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CMOs sind für Digitales Marketing offen, für Social Media weniger

Chief Marketing Officers (CMOs) in Amerika gehen verstärkt in Richtung online, allerdings folgen sie noch nicht Web 2.0 Möglichkeiten.

Die entscheidenden Aussagen einer Studie des Marketingdienstleisters Epsilon unter 175 Marketingentscheidern (August 2008): 63% wollen ihr Onlinebudget erhöhen, 55% werden Networking Seiten nicht in ihren Marketingplan integrieren und gleichzeitig wollen 59% die traditionellen Marketingaufwendungen herunterfahren.

Nachdem sich eine bekannte Airline bereits die Finger auf Facebook verbrannt, verwundern diese zukünftigen Marketingtrends nicht. Die Nachrichten um Virgin Atlantic haben die Runde gemacht und bewirken, daß große Brands entgegen dem Mainstream Trend der computer-affinen und ‚webfitten‘ Jugend noch nicht einhellig auf Social Media setzen.

Nur 10% der CMOs würden derzeit Social Media Seiten ihrem Marketing behilflich sein lassen – Vorteile hin, Vorteile her. Interesse an Social Media Aktivitäten ist prinzipiell dennoch da u.a für….

  • 52% Internet Foren
  • 47% Webcasts und Podcasts
  • 37% Blogs
  • 52% Webinare
  • 35% Facebook und MySpace

Doch so ganz ohne Social Media geht es dann doch nicht. Vor allem in Krisenzeiten ist selbst der CMO dafür empfänglich: 27% der Marketingverantwortlichen hoffen, dass Social Networking und Mundpropaganda in ihr Marketing einzahlen und die Budgetkürzungen kompensieren.

Denn: 93% der CMOs meinen, dass die derzeitige Wirtschaftsklage einen bedeutenden Einfluss auf ihre Marketingentscheidungen der nächsten Monate haben wird, so rechnen 70% mit einer Senkung ihrer Werbeaufwendungen.

Was die Studien sonst noch so vorweisen kann…
– Email-Marketing wird trotz Budgetkürzungen nicht zurückgefahren
– Trend Webanalytics: 55% der Firmen, die noch kein Webanalyse-Tool im Einsatz haben, wollen in den nächsten 12 Monaten eins einsetzen
– Trend Data Mining: Mehr als 50% setzen die Technik bei ihren Verkaufsprozessen ein und 23% wollen es in den nächsten 12 Monaten nutzen

Spot On!
Ja, wird sind in ‚Online-Marketing, zweite Generation‚ angekommen. Wie dieser hervorragende Vortrag von Holger Schmidt belegt, ist das Webbusiness und damit auch die Zukunft des CMO sehr stark gekennzeichnet von einer Transition-Phase: Einerseits sollen neue Märkte mit neuen Taktiken, Technolgien und Trends erschlossen werden, andererseits kämpft der CMO intern gegen Sales (die sich als die ‚wahren‘ Marketiers sehen) und die Geschäftsführungsebene um das Thema Kosteneffizienz. Wer Erfolg haben will, muss genau an dieser Stelle ansetzen und die Schranken aufbrechen.

General Motors: Online hui, Offline schreiben andere Medien schon genug…

Alle Welt redet über die Krise bei General Motors – in Deutschland eher strikt Opel genannt, um etwaige Geldspritzen und damit verbundene Besitzansprüche aus dem Land oder dem deutschen Staat vor dem amerikanischen Konzern deutlich zu schützen. Als Internetaffiner Businessmensch macht man sich so seine Gedanken, wieso man mit einer solchen Krise bei GM aus Marketingsicht nicht unbedingt gerechnet hätte.

Ein paar Beispiele, die einen zu dieser Annahme verleiten…

2005 Launch des Tigra
Damals sicherte man sich mit den ‚Best of Swiss‘ Award, den man für eine konvergente und anspruchsvolle Kampagne bekam, die das volle Engagement von den Opelfans fordert. In zwei Phasen wurden Opelfans per Offline/Online und Mobile aufgefordert den Tigra zu ‚catchen‘. Diese erste Phase erreichte über 1’000 Fotos und mehr als 10’000 SMS. Die zweite Phase
generierte zusätzliche 15’000 SMS, 4’500 MMS und 550 bereits ausgeführten Testfahrten. Weitere 2’000 Personen haben sich für eine Testfahrt zu einem späteren Zeitpunkt beim lokalen Opel Händler angemeldet.

2007: Key-Note zu einer erfolgreichen Werbeaktion
Man erinnert sich beispielsweise auch an die tolle Sales- und Marketing Konferenz 2007 seines Arbeitgebers in San Francisco. Da trat damals als Guest Keynote Mike Jackson, Vice President Marketing und Advertising GM: North America, auf und erzählte von einer atemberaubenden Web 2.0 Marketingaktion, die dem Konzern eine Community begeisterter GM Fahrer bescherte mit noch höheren Zahlen registrierter User als bei der Tigra-Aktion. Man nahm ihm das bis heute ab – auch wenn er kurz nach dem Vortrag seinen Posten räumte. Denn schließlich hat man das Web und Social Media seither als starkes Kommunikationskonzept im Konzern groß geschrieben und blickt stolz auf dieses Jahr…

2008: Zahlreiche GM Blogs
Aus Kommunikationssicht kann man sicher sagen, dass sich General Motors alle Mühe gibt, den modernen Web 2.0 Weg zum Kunden, seinen Freunden und Fans zu finden. Nicht weniger als sieben Corporate Blogs stark ist der Kommunikationskanal des Autobauers derzeit: Vom Cadillac-Test Blog über das News- und Info Blog, ein deutsches Insignia Blog bis hin zum Produkt Blog findet sich alles, was das Social Media Herz begehrt.

Letzterer Blog wettert derzeit in einem offenen Brief gegen den harten Kommentar des Kolumnisten Thomas L. Friedman. Dem nimmt sich jetzt Steven J. Harris, GM Vice President, Global Communications an und die derzeitige Krisensituation von GM stellt er wie folgt dar:

„Mr. Friedman, what exposes us to failure now is not our product lineup, or our business plan, or our long-term strategy. What exposes us to failure now is the global financial crisis. Please know that you have an open invitation to come and visit GM. We’ll be happy to brief you and we’ll even show you the cool stuff. Please give us a call. We’re looking forward to your visit.“

Spot On!
Die Kampagnen und die Kommunikationsstrategie erscheinen modern, konvergent, ausgereift und erfolgversprechend. Dennoch bleibt die Frage: War bei der Tigra Aktion der Tigra nur als Gewinn Objekt der Begierde? Offensichtlich schafft man es nicht, den Reiz und die Begeisterung für die Produkte auf die zahlreiche potentielle Käuferschaft zu übertragen. Social Media hin, Web 2.0 her. Vielleicht hätte man sich doch mehr auf die reale Offlinewelt konzentrieren sollen – nur Online gut zu sein, reicht selbst in der heutigen verdigitalisierten Businesswelt nicht aus.

Wochenrückblick: Webstrategie, Internetstrategie, Onlinestrategie

Der aktuelle Wochenrückblick mit den neusten Nachrichten zum Grundthema des Blogs…

– Politik im Netz ist seit dem amerikanischen Wahlkampf ein heißes Thema. Auch wenn man von Obamas Wahlakmpf im Web 2.0 hätte lernen können, scheint Deutschland hinsichtlich dieser Stragie noch sehr zurückhaltend: Von der INternetstrategie oihne Nachhaltigkeit, schreibt die WAZ.

– Die WAZ hat das Internet als strategisches Instrument für die Zukunft ausgemacht und plant Zukäufe. „Wir müssen selbstverständlich über Zukäufe nachdenken. Hierbei orientieren wir uns stark an unseren Kernkompetenzen“, verrät Online-Chefin Katharina Borchert gegenüber HORIZONT – Fachzeitung für Marketing, Werbung und Medien (Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main). Weitere Infos zur Onlin-Stratgie des Unternehmen bringt die HORIZONT in der Ausgabe 46/2008.

BANKINGCLUB ONLINE sichert der Community für die Bankbranche die nächste Finanzierungsrunde, berichtet Firmenpresse.de. Auch der Online-Ableger auf der Businessplattform Xing, die Gruppe BANKINGCLUB-ONLINE bleibt Bestandteil der Onlinestrategie im BANKINGCLUB. Immerhin ist die Gruppe mit über 40.000 Mitgliedern das größte Onlineforum für Banker in Europa.

– Wer zum Thema Steuer Hilfe benötigt, kann sich unter dem neuen Portal ’steuerberaten.de‘ informieren. Sonstige Informationen zu dem Portal und seiner Internet-Strategie, welche die Steuerbranche ins Internetzeitalter hieven soll, gibt es unter offenes-presseportal.de

– Europaweites Wachstum für den Online-Großhandel von Konsumgütern wird laut einer Mitgliederbefragung von des Großhandels-Marktplatzes zentrada.de und der Agentur promio.net erwartet. In diesem Zusammenhang weißt zentrada.de auf seine Online-Strategie.

Wenn Airlines in Social Media Lüfte abheben…

Schaut man sich die aktuellen Webaktivitäten diverser Fluglinien an, kann man sehen, wie unterschiedlich die Branche an das Thema Social Media herangehen. Als Beispiel nimmt The Strategy Web die drei Fluglinien: Virgin Atlantic, Air France-KLM und natürlich die Lufthansa. Die einen setzen auf Web 2.0 und Social Media, die anderen bleiben bei der klassischen Webkommunikation und warten erstmal ab.

Virgin Atlantic
Die Fluggesellschaft Virgin Atlantic ist seit geraumer Zeit u.a. bei Facebook präsent (mehr als 7200 Mitglieder). Kürzlich wurden allerdings aufgrund der Präsenz 13 Flugbegleiter gekündigt und der gesamte Social Media Aktionismus droht zu einem Desaster zu werden. ZDNet berichet ausführlich auf seinem IT Business Blog über das Social Network als PR-Katastrophe. Die Mitarbeiter hatten sich dort ebenfalls aktiv gezeigt und die Passagiere als “Chavs” (Prols) beschimpft. Aber auch der Virgin-Besitzers und Milliardär Richard Branson hat mit seinen Verbalattacken gegen den Konkurrenten British Airways das Image der Marke und das Business nicht unbedingt im Sinne des Web 2.0 Gedanken vertreten. Da hilft auch das derzeitige Bond-Engagement nichts mehr – denn auch ein unsterblicher kann einen Social Media Fehltritt nicht mehr rückgängig machen.

Air France-KLM
Erst jüngst startete Air France-KLM sein erstes Social Network für Kunden und Interessierte. Die noch dreisprachige Community (englisch, französisch, niederländisch) bietet den treuen Passagieren mit dem Bluenity eine moderne Plattform, auf der sich die Passagiere austauschen können. Die Erwartungen an das Social Network sind hoch: Air France-KLM Marketing Director Patrick Roux erwartet, dass sich im ersten Jahr 300.000 Nutzer angemeldet haben werden (Interview Le Figaro). Der große Vorteil für Air France KLM: Bei einer Integration in Facebook kann die Airline von dem ‚Web 2.0 Absturz‘ der Virgin Atlantic profitieren und nicht dieselben Fehler machen. Guidelines für Mitarbeiter sind eben von entscheidender Bedeutung bei Social Media Aktivitäten. Die Seite kann übrigens direkt erreicht werden (guter Ansatz). In Facebook zeigt man sich übrigens auch als Air France mit 2500 Mitgliedern als offenes Netzwerk für Mitarbeiter des Unternehmens – ob vom Unternehmen initiiert oder nicht, bleibt offen…

Lufthansa
Zum Thema Social Network gibt es bei der Lufthansa in Deutschland noch keine Aktivitäten. „Social Media wird von Lufthansa Deutschland derzeit beobachtet und geprüft, aber auch hinsichtlich der Miles & More ‚Community‘ gibt es aufgrund der zu unterschiedlichen Flug- und Reisevoraussetzungen der Passagiere noch keine konkreten Pläne“, sagt Boris Ogursky von der Presseabteilung. „Wenn wir etwas starten, muss es dem Kunden, dem Programm an sich und dem Unternehmen Lufthansa einen effektiven Mehrwert bringen. Wir werden nicht Kunst um der Kunst willen etwas machen“, so Ogursky.

Wartet man hier noch ab und lernt aus der amerikanischen GenFlyLounge, die als Social Network für „like-minded travelers“ (Zielgruppe Studente) aufgesetzt wurde und mit Reise-Erfahrungsberichten, Tipps und Angeboten lockt? Auch wenn das Brand Lufthansa nirgends erwähnt wird, gibt sich die CI dort doch klar zu erkennen. Es erscheint mehr als Sponsored Social Network, denn als Corporate Social Network – und ist auch schon am twittern. In Facebook gibt es inzwischen auch schon mehrere große Lufthansa Gruppen (manche haben fast 2000 Mitglieder), die allerdings entweder privat oder als geschlossene (!) Kommunikationsplattform aufgesetzt wurden – allerdings offensichtlich nicht von Lufthansa selbst initiiert.

Spot On!
Die Ansätze in einer Branche könnten unterschiedlicher nicht sein. Manchmal wird man auch als Airline auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und wäre vielleicht gut beraten gewesen, den vorsichtigen Approach der Mitbewerber zu gehen. Als Unternehmen auf Social Media zu machen, erfordert klare interne und externe Kommunikationsrichtlinien. Sonst bekommen Kunden und Mitarbeiter irgendwann zuviel Macht und übernehmen das Steuer. Die Kunst ist die Balance zwischen interner Kommunikation und Außenauftritt im Social Network. Hier dürfen Mitarbeiter ihren Unmut ablassen, dort stürzen Betriebsrat und Management ab, wenn der Kummerkasten öffentlich wird. Facebook geschickt genutzt, dient der Kommunikation um das Unternehmen, weniger für Marketing- und Anzeigenkampagnen und so sollte man sich auch als Unternehmen dort auch verhalten.

PS: Mit coolen TV Spots lässt sich übrigens bei YouTube so mancher Anfang einer kleinen Social Media Channel-Präsenz schaffen. KLM hätte da mal tolle TV Spots, die schwer beliebt waren…

Der CMO und seine Zukunft – Webmarketing ist der Schlüssel zum Erfolg

Wie sich die Zukunft für den CMO gestalten wird, wird in diversen Beiträgen auf unterschiedliche Weise dargestellt. Tatsache ist: die Position hat sich gewaltig verändert, erfordert einen ganzen Skillset an neuem Wissen und Denken – das Web bestimmt seine zukünftige Rolle und Daseinberechtigung.

Eine Zusammenfassung beachtlicher Beiträge, die in letzter Zeit erschienen sind…

Artikel – Der CMO als Publisher
Joe Pulizzi, Evangelist für Content Marketing in Amerika, fägt in einem Artikel, der im Oktober in der ADWEEK publiziert wurde, ob der CMO zukünftig in der Rolle des Publishers übernimmt. Seine Begründung liegt in den Wurzeln der alten Publishing Economy, denn der CMO müsse zukünftig dieselben Fähigkeiten wie ein Medienunternehmen aufweisen…
– Aufstellen eines Experten Content Netzwerk von Journalisten und Custom Publishern
– Entwicklung eines redaktionellen und Content Planes
– Motivation von Mitarbeitern, die Teil des Content-getriebenen Prozesses werden müssen und sich als Industrieexperten zu positionieren haben
– Einführung einer netzfähige, druckfähige und persönliche Content Strategie als Teil eines integrierten Marketing Programms
Er sieht die Chance für Unternehmen jetzt, obwohl er zugibt, dass die Märkte erst am Anfang der ‚Publishing und Content Revolution‘ stehen. Für Amerika meint er, dass die Kunden den Unternehmen trauen wollen.

„By publishing your brand message in the form of useful information, your company and brand are in a position to become „the trusted information resource“ and to create lifelong brand loyalists. Those that don’t will be left on the outside looking in, and by that time, a publishing mentality may be too late.“

Wer diesen Trend der Publishing Metalität jetzt verschlafe, habe sich irgendwann selbst die Tür zu seinem eigenen Business zugeschlagen.

Studie – Der globale CMO
Die Economist Intelligence Unit hat eine von Google gesponserte Studie herausgegeben, die die Zukunft des CMO’s ebenfalls in ein neues Licht rückt. Hierzu wurden weltweit 230 Senior Marketing Executives und über 20 CMOs globaler Unternehmen interviewt.

Die Executive Summary fasst inhaltlich folgende Statements zusammen:

Globale gegenüber lokale Balance: Das Internet hat als Massenmedium lokale wie Special-Interest Gruppen geschaffen, die gleichermassen lokal wie global bedient werden müssen.

„Centralising global marketing functions such as advertising development and production can create economies of scale and save money, but must be guided by the needs of the local market and customer insights. At the same time, budgets must be freed up so that regional directors can make appropriate decisions based on market demands.“

Der vernetzte Kunde: Die interaktiven digitalen Medien bombardieren Kunden mit Informationen und haben durch ihre globalen Datenaustausch den Mitbewerb verschärft. Die Herausforderung für den CMO ist es, Kunden den Durchblick zu vermitteln.

„This enables CMOs not only to engage in dialogue with customers, but to create long-lasting relationships, enveloping consumers in the corporate brand. Of course, this requires consistent messaging to all corporate audiences—investors, employees and government regulators, as well as customers who increasingly have access to the same information.“

Schneller Wechsel der Marketing Tools und Ressourcen: Markenbildung ist die Pflicht, heute zählt digitale Kommunikation mittels interaktiven Medien als Kür – auch wenn diese kritisch beäugt wird.

„… establishing partnerships with complementary firms is essential to ensure that companies are meeting customer needs and filling gaps in skill sets necessary to expand the customer base.“

Fokussierung auf ROI des Marketingbudgets: Die Relevanz des Marketings wird durch Messung der Effizienz sämtlicher Aktivitäten zunehmen – hier hat das Internet eine zentrale Stellung.

„Hence marketers continue to focus more of their budgets on digital marketing,
where effectiveness can be measured more precisely in click-throughs, information downloads and other forms of immediate viewer response.“

Blog – The CMO Challenge: Exiting the Comfort Zone
Die Zukunft liegt aber auch in der ungewissen Welt zahlreicher neuer Marketinginstrumente, wie Michael Dunn auf seinem Blog Meemoo2Marketingboss schreibt, bezugnehmend auf die ruhige Vergangenheit für Marketingverantwortliche. Ihre Herausforderung liegt in…

„…their fear of departing from the comfort zone of what they know – traditional media – to figure out how to best use and measure the new media that is increasingly controlled by the consumer. This arena includes Internet-based marketing, viral marketing and social marketing, among others.“

Spot On!
Es wird deutlich, dass für CMOs die Zukunft klar durch das Web bestimmt wird: Messbarkeit und MROI bestimmen Marketingaktivitäten. Das Webmarketing wird zum zentralen Schlüssel für den Erfolg des CMO.

Zielgruppe Kinder: Wie Internet-Plattformen am Taschengeld und der elterlichen Kreditkarte verdienen…

Was in der Offlinewelt schon ein Grauß für Eltern, kommt im Web 2.0 Zeitalter auf die Erziehungsberechtigten noch viel ‚dicker‘ zu. Normalerweise war das Web vor den mobilen Services – bei der Zielgruppe Kinder ist die Entwicklung nun andersherum. Was uns das Handy leerte, nimmt die Web 2.0 Welt als Vorbild: die Zielgruppe der Kinder auf eine andere Ebene zu heben. Mit zahlreichen geschickten und cleveren Monetarisierungsmodellen finanzieren zahlreiche Unternehmen mit den Centbeträgen der Kinder ihr Business. Ob und inwieweit das nun moralisch einwandfrei ist, muss jeder Elternpart für sich selbst beurteilen.

Ein Blick zurück mit Ausblick…

Im Web 1.0 gab es noch die Diskussion über ausufernde Handykosten der Kinder, die für Klingeltöne oder ’schräg-pixelige‘ Hintergrund-Bildchen ihr Taschengeld verpulverten. Zahlreiche Provider solcher mobiler Services mussten sich von den Eltern damals übelst hinsichtlich ihrer Geschäftsgebahren als unmoralische Anbieter beschimpfen lassen oder mussten vor Gericht erscheinen. Ein jüngstes Gerichtsurteil zeigt, dass die Problematik in der Web 2.0 Ära immer noch aktuell ist.

Die Anbieter der neuzeitlichen Businessmodelle diverser Web 2.0 Kinder-Portale werden sich hinsichtlich ihrer Monetarisierungsmodelle sicherlich ihre Gedanken gemacht haben, bevor sie das Taschengeld der Kinder als ihre ‚Cash Cow‘ anvisiert haben. Nun sind klassische Online-Werbung oder Gewinnspielformate auf Kinderplattformen ein inzwischen gängiger Weg, den Kindern lustige und schöne Produkte für das Kinderzimmer oder sonstige Gaumenfreuden ans Herz zu legen. Und beim nächsten Einkauf wird an der Kasse diese ‚Quengelware‘ den Eltern dann zum Verdruss, den man aber irgendwie in Kauf nimmt. Diese Form der Angriffs auf das Taschengeld ist irgendwie noch aus der Offlinewelt akzeptiert und ‚moralisch einwandfrei‘ im Zeitalter des Kapitalismus.

Gestern wurde nun eine weitere Kinder Internet-Plattform gelauncht. Es wird Zeit, den Markt und die Formate der Monetarisierung von Internet-Portalen für Kinder mal zu beleuchten, die das Taschengeld der ‚Steppkes‘ adressiert. Die Welle der teils real-, teils virtuell-basierten Businessmodelle für das ‚Taschengeld ausgeben‘, die da auf die Eltern zurollt, wird immer zahlreicher, komplexer und ideenreicher. Einige Modelle wollen wir mal vorstellen, ohne die Moral-Diskussion anzuzetteln – eher um mal zu hören, wie Eltern darauf reagieren.

Verknüpfung von On- und Offlinewelt mit Kuscheltier-Modell

smoodoos.de
Was dem Manager sein XING, ist dem Kinde sein smoodoo. Welches Kind als Premium-User die Plattform nutzen will, der muss sich eines der rund 20 verschiedenen smoodoo-Stofftiere für 25 EUR kaufen – ansonsten sind diverse Services der Community nicht nutzbar. So können z.B. keine ‚Gold-Doos‘ erworben oder ‚Animationen‘ freigeschaltet werden. Dafür wird garantiert keine Werbung angezeigt, ‚vertextet‘ oder verschickt – damit werden die Eltern erstmal beruhigt. Als sichere Community für 6-15 Jährige bietet die Plattform ein eigenes Profil, Clubs und Kommunikationsmöglichkeiten wie private Mails oder ein Chat, so die Infos des Unternehmens. Und Smoodos sagt den Kleinen auch, wann die ins Bett müssen: ab 22 Uhr ist die Community geschlossen.

PS: Mit dem Erwerb eines Smoodoos bekommt man 300 Gold-Doos. Sind die aufgebraucht, muss ein neuer Smoodoo her. Ob die ‚Gold-Doos‘ wohl irgendwann für kleine Beträge auch ohne Kuschel-Smoodoo zu erwerben sind? Folgegeschäft macht Businessmodelle erst so richtig interessant. Taschengeld ade…

mysuperpets.de
Mit dem ‚Sicher Surfen zwischen 4-8 Jahren‘ präsentiert das Startup My Super Pets gestern ‚den sicheren Zugang zu einer kontrollierten Online-Welt‘. Im Handel erhält man eins der sechs niedlich aussehenden Stofftiere zusammen mit einem Kartenleser und einer intelligenten Internet-Karte. So gewährt man den Kindern einen zeitlich eingeschränkten Online-Zugriff auf das Kinderportal, auf dem sie Spiele und Aufgaben erledigen können oder mit Freunden auf der ganzen Welt kommunizieren können. Die „Elternkarte“ kann den Zugang einschränken oder erweitern. Für jedes erfolgreich absolvierte Spiel gibt es „Web-Taler“, mit denen die Kinder in der virtuellen Welt einkaufen können. Die Verknüpfung von Online- und Offline-Welt: Kauft das Kind beispielsweise für sein reales Stofftier Kleidung, wird auch das virtuelle Pendant im Internet damit ausgestattet.

PS: Ob die Web-Taler wohl irgendwann auch zu kaufen sein werden? Man wird sehen…

Rein virtuelle Onlinewelt: Browser-Games und Community-Modelle

bigpoint.de
Das größte Game-Portal Deutschlands wirbt damit, sich einmal zu registrieren und dann nach Belieben quer durch die ganze Bigpoint-Welt zu zocken und alle Features nutzen – kostenlos und ohne versteckte Kosten versteht sich. Die Finanzierung läuft über Affiliates, Display-Advertising und Ingame-Advertising. Kosten können dann aber doch auch für die Kinder entstehen, denn auch hier gibt es Premium-Features bei Spielen, die nur gegen Aufzahlung erhältlich sind (hier neue Kickschuhe, dort eine Waffe kosten dann extra). Um das zu wissen, muss man aber die Geschäftsbedingungen lesen. Ob das ein Minderjähriger macht, geschweige denn das ‚Rechts-Deutsch‘ versteht, sei dahingestellt. Abgesichert hat man sich hier schonmal für den Rechtsfall: „Soweit der Nutzer minderjährig ist, versichert er mit der Bestellung von Premium-Features ausdrücklich, dass ihm die für deren Bezahlung notwendigen Mittel zu diesem Zweck oder zur freien Verfügung überlassen wurden.“ Ob das aber im Rechtsfall als Definition langen wird, bleibt ebenso fragwürdig.

PS: Da ist die Fussball-Community Plattform comunio.de doch eine wunderbare Lösung für Konsument und Anbieter: einmal im Jahr einen kleinen Betrag zahlen und fertig! Ok, das Folgegeschäft für Trikotkauf nach einem Trikottausch fällt da flach. Aber ist das Modell deshalb unattraktiver…?

habbo.com
Die virtuelle Social Community mit Wohncharakter, in der man Freunde finde
n und treffen kann. Die Registrierung ist kostenlos und dann kann man ‚Hang Out for Teens‘ leben. Allerdings muss man schon ein paar Centbeträge -in Form von ‚Habbo-Taler‘- locker machen, wenn man seine Peers mit den hippen Möbeln begeistern will in der virtuellen Welt, die einen umgibt. Von einem Betrag ab 1 EUR an gibt es dann Wohn-Interieur und -Accessoires. Zahlbar mit alle denkbaren Zahlungsoptionen – von der Kreditkarte (Kinder und Kreditkarten?) über Handybezahlung per SMS bis hin zur Paysafecard. Da kann man als Eltern schnell mal den Überblick verlieren, womit die geliebten Kleinen Geld ausgeben. Und genauso zügig ist dann auch mal das Taschengeld überzogen oder später eine Kreditforderungen auf dem Tisch.

PS: Alles offen kommuniziert, alles verständlich, alles logisch. Aber eben virtuell und somit ist das Geld schnell ‚relativ’… fast so wie derzeit bei Kreditinstituten manchmal.

toggolino.de
Irgendwie ist diese Super-RTL Internet-Plattform der Klassiker und die Mutter unter den Kinder-Portalen. Auch hier trennt man die Spreu vom Weizen: Wer nicht Mitglied im Toggolino Club ist, kann die guten Features nicht nutzen. Der Toggolino Club bezeichnet sich selbst als ‚edukatives kostenpflichtiges Internetangebot‘ für drei- bis siebenjährige Kinder und lebt von der Begeisterung um die Brands wie ‚Bob, der Baumeister‘, ‚Thomas und seine Freunde‘ und ‚Toggolino‘ selbst. Und diesen Premium-Anspruch um tolle Kindermarken lässt man sich mit 69,- EUR für ein Jahresabonnement ordentlich vergüten. Bildung ist eben teuer, könnte man argumentieren. Wer mal schnell einen einzelnen Test machen will, ist seinen ‚Wochen-Euro‘ Taschengeld da schnell los.

PS: Die Kosten können nur von Erwachsenen übernommen werden, da die Kreditkarte angegeben werden muss. Liebe Eltern, achtet gut auf die Plastikkarten…!

Spot On!
Eltern müssen sich mehr und mehr davon verabschieden, dass Kinder an der Kasse quengeln, Stofftiere nur zum Kuscheln haben wollen oder sich im Sportclub um die Ecke treffen. Das Web hat sie voll erreicht – und damit auch ihr Taschengeld. Die Quengelei um das liebe Geld fängt inzwischen zuhause vor dem Rechner beim Surfen an. Die Frage stellt sich, wann jemand auf die Idee kommt, eine Internet-Kreditkarte für Kinder zu machen – klar, verifiziert und freigegeben von den Eltern. Falls diese mal nicht zuhause sind, können die Kleinen so ihrem ‚Education-Trieb‘ trotzdem nachgehen.

Ja, die modernen Monetarisierungsmodelle von Internet-Plattformen für Kinder haben auch positive Effekte auf die Zukunft und Entwicklung auf unsere Kinder… – nur die Eltern müssen sich noch darauf einlassen. Das ist wohl derzeit die größte Hürde für die Anbieter dieser Internet-Plattformen.

PS: In UK hatten 2007 -laut eMarketer- 4,2 Millionen Kinder zwischen 8 und 15 Jahren Internetzugang zuhause. Zitat der Studie: „To some extent, children’s behavior online mirrors that of adults; young UK Web users frequent search engines, use e-mail and download music. But they are far more likely than many adults to be active in social networks or visit entertainment sites.“

Social Networks: Barnes & Noble launcht eigenes Lese-Network

Der Trend zum eigenen Corporate Social Network nimmt immer mehr zu. Nach Starbucks, Nike, Dell und Chrysler, die als Vorreiter in diesem Bereich gelten, hat nun auch Barnes & Nobles, Top-Retailer in Amerika, mit My B&N seine eigene User Community gelauncht.


Interessant ist bei diesem Beispiel die Monetarisierungs-Hoffnung: Man geht anscheinend davon aus, dass sich durch den Kauf der diskutierten Produkte das Social Network finanziert. Ein interessanter Ansatz, der in diesem Fall gar nicht abwegig ist: Bücher verkaufen sich hauptsächlich durch Word-of-Mouth Strategie. Online empfohlen, online Kritik lesen, online kaufen. Bücher werden so zu Bestsellern und füllen so schnell die Kassen der Buchhändler.

Was an der Lese-Community gefällt…
– direkte Anbindung an die Homepage von Barnes & Noble
– gute Benutzerführung zur Kommunikation über Literatur, Musik und DVDs.
– Exportfunktionalität in Facebook
– 50 Avatare als Profilbild – Skater, Superheldin, Kobold, etc.
– Option diverse Lieblingslisten zu erstellen a la Amazon.
– Produktabgleich über Listen zum direkten Plausch über Bücher oder DVDs.

Was leider nicht zum Konzept passt…
– Obwohl man bei der Exportfunktionalität in Facebook mitgedacht hat, kann man nur über die Homepage von Barnes & Noble an die Community ran. Ein direkter Weg verspricht mehr Optionen hinsichtlich SEM/SEO, etc.

Spot On!
Die Zielsetzung solcher Konzepte ist mehr oder weniger überall gleich: stärkere Positionierung der Marke in einer avisierten Zielgruppe und Kundenbindung verstärken und optimieren. Man darf gespannt sein, ob die Community nicht doch lieber liest als chattet oder networked. Da könnte das privaten Empfehlungsmarketing schnell zum erliegen kommen. Denn dann fehlt das Geld in den B&N Kassen und der Community geht schnell die Luft aus. Bleibt abzuwarten, ob Amazon hier nachzieht…

ACTA: Web 2.0 und Blogs bei jugendlicher Zielgruppe immmer beliebter

Vor allem die jugendlichen Deutschen lieben das Bloggen und die Produktion von Web 2.0 Inhalten. Dieses Ergebnis kann man der ACTA (Allensbacher Computer- und Technikanalyse) entnehmen.

3% mehr Deutsche sind dem ‚Blogging-Erlebnis‘ verfallen (von 8 auf 11% der Befragten im Vergleich zum letzten Jahr gestiegen). Das Kommentieren von Blogs steht dabei hoch im Kurs: Nahezu jeder fünfte Internetuser kommentiert in Blogs anderer Nutzer laut dieser jährlichen Repräsentativumfrage. Ein eigenes Profil in einer Community besitzen sogar 16%.

Die Motivation, sich in der Web 2.0 Welt zu präsentieren, ist dabei äußerst unterschiedlich gelagert.

Dennoch lässt die Motivation mit zunehmendem Alter offensichtlich ab. Ein Generationenkonflikt?


Spot On!
Eine Frage, die man sich immer wieder stellt ist: Ist die ‚reifere‘ Generation noch mehr an die reale Offlinewelt gebunden oder haben sie es einfach nicht mehr nötig, ihr Image aufzuwerten oder ihr Ego zu polieren? Sind diese Menschen in realen Berufen verankert, die noch keinen PCs mit Internetzugang im Alltag benötigen? Ist es die Karriereleiter, die sie nicht dazu kommen lässt? Oder ist es mehr die ‚technische‘ Handling-Barriere des ‚Wie mache ich das eigentlich?‘, die diese Generation vor derselbem Aktionismus der Jugend schützt.

Viele Fragen, die eine Studie im Sinne des Business-Nutzens für Unternehmen mal klären könnte.

Wie Online-Communities besser werden…

Wenn man sich viel mit Online-Communities beschäftigt, macht man sich automatisch Gedanken, wie man diese auf stabile Beine stellen und wachsen lassen kann – sprich: der Community den richtigen Kick gibt. Irgendwann legt man sich eine kleine Richtlinie fest, wie man Firmen hierbei helfen kann.

Eine Kurzform dieser Gedanken bieten die nachfolgenden 7 Gedanken, wie Online Communities erfolgversprechender werden…

1. Überlegen Sie sich, wieweit ihre Community bereits existiert (wenn auch nicht als Plattform) und identifizieren Sie ihre Bedürfnisse und Wünsche ihrer User. Versucht ihr Mitbewerb sich bereits an einer Community oder kopiert er sie? Falls ja, überlegen Sie was der außerordentliche USP ist und ob der für Ihre Community noch optimierbar ist.

2. Versuchen Sie herauszufinden, ob es eine Core-Zielgruppe gibt, die sie im Sinne der Word-Of-Mouth Strategie für den Aufbau oder den Wachstum ihrer Community als Zugpferde nutzen können. Nehmen Sie diese Personen als Fixgrößen für die Entwicklung und als Indikatoren für den Erfolg der Community. Natürlich sollten die Kernfaktor für Erfolgswerte einer Online Community immer beobachtet werden: Page Impressions, Unique User, Visits, etc.

3. Community Mitglieder wollen erhört werden (vor allem die Core-Zielgruppe): Schreiben Sie auf Posts, Kommentare oder Anregungen ihrer Mitglieder. Die Community will schnellstmöglich Feedback erhalten. Auch der generelle Umgang in der Community sollte irgendwo in einem ‚User-Guide‘ festgehalten werden.

4. Motivieren Sie ihre User und ihre eigenen Mitarbeiter sich zu engagieren: individueller Content, Umfragen, offenes Ende in Posts, Gewinnspiele, etc. sind gute Optionen, den User in die Diskussion und das Engagement der Community zu integrieren. Denn: Keiner kann so gut über ihre Produkte und Dienstleistungen reden, wie ihre eigenen hausinternen oder partnerschaftlichen Experten – diese sollten allerdings nicht unbedingt immer als ‚Firmenaussage‘ in der Community rüberkommen.

5. Die Online-Community lebt von der Begeisterung um das Brand. Je mehr die User in die Marketing-Kommunikation und die Kundenansprache eingebunden werden, umso mehr Anregungen und Ideen bekommt das Unternehmen für seine Online-Community und seine Firmenwebseite.

6. Die Führung der Online-Community sollte in einer Hand bzw. einem Team liegen. Diese ‚Institution‘ hat die Aufgabe interessanten Content von Partnern, Zulieferern und Dienstleister für die Online-Community zu finden und dort bereitzustellen. Sie dient als Ansprechpartner für die Community und ist der Single-Point-Of-Contact, mit dem sich die Community identifiziert und sie personalisiert auch die Online-Community. Ihre Verantwortung liegt zudem darin, die Online-Community im Markt bei jeder sich bietenden Möglichkeit bekannt zu machen und zu platzieren.

7. Ihre Online-Community muss Inhalte bereitstellen, die neu sind. Auch Medien folgen immer der Richtlinie ‚Content is King!‘. Einen Plan aufzustellen, welche Informationen zu welcher Zeit online gehen, macht definitiv Sinn. Das Alltagsgeschäft lässt die Pflicht, neue Inhalte bereitszustellen, in Vergessenheit geraten. Guter Content ist auch ein zweites Mal verwertbar, sollte aber definitiv ein wenig ‚aufgepäppelt‘ werden.

Spot On!
Und nutzen Sie die Web 2.0 Multiplikatoren: z.B. twitter.com, youtube.com und andere Social Networks. Und manchmal ist es auch keine Fehler gute Mitglieder für ihr Engagement zu ‚loben‘: extrem gute Beiträge sind immer ein Marketinggeschenk wert.

Weitere Ideen sind mehr als willkommen…

Akquise Taktiken im Web 2.0 – ein Interview über Corporate Blogs und XING

Über die Xing Gruppe ‚Vertrieb und Verkauf‘ versucht man sich als Salesverantwortlicher über die neusten Sales-Taktiken auf dem Laufenden zu halten. Manchmal -sicherlich nicht immer- fällt durch eine Anwesenheit in einer Xing Gruppe dabei auch wertvolle Information ab.

So erschien dort gestern ein interessantes Interview zwischem dem Co-Moderatoren der Gruppe, Christian Hoffmann, und dem Web 2.0 Experten, Berater und Coach für Corporate Blogs und Business Blogs, Karl Heinz Wenzlaff, zum Thema ‚Akquise im Web 2.0‘.

Nach Absprache mit Hr. Hoffmann, der das Interview führte, will man diesen für Vertriebler interessanten Dialog -in leicht gekürtzter Version- den Lesern des Blogs nicht vorenthalten.

# Sehr geehrter Herr Wenzlaff, Web 2.0 ist als Schlagwort in aller Munde. Was kann ich mir als Verkäufer hierunter für Kommunikation und Vertrieb vorstellen?

Mehr als ein Drittel aller Suchanfragen im Web haben einen Kaufwunsch als Hintergrund. Selbst wenn Kunden „aus Gewohnheit“ Waren oder Dienstleistungen noch auf klassischem Weg beziehen, sind die Kaufentscheidungen häufig längst im Web gefallen.

Im Unterschied zu den Firmen-Homepages, Börsen und Foren des alten „Web 1.0“ sind Web-2.0-Plattformen untereinander viel besser vernetzt und in Suchmaschinen platziert. Web 2.0 ist das „Mitmach-Netz“, das den Nutzern erlaubt, positive wie negative Bewertungen und Meinungen über Unternehmen und Produkte im Web zu veröffentlichen. Dies geschieht sowohl in Web-2.0-Communitys wie XING, als auch auf Blogs oder Wikis. Unternehmen, die nur Online-Marketing der alten Schule machen, verschenken meines Erachtens große Umsatzpotenziale.

# Sie gehören zu den wenigen Menschen, die Seminare und Trainings zur Akquise im Web 2.0 anbieten. Wer kommt denn in Ihre Seminare und vor allem welche Erwartungen haben Ihre Teilnehmer?

Meine Seminare buchen vor allem solche Unternehmen, die mit den Verkaufsergebnissen ihrer klassischen Website unzufrieden sind. Sie wollen durch Business Blogs und Corporate Blogs mehr Besucher, mehr Leads und letztendlich eine höhere Konversionsrate erreichen. Die eher mechanischen Mittel der Suchmaschinenoptimierung reichen allein nicht aus, um im Internet erfolgreich zu verkaufen.

Meine Seminarteilnehmer möchten auch erfahren, wie sie ihre Kunden im Web „heimholen“, einbeziehen und zu kostenfreien Promotern der eigenen Leistung machen können. Dabei geht es also nicht nur um direkte Verkäufe, sondern um den Aufbau von Kundenloyalität und langfristigen Kundenbeziehungen.

# Können Sie uns als Experte ein wenig Orientierung bieten: Jedes Kommunikationsmittel wie Werbebriefe, Plakate, Messen hat seine Stärken. Welches sind die Stärken von Blogs und welche Anbieter sollen über Blogs nachdenken und welche vielleicht erst einmal abwarten?

Mit Blogs erreichen Sie Ihre Zielgruppen schneller, preiswerter und direkter als Ihre Wettbewerber, die nur auf Mailings, Plakate oder Messen bauen. Auch gegenüber E-Mail-Newslettern, die mehr oder weniger in den Spamfiltern der Empfänger landen, haben Blogs Vorteile.

Blogs eignen sich besonders gut für solche Anbieter, die ein saisonal, nach der Mode wechselndes oder beratungsintensives Produkt haben. Ideal ist, wenn es etwas Spannendes über das Produkt zu erzählen gibt. Deshalb sind Blogs in der Touristik (Inbound wie Outbound), in der Food- und Beverage-Branche (man nehme die vielen erfolgreichen Weinblogs) und in der Mode-, Bekleidungs-, Designer- und Schmuck-Branche besonders erfolgreich. Auch im Immobilienhandel gibt es inzwischen erfolgreiche Blogs.

# Hier auf XING sind viele Trainer, Berater und sogenannte Freelancer anzutreffen. Letztere vor allem aus den Bereichen IT, Kommunikation und Design. Welchen Schwerpunkt in der (Online-)Kommunikation empfehlen Sie diesen Mitgliedern?

Zuallererst die Möglichkeiten eines eigenen Blogs zu nutzen, und zwar nicht als Untermieter bei einer Blog Community, sondern auf eigenem Webspace. Oft bietet es sich an, alle wertvollen Inhalte Ihrer bisherigen Website in das Blog zu übernehmen und danach keine „klassische“ Website mehr zu betreiben. Moderne Blogsysteme können heute alles, was man braucht: Sie haben ein CMS (Content Management System), können problemlos Fotos, Videos und multimediale Inhalte einbinden, einen vorhandenen Shop integrieren usw.

Parallel dazu sollte man weitere Möglichkeiten des Web 2.0 nutzen. Sie sollten als Unternehmen im Internet immer dort präsent sein, wo heute Ihre Kunden sind. Das sind im B2B-Geschäft vor allem Plattformen wie XING. Im B2C-Geschäft sind es andere Web 2.0-Plattformen mit oft sechsstelligen Besucherzahlen pro Tag oder branchenspezifische Communitys, die es in großer Zahl gibt.

# Sie benutzen tatsächlich XING zur Akquise? Ich höre immer wieder, dass XING nicht zur Akquise geeignet ist. Was machen Sie anders? Haben Sie ein „Geheimwissen“?

Besonders für die von Ihnen genannten Trainer, Berater und Freelancer bietet XING doch ideale Möglichkeiten, sich selbst und ihre Expertise zu präsentieren. Es reicht natürlich nicht, ein gut ausgefülltes Profil zu haben oder zu schreiben „Suche: Aufträge“. Wichtiger ist es, in den Fachforen substanziell interessante Artikel und Kommentare zu schreiben. So machen Sie sich bekannt und werden von Auftraggebern gefunden. Und weiter: Beginnen Sie zu kommunizieren, kontaktieren Sie andere Diskussionsteilnehmer, denen Sie geholfen haben, telefonieren Sie, treffen Sie sich im „Real Life“.

Spot On!
Mögen die Firmen ihre Lehren daraus ziehen und uns mit spannenden Akquisetaktiken ihre Waren und Dienstleistungen im Web 2.0 anbieten.