig zu sein – die Stimme des Menschen ist offen, natürlich, nicht aufgesetzt.

5
Menschen erkennen einander am Klang ihrer Stimme.

6
Durch das Internet kommen Menschen miteinander ins Gespräch, wie es im Zeitalter der Massenmedien undenkbar war.

7
Hyperlinks untergraben die Hierarchien.

8
Menschen reden miteinander sowohl in den intervernetzten Märkten als auch unter intravernetzten Kollegen.

9
Diese vernetzten Gespräche gebären neue und machtvolle Gestalten gesellschaftlicher Beziehung und des Austauschs von Wissen.

10
Dabei werden die Märkte intelligenter, sie sind besser informiert und sie organisieren sich von alleine. In vernetzten Märkten mitzuwirken, verändert die Menschen grundlegend.

11
Die Menschen in vernetzten Märkten haben begriffen, dass sie durchschauen was gespielt wird und, dass sie sich aufeinander besser verlassen können als auf
die Anbieter. Das ist das Ende des Firmengeschwätzes über den Mehrwert ihrer Waren.

12
Es gibt keine Geheimnisse. Der vernetzte Markt weiß mehr als der Hersteller über seine Produkte. Ob gut oder schlecht, das Wissen spricht sich herum.

13
Was in den Märkten geschieht, stimmt auch für die Mitarbeiter. Nur das metaphysische Konstrukt namens „Firma“ steht zwischen Märkten und Mitarbeitern.

14
Die Unternehmen äußern sich nicht mit der Stimme der neuen, vernetzte
n Gespräche. In den Ohren ihrer Zielgruppe klingt die Stimme hohl, es ist die Stimme des
Unmenschen.

15
Schon bald wird uns die gängige Stimme des Geschäftslebens, die Sprache der Corporate Identity und der Prospekte, so affektiert vorkommen wie die Sprache der barocken Fürstenhöfe.

16
Schon jetzt kommt die Jahrmarktsanmache vieler Unternehmen bei den Menschen nicht mehr an.

17
Wer noch glaubt, die Online-Märkte seien dieselben, die einst seine Fernsehwerbung ertragen haben, macht sich etwas vor.

18
Unternehmen, die nicht begreifen, dass ihre Märkte von Person zu Person vernetzt sind, deshalb immer pfiffiger werden und sich darüber unterhalten, versäumen ihre beste Chance.

19
Heutzutage können sich die Unternehmen mit ihren Märkten unmittelbar austauschen. Wenn sie dabei versagen, könnte es ihre letzte Chance gewesen sein.

20
Die Unternehmen tun gut daran, das Gelächter im Markt zu hören. Oft gilt es ihnen.

21
Die Unternehmen sollten sich weniger ernstnehmen und etwas Humor entfalten.

22
Witze auf der Website sind kein Humor. Humor gedeiht, wo wirkliche Werte mit Bescheidenheit angeboten werden, wo Unternehmen geradeheraus sagen, wie die Dinge liegen und dann dazu stehen.

23
Unternehmen, die sich „positionieren“ möchten, sollten etwas Nennenswertes zu sagen haben. Am besten etwas, das dem Markt nahegeht.

24
Das Geprotze „Wir streben an, der Beste im Markt zu sein“, ist jedenfalls keine Position, das interessiert keinen.

25
Die Unternehmen tun gut daran, von ihren Zinnen herabzusteigen und das Gespräch mit den Menschen zu suchen. Deren Zuwendung brauchen sie.

26
Ihre Öffentlichkeitsarbeit hat mit der Öffentlichkeit wenig zu tun. Die Unternehmen ängstigen sich vor ihren Märkten.

27
Ihre arrogante Sprache hält die Menschen auf Distanz, sie bauen Mauern, mit denen sie die Menschen draussen halten.

28
Ihre Marketingpläne gründen auf der Angst, der Markt könne dahinterkommen, was sich im Unternehmen tatsächlich abspielt.

29
Gandhi meinte: „Vertrauen ist eine Tugend. Misstrauen geht immer aus Schwäche hervor.“

30
Markentreue ist im Geschäftsleben etwa dasselbe wie eine junge Liebe. Aber die Trennung droht und zwar bald. Da die Märkte vernetzt sind, finden sich neue Liebschaften im Handumdrehen.

31
Vernetzte Märkte wechseln ihre Lieferanten und vernetzte Wissensarbeiter ihren Job über Nacht. Es ist übrigens die Sucht der Unternehmen zum Downsizing, welche die Menschen provoziert: „Treue, wovon redet ihr eigentlich?“

32
Die intelligenten Märkte finden Anbieter, die in ihrer Sprache mitreden.

33
Mit menschlicher Stimme zu sprechen, ist kein Partytrick. Sie kann auch nicht in trendigen Workshops aufgeschnappt werden.

34
Um die menschliche Stimme wiederzugewinnen, muss das Unternehmen die Besorgnisse seiner Kunden teilen. Die Kunden verbinden sich zu Gemeinschaften aus Menschen mit ähnlichen Bedürfnissen (Communities).

35
Das Unternehmen muss zu einer Gemeinschaft gehören.

36
Das Unternehmen muss sich fragen, wie weit seine Kultur reicht.

37
Tritt seine Kultur kürzer als die seiner Gemeinschaft, hat es keinen Markt.

38
Gemeinschaften gründen sich auf den Diskurs – auf einem Gespräch über Besorgnisse von Menschen.

39
Die Gemeinschaft des Diskurses ist der Markt

40
Unternehmen die nicht zu einer Gemeinschaft des Diskurses gehören, sterben ab.

41
Die Unternehmen ereifern sich in Fragen der Sicherheit. Aber Sicherheit ist ein weißer Elefant. Die Unternehmen verbergen sich weniger vor dem Wettbewerb als vor den Märkten und vor ihren eigenen Mitarbeitern.

42
Die Menschen sprechen miteinander innerhalb des Unternehmens genauso wie sie es in den vernetzten Märkten tun. Nicht über Org.-Anweisungen, Führungsvisionen und Betriebsergebnisse.

43
Solche Gespräche spielen sich über die Intranets der Firmen ab, aber nur wenn das Klima stimmt.

44
Typischerweise werden Intranets von oben nach unten durchgesetzt. So glaubt das Management seine Human Relations und seine Geschäftspolitik wie Botschaften an den Mann zu bringen. Die Mitarbeiter ignorieren das Gewäsch.

45
Intranets neigen von alleine dazu, Leerlauf auszugrenzen. Die besten Intranetze bilden sich von unten nach oben, aus dem Einsatz engagierter Vorreiter, die gemeinsam etwas viel Spannenderes vorantreiben, den intravernetzten Diskurs im Unternehmen.

46
Ein organisch gesundes Intranet verbündet die Mitarbeiter in vielerlei Hinsicht und radikaler als jede Ideologie.

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Davor fürchten sich die Unternehmen, aber ohne ein offenes Intranet sind sie aufgeschmissen. Das ist ein Intranet, wo das Wissen durch kritischen Diskurs
gepflegt wird. Dem Drang, den Diskurs zu „verbessern“ oder gar zu steuern, sollten sie widerstehen.

48
Sobald das Intranet nicht durch Ängstlichkeit und Gängelei erstickt wird, entfaltet sich dieselbe Gesprächskultur wie in den vernetzten Märkten.

49
Organigramme haben in der alten Ökonomie funktioniert, als Planungen und Direktiven von der Spitze der Pyramide zur Basis durchgereicht wurden.

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Das zeitgemäße Organigramm bildet keine Hierarchie ab, sondern es ortet wo das Unternehmen mit Hyperlinks durchsetzt ist. Die Autorität des praktischen Wissens erübrigt Titel, oft auch Positionen.

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Autoritäre Führungsgewohnheiten speisen sich aus der Bürokratie und vervielfältigen sie. Sie befördern Intrigantentum und schaffen ein paranoides Mobbingklima.

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Paranoia vernichtet die Gesprächskultur, das ist ihr Zweck. Aber der Mangel an offenem Gespräch vernichtet Unternehmen.

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Zwei Diskurse ereignen sich parallel: Der eine in der Firma, der andere mit dem Markt.

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Meist stolpern beide vor sich hin. Weil antiquierte Auffassungen vom Dienst und seiner Überwachung im Wege herumliegen.

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Als Geschäftspolitik sind die alten Kommandostrukturen wie Gift. Als Werkzeug sind sie kaputt. Einem misstrauischen Management begegnen Wissensarbeiter mit Feindseligkeit und die Reaktion des Marktes ist ebenfalls – Misstrauen.

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Die beiden Diskurse suchen das Gespräch miteinander. Sie sprechen mit gleicher Zunge und sie erkennen einander an der Stimme.

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Intelligente Unternehmen sehen zu, dass sie dem nicht im Wege stehen. Sie kümmern sich, dass das Unvermeidliche beschleunigt wird.

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Wenn wir die Bereitschaft, nicht im Wege zu stehen, als Maß für die Intelligenz eines Unternehmens annehmen, haben noch wenige Unternehmen ihren IQ erhöht.

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So wenig bewusst es den Menschen noch sein mag, es sind bereits Millionen, welche die Unternehmen online als merkwürdige Körper wahrnehmen, die vor allem eines tun: dafür zu sorgen, dass die Begegnung der Diskurse nicht zustandekommt.

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Das ist selbstmörderisch. Die Märkte wollen mit den Unternehmen sprechen.

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Der Teil des Unternehmens, mit dem der Markt sprechen möchte, ist hinter Sprechblasen versteckt.

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Die Märkte lehnen die verabreichten Sprachhülsen ab. Sie wollen mitmachen bei den Gesprächen hinter dem Firewall des Unternehmens.

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Werden wir persönlich: Wir sind diese Märkte. Wir möchten mit euch sprechen.

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Wir wollen wissen, was ihr in den Unternehmen treibt, wir wollen eure Pläne und Strategien kennen, wir wollen Zugang zum Besten das eure Intelligenz zu bieten hat. Eure Vierfarb-Broschüren öden uns an und der Schnickschnack auf euren Websites schmeckt nach Konserve.

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Wir sind übrigens auch eure Mitarbeiter. Wir wollen mit den Kunden sprechen, und zwar mit unserer Stimme und nicht mit den Plattheiten eurer Telefonskripte.

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Als Märkte und als Mitarbeiter hängen uns die Informationen zum Halse heraus, die ihr da absondert. Glaubt ihr wirklich, wir bräuchten die gesichtslosen Jahresberichte und die Studien eurer Marktforschung um uns miteinander bekanntzumachen?

67
Als Märkte und als Mitarbeiter fragen wir uns, warum ihr nicht zuhört. Eure Sprache ist Fremdsprache.

68
Der wichtigtuerische Jargon, den ihr auf Konferenzen und in der Presse um euch werft, was hat der mit uns zu tun?

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Vielleicht beeindruckt ihr die Investoren. Aber nicht uns.

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Wenn ihr auf uns keinen Eindruck macht, gehen eure Aktionäre baden. Verstehen die das nicht? Sobald sie es begriffen haben, fallen eure Kurse.

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Was ihr über „den Markt“ von euch gebt, macht uns mürbe. In euren Prognosen finden wir uns nicht wieder. Wahrscheinlich, weil wir längst woanders sind.

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Uns gefällt der neue Marktplatz besser. Den schaffen wir uns nämlich selber.

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Ihr seid eingeladen, aber es ist unsere Welt. Wollt ihr mit uns handeln, dann steigt vom Kamel.

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Gegen Werbung sind wir immun. Die könnt ihr vergessen.

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Wenn ihr wollt, dass wir mit euch sprechen, erzählt uns etwas. Zur Abwechslung etwas Interessantes.

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Wir haben Vorschläge, die euch etwas angehen: Wir brauchen neues Werkzeug, besseren Service, Dinge die wir gern bezahlen. Habt ihr ’ne Minute?

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Ihr seid gerade beschäftigt, ihr könnt unsere eMail nicht beantworten? Das tut uns leid, wir kommen später wieder. Vielleicht.

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Ihr möchtet, dass wir bezahlen? Wacht auf: Wofür eigentlich!

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Kommt von eurem Egotrip herunter, lasst die Nabelschau sein!

80
Ke
ine Sorge, ihr könnt auch in Zukunft Geld an uns verdienen. Vorausgesetzt, ihr habt noch etwas anderes im Kopf.

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Fällt euch nicht auf, dass Geld an sich eine unendlich langweilige Sache ist? Was habt ihr sonst noch drauf?

82
Euer Produkt ist kaputt gegangen. Warum? Wir möchten mit dem Verantwortlichen sprechen, der es hergestellt hat. Eure Firmenstrategie kapieren wir nicht. Wir möchten mal mit dem Chef sprechen. Was soll das heißen: Sie ist nicht da?

83
Wir rechnen damit, dass ihr demnächst fünfzig Millionen von uns so ernst nehmt wie einen eurer großköpfigen Experten.

84
Einige Leute aus eurem Laden kennen wir. Online verstehen wir uns ganz gut. Habt ihr noch mehr von der Sorte? Dürfen sie rauskommen und spielen?

85
Wenn wir Fragen haben, finden wir die Antworten untereinander. Wenn ihr auf den Mitarbeitern nicht wie die Henne auf den Eiern säßet, würden wir sie fragen.

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Wenn wir nicht gerade eure Zielgruppe mimen, sind wir auch eure Mitarbeiter. Und als solche würden wir lieber online mit unseren Bekannten sprechen als auf die Uhr zu schauen. So würde sich euer Name wie ein Buschfeuer ausbreiten, wirksamer als mit euren Kommunikations-Tools. Aber ihr sagt, das Gespräch mit dem Markt gehört in die Hände von Fachleuten.

87
Wir wünschen uns, dass ihr mitbekommt was hier gespielt wird. Aber glaubt nicht, wir hielten die Luft an.

88
Die Frage, ob ihr die Kurve kriegt um mit uns noch Geschäfte zu machen, plagt uns nicht. Geschäfte sind nur ein Teil unseres Lebens. Für euch scheint es das Ganze zu sein. Überlegt doch mal: Wer braucht hier wen?

89
Am längeren Hebel sitzen wir. Wenn ihr das noch nicht geschnallt habt, kommt ein anderer Anbieter, der aufmerksamer ist und nicht so öde.

90
Unser neuer Diskurs ist spannender als fast alle Messen, unterhaltsamer als jedes Fernsehen und ganz bestimmt lebensnäher als die Websites und Drucksachen die ihr uns zumutet.

91
Unser Treueid gilt uns selber, unseren Freunden, unseren neuen Verbündeten und Bekannten, ja auch denen, die mit uns streiten. Unternehmen, die mit dieser Denkart nichts anfangen können, haben keine Zukunft.

92
Die Unternehmen geben Millionen aus für das Jahr-2000-Problem. Wie kommt es, dass sie das Ticken dieser Zeitbombe überhören? Hier geht es um mehr.

93
Wir bewegen uns innerhalb und außerhalb der Unternehmen. Was die draußen von denen drinnen trennt, sieht aus wie ein tiefer Graben, ist aber nur lästig. Den schaufeln wir von beiden Seiten zu.

94
Den Unternehmen der alten Ökonomie kommen die vernetzten Gespräche konfus vor, manchmal anarchisch. Das mag sein, aber sie werden immer tüchtiger und wir sind schneller als die alten Unternehmen. Wir verwenden das bessere Werkzeug, denken pfiffiger und vor allem: Uns bremsen keine Hausregeln.

95
Wir sind aufgewacht und verbinden uns miteinander. Wir beobachten. Wir warten nicht.

CeBIT baut Online-Aktivitäten weiter aus

Die Deutsche Messe Hannover hat eine klare Sichtweise, wie man die digitale Strategie in den nächsten Jahre weiterführt. Hier ein Beitrag aus MarketingBörse.

CeBIT plant Online-Matching bis 2010

Komplexe Technologien und erklärungsbedürftige Dienstleistungen können laut Prüser durch individuelle Online-Recherchen plus gezielter Gespräche vor Ort erfolgreich vermittelt werden. Für die Deutsche Messe steht insbesondere das professionelle Matching von Ausstellern und Besuchern im Fokus der Aktivitäten. Bis 2010 will die Hannoveraner Messegesellschaft eine Terminvereinbarung zwischen Besuchern und Ausstellern über ihre Online-Plattform ermöglichen.

CeBIT baut Online-Communities aus

Darüber hinaus stehen nach Aussagen des CeBIT-Direktors verstärkt die Recherche von Themen und Anbietern sowie Empfehlungen zu Themenwelten und Events im Mittelpunkt der künftigen CeBIT-Online-Aktivitäten. Das Web biete die Chance, durch Community-Angebote neue Zielgruppen anzusprechen, so Prüser. Die Deutsche Messe habe im vergangenen Jahr die Plattform „CeBIT next“ sowie das IPTV-Angebot „CeBIT TV“ mit Nachrichten- und Magazin-Kanälen gestartet. „CeBIT-TV“ hat nach Angaben des Messechefs heute rund
50.000 Abonnenten und eine durchschnittliche Nutzungsdauer von 16 Minuten/Sendung.

In diesem Jahr hat die Deutsche Messe ihre Online-Aktivitäten um den „01 Blog“, eigene YouTube-Channel und Podcasts erweitert. Mit 100.000 Visits, mehr als 300 Verlinkungen und zahlreichen prominenten Bloggern sei das Weblog-Projekt erfolgreich gestartet, so Sven Prüser am Morgen in Berlin. Ein eigener „Global Conference Channel“ und Raum für selbstproduzierte Clips brachten den CeBIT-Organisatoren bis heute 76.000 Abrufe über YouTube. Parallel stellte die Hannoveraner Messegesellschaft 19 deutschsprachige und fünf englische Podcasts bereit, die rund 15.500 mal angeklickt wurden.

Neue und bewährte Online-Tools

Im Bereich Online-Werbung konzentriert sich das rund 15-köpfige Internet-Team in Hannover auf den weiteren Ausbau des
Suchmaschinen-Marketings sowie neue Formen der Kommunikation, wie Virales Marketing. Rund die Hälfte alle Besucher von cebit.de kämen
über Google, weitere 20% über Suchmaschinen-Marketing – rund 20% mehr im Vergleich zum Vorjahr. Rund die Hälfte des Traffics von „CeBIT-Online“ werde heute bereits mobil generiert. Zur CeBIT gab es in diesem
Jahr erstmals mit „RaBIT“ ein „Viral“. Der Viral erreichte auf Anhieb rund 50.000 Videoabrufe.

Für Sven Prüser liegt die Stärke der CeBIT mit ihren eigenen 15 Präsenzen im Internet darin, Besuchern wie Ausstellern einen besseren Service im Umfeld der IT-Leitmesse zu bieten. Mit eigenen Streaming-Angeboten konnten Presseevents, Konferenzen oder die Eröffnungsfeier weltweit interessierten Internet-Nutzern in Echtzeit zur Verfügung gestellt werden. Bei den Online-Aktivitäten stehe heute klar die Qualität der Inhalte und interaktiven Angebote ggü. Klickraten im Vordergrund.