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Die 3 größten Twitter-Herausforderungen sind…

Twitter ist eine Herausforderung. Für Unternehmen noch mehr als für den Privatmann. Womit aber hat man am meisten zu kämpfen?

Auf der Tweet Akademie habe ich die Moderation der Case Studies übernommen und danach noch einmal zwei der für mich interessantesten Fälle zum Webcast gebeten.

Die beiden Vertreter von der Allianz und Deutsche Bahn haben mir dann ihre drei größten Herausforderungen auf dem Weg zum twitternden Unternehmen erzählt.

Robindro Ullah, Deutsche Bahn, Hochschulmarketing – twittert unter: @DBKarriere

Markus Walter, Allianz Deutschland, Corporate Communication – twittert unter: Allianz_de

Wie sehen Sie das? Was ist noch wichtig auf dem Weg zu twitternden Unternehmen? Ich bin gespannt…

Studie: Zukunftstrends digitaler Bildtechnologie

Digital FotoDas The Future Laboratory hat jetzt in einer Auftragsarbeit von KODAK die Studie „The Future of Reconnectivity“ veröffentlicht, welche mit interessanten Zukunftstrends daherkommt. Von den Befragten wollte man wissen, wie sie ihre eigenen persönlichen Beziehungen zu Freunden und Familie einschätzen und welche Rolle digitale Bildtechnologie einnimmt.

Die Ergebnisse der Studie verdeutlichen, dass inzwischen mehr als 75% der Deutschen die Digitalkamera regelmäßig nutzen. Nur jeder sechste nutzt es, um mit seinen Nächsten aktiv in Verbindung zu bleiben und Erinnerungen zu teilen.

Und das obwohl 36,9% meinen, Virtuelle Realität könne das Gefühl von realer Nähe unterstützen.

Wird Video die Fotos in den nächsten 10 Jahren überflügeln?
Nahezu jeder dritte Deutsche ist überzeugt, dass die fortschreitende Videokonferenztechnologie beitragen wird, den Kontakt zu weit entfernt lebenden Verwandten oder Kollegen aufrecht zu erhalten. Jeder Fünfte (19,4 Prozent) erhofft sich dadurch eine Intensivierung zwischenmenschlicher Beziehungen in der heutigen Zeit.

Hierzu meint Tom Savigar, Partner bei The Future Laboratory gegenüber The Strategy Web…

„Over the coming decade, the experience of high definition, interactive video will fast replace static imagery because the people will increasingly expect from of the digital moment. Intelligent video content, which allows the user to embed content and information in to something as exciting as moving image, will resonate more with people. The static, motionless picture will be a nice thing to have, but the main focus for tomorrow’s digital native will lie on intelligent video content.“

Was sind langfristige Bildtechnologietrends?
Die Zukunft aber spricht von Virtueller Realität und Hologramm-Technologien. Es ist sogar vorstellbar, dass der beste Freund am anderen Ende Deutschlands direkt in dem stylischen Neuwagen Platz nehmen kann. 38,5% der Deutschen denken, dass Hologramm-Technologie das Gefühl der realen Nähe fördern kann.

„Alongside three dimensional and augmented reality technologies, holographic will be a central technology within the future digital imaging space. Indeed, people are increasingly wanting more of an interactive, entertaining, tantalising, inspiring and magical moment with their images. Holographic photography and video will have wondrous benefits for the worlds of communication, film, gaming, sport, music, education and health.“ – …meint Tom Savigar

Die quantitative Studie wufde in 5 Ländern (Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und in den USA) unter insgesamt 2.500 Personen sowohl online als auch per Telefon durchgeführt.

Gartner: Die strategischen Top-Technologien für 2010

Wer sich aus technologischer Sicht strategisch neu ausrichtet, sollte dieser Tage mal auf die Analysten von Gartner hören. Dort wurden jetzt wie jedes Jahr die 10 wichtigsten Technologien und Trends aus Sicht der eigenen Analysten zusammengestellt.

David Clearly, Gartner, bespricht auf dem Gartner Symposium/ITxpo Orlando 2009 in einem Interview die 10 strategisch interessantesten Technologien für 2010.

Einige Veränderungen zu den 10 Top-Technologien und Trends aus dem letzten Jahr 2009 sind eindeutig. Andere sind wiederum eher globaler gefasst zu 2009 und insofern inhaltlich neu definiert. So heißt z.B. Green IT nun IT for Green. Social Software und Social Networking wird zu Social Computing. Die beiden Trends, die weiterhin auf der Liste stehen, sind Virtualisierung und Cloud Computing.

Hier die 10 Top-Technologie Trends im übersichtlichen Vergleich…

2010
Advanced Analytics
Client Computing
Reshaping the Data Center
Security – Activity Monitoring
Flash Memory
Virtualization for Availability
Mobile Applications
Cloud Computing
IT for Green
Virtualisierung

2009
Servers — Beyond Blades
Web-Oriented Architectures
EnterpriseMashups
Specialized Systems
Unified Communications
Business Intelligence
Social Software und Social Networking
Virtualisierung
Cloud Computing
Green IT

Social Media – ein Potpourri an Meinungen

Social Media. Ja, Social Media… und nochmal Social Media.

Manchmal muß man nicht nochmal kommentieren, sondern einfach nur sich inspirieren lassen von Meinungen zum Thema Social Media.

Ja, natürlich muss man Zuhören, aber das muss man bei jeglicher Kundenkommunikation. Das ist keine Erkenntnis von Social Media allein…, auch wenn das Wort jetzt mit Social Media eine Renaissance erlebt und vielleicht endlich in seiner Nachhaltigkeit ernst genommen wird.

Der nachfolgenden Einladung bin ich gern ‚gefolgt‘, um ein paar neue Meinungen zu hören. Nämlich die der PR-Experten. Hier also ein Potpourri an Meinungen zum Thema Social Media aus einer Einladung der Gesellschaft Public Relations Agenturen e. V. (GPRA) in Zusammenarbeit mit den Agenturen komm.passion, Sympra, talkabout communications und wbpr.

Wer genau zuhört, kann auch meine Meinung raushören, also einfach mal zuhören.

Deutsche Top-Banken zu Social Media und Web 2.0

Im Ausland nimmt Web 2.0 bei Banken langsam Fahrt auf. Die österreichische CapitalBank bloggt, die englische First Direct hat sogar eine eigene Community ins Leben gerufen und auch eine kleinere deutsche Bank, die GLS Bank twittert und bloggt. Die Credit Suisse fährt weiterhin die klassische Linie und bleibt dem Trend der Web-Offenheit fern.

Wie sieht es nun mit den großen deutschen Banken hinsichtlich der Frage nach Web 2.0 und Social Media aus? Eine kurze Umfrage an vier der Topplayer gibt Aufschluss. Das Ergebnis liefert mehr Informationen als man erwartet hätte.

Deutsche Bank
Die Deutsche Bank gilt als Vorreiter im Onlinebanking sowie beim Aufbau von transaktionsorientierten Portalen für Unternehmen und institutionelle Kunden. 2007 hat man eine Studie ‚Starten statt Warten – Auswirkungen des Web 2.0 auf Finanzdienstleister‘ durchgeführt und die Initiative ergriffen. Das Medium Internet wurde aber auch schon vorher Teil der Geschäftsstrategie, dem Verantwortungsbereich Corporate Communications die Verantwortung für die Webstrategie übertragen.

Im Web aktiv ist man extern mit anlassbezogenen Chats und Blogs. So biete man Investor Chats für Aktionäre begleitend zur Veröffentlichung von Ergebnissen und blogge auch bei Großveranstaltungen, die die Deutsche Bank unterstützt z.B. Blog zu den Deutsche Bank Golf Championship, erklärt Klaus Thoma von der Deutsche Bank Communications Germany. Auch in Second Life habe die Deutsche Bank eine ‚Online-Niederlassung‘, da man die Entwicklung der deutschen Teilnahme (220.000 Personen) an Second Live durchaus als wachsend erkenne, wie die Erklärung auf der Webseite durchblicken lässt – allerdings zeitlich befristet.

Dennoch wird die Angst vor Kontrollverlust gesehen. Nicht alle Mitarbeiter sind hinsichtich Social Media mit gleichen Rechten ausgestattet. So ist hier, wie auch bei der Credit Suisse die Communication Policy strikt geregelt. Laut Klaus Thoma, Pressesprecher der Deutschen Bank, darf..:

„…in entsprechenden bankinternen Medien gerne gebloggt werden. Nur von der Bank autorisierte Mitarbeiter dürfen öffentlich als Mitarbeiter der Deutschen Bank Meinungen abgeben. Entsprechendes gilt auch für Blogs. Generell gilt: Da das Verhalten einer Mitarbeiters immer auch auf den Deutsche Bank Konzern reflektiert, ist es dabei eine besondere Anforderung, innerhalb und außerhalb der Bank Verhalten zu vermeiden, das für die Bank bei Kunden, anderen Mitarbeitern und/oder in der Öffentlichkeit unvorteilhafte Auswirkungen hat.“

Konzernintern zeigt man sich hingegen fortschrittlich und nutzt ein dbWiki. Zudem produziert man e-calls, die Videobotschaften von Führungskräften beinhalten.

Fazit
Ist die Deutsche Bank ist im Web 2.0 angekommen? Prinzipiell ja, die Deutsche Bank ist fortschrittlich, der Ansatz wirkt fundiert und die Vorgehensweise strukturiert. Aber man ist vorsichtig und läßt dann im Golf-Blog doch lieber keine Kommentare zu.

Dresdner Bank

Das Bild gestaltet sich hier etwas nüchtern, wobei man ein Zitat stellvertretend für die gesamten Webaktivitäten der Dresdner Bank gelten lassen kann: „Sie (die Corporate Website) hat die Rolle, Neukunden und Nutzer entsprechend der individuellen Bedürfnisse rasch an die für ihn relevante Website weiterzuleiten. (…) Eine Änderung dieses Rollenverständnisses als strategischer Ansatz ist derzeit nicht vorgesehen“, sagt Renate Christ von Group Communications der Dresdner Bank.

Das Thema Web 2.0 und Social Media beobachte man eng und beteilige sich an kleineren Pilot-Projekten, die man allerdings nicht benennen wolle. Ob man hier groß aktiv wird, ist dennoch sehr fraglich, denn die Anforderungen der Kunde stehen im Mittelpunkt und der Kunde wolle eher ‚klassische Service-Funktion und Abschlussfunktion sowie Informationsangebote‘, so Christ. Eine Community, ein Blog oder ein Wiki können diese Kundenwünsche erweitert zufriedenstellen, könnte man dem entgegen stellen.

Fazit
Sind die Kundenanforderungen nun Wunsch des Unternehmens oder braucht eine Bank wirklich keine Social Media Aktivitäten? Oder ist die Kundschaft der Dresdner Bank nicht wirklich die jugendliche Zielgruppe und eher die ‚Unternehmer-Gemeinde‘? Viele Fragen bleiben leider offen…

HVB – UniCredit Group
Der direkte Kontakt in der Offlinewelt, sprich Bankfiliale, seht bei der HVB im Fokus. Das Kommunikationsmedium Internet ist hier noch eine geschlossene Veranstaltung von der Bank und für den Kunden, denn die Ressourcen und das Wissen über Social Media fehlen. Dass der nicht-virtuelle Kommunikationsweg noch zweitrangig ist, erklärt Armin Herla, Leiter Customer Satisfaction Management, aus seiner persönliche Sicht in plausibelen Worten…

„Hier unterscheiden wir uns sicher sowohl von Direktbanken aber auch z.B. von Konsumgüterherstellern, die ja kaum direkten Kontakt zu ihren Kunden haben. Schon jeder hat mal mit einem Mitarbeiter seiner Bank gesprochen, wohl die wenigsten aber mit einem Mitarbeiter der Firma, die seinen mp3-Player, seine Lebensmittel oder auch die Urlaubsreise „produziert“ haben. Wir haben dagegen ca. 6.000 eigene Mitarbeiter in über 600 Filialen, da findet jeden Tag eine Menge an Dialog statt.“

Das Motto lautet: Hompeage First, Social Media Aktivitäten werden kommen – wenn die Zeit dafür ist. Auch wenn das Internet einen hohen Stellenwert bei der HVB hat, steckt Social Media noch ‚in den Kinderschuhen‘. Der Wille ist da, der Respekt ist gross, Wissen berenzt. Erst kürzlich wurden mit einer aufwändigen Studie verschiedene „Nutzertypen“ identifiziert, damit die Multichannel-Strategie nicht ins Wanken gerät, wenn man mal mit Social Media loslegt. Zudem fordert eine veränderte Internetstrategie Ressourcen, die natürlich bei der klaren Offline-Orientierung gute Argumente benötigen.

Was bisher ‚passives‘ Social Media Monitoring war, soll nächstes Jahr in akiver (offener) Teilnahme an Diskussionen sowie in einem Corporate- oder Mitarbeiterblog münden. Vielleicht… Denn man wolle erstmal die Erfahrungen befreundeter Unternehmen erkunden, so Herla. Die HVB geht ehrlich mit sich um: Die meisten Manager in Unternehmen seien eher „digital immigrants“ denn „digital natives“.

Fazit
Angesichts der Ausgangssituation eines durchschnittlichen Wissen ist die HVB offensichtlich in einer Transitionsphase. Ob diese Konzeptionsphase in offenen Web-Aktionismus umgesetzt wird, bleibt zumindest für die nahe Zukunft abzuwarten.

WestLB
Und es gibt natürlich auch Banken, die sich gar nicht äußern, oder äußern wollen? Die WestLB geht auf Tauchstation. Das Statement der WestLB ist knapp und gibt Status sowie die Zukunft zu diesem Thema vor: „Leider planen wir in nächster Zeit nicht den Einsatz von Blogs und Social Media. Aus Zeit- und Pflegegründen werden wir nicht an ihrer Webstrategie Initiative teilnehmen können“, schreibt David Hawkins, Leiter Webkommunikation der WestLB.

Fazit
Nimmt man nun an der Social Media Diskussion generell nicht teil, oder nur an dieser Stelle? Zumindest scheint eines bei der WestLB klar zu sein: Web 2.0 und Social Media kosten Zeit und Ressourcen. Manche Banken konzentrieren sich eben voll auf den Dienst am Kunden, was sicherlich nicht das Schlechteste ist.

Spot On!
Die großen deutschen Banken befinden sich noch in der Findungsphase hinsichtlich Web 2.0 und Social Media – auch wenn konzertiertes Monitoring und die ersten Testläufe an lebenden Objekten durchgeführt werden. Der Respekt vor der Web-Offenheit ist vermutlich schon aus dem täglichen Börsengeschäft ein Muss. Es geht eben ums liebe Geld und da hört die Liebe zum Kunden bekanntlich dann auch ganz schnell auf. Vielleicht auch zwei grundsätzliche Gedanken hierzu: 1. Warum sollte man überhaupt mit Banken in Verbindung treten, wenn nicht wegen Transaktions- oder Investementgeschäften? 2. Würde man als Bankkunde den Banken noch mehr indirekte Ansätze geben, diese darauf hinzuweisen, dass man vielleicht Intersse an einem Kredit, einem Fond oder einer Immobilie hätte? Oder gäbe es noch andere Gründe, auf Blogs, Communities oder Twitter-Accounts bei Banken aktiv zu werden?

Banken & Social Media – die aktive und passive Content-Theorie

Kürzlich kam eine ‚10-Kontra-Punkte‚-Liste heraus, warum Banken und Social Media keine Freunde werden und ein interessanter Lagebericht über Banken und Web 2.0 von Sebastian Scherbeck. Wie unterschiedlich Kreditinstitute generell mit dem Thema Social Media umgehen, sei an dieser Stelle an zwei aktuellen kurzen Firmenbeispielen illustriert: Credit Suisse & First Direct (gehört zu HSBC).

Offensichtlich gibt es Unterschiede in den Communication Policies, ob man als Finanzinstitut über Blogs im Web kommuniziert oder eine Community gründet. Nennen wir die beiden Kommunikationsstrategien gemäß der Web 2.0 Terminologie (meine Definitionen) Passive Content Motivator (First Credit) gegenüber -in diesem Fall non- Active Content Placer (Credit Suisse).

First Credit
Animiert zu diesem Beitrag hat Brandrepublic, die gestern einen guten Post zum Thema ‚Banking buddies? The limits of how far brands can tap into social networking‘ brachten. Der Artikel beleuchtet die neue Social Community der First Direct für UK-Kunden mit Namen ‚Little Black Book‚, die im ‚klassischen‘ Corporate-Community-Stil daherkommt. So sollen sich Kunden untereinander Empfehlungen geben und über Tagesausflüge sowie Restaurants austauschen (Suche erfolgt wie Postleitzahl). Ein ‚Schlag‘ gegen die Finanzkrise? Fragwürdig… Der Artikel stellt in Frage, ob es mehr Gründe als die blanke Mitgliedschaft gibt, die Bankkunden vereinen? Eine weitere berechtigte Frage…

Auch wenn die Community grundsätzlich ‚cool‘ und ’stylish‘ wirkt – muss eine Bank diese Eigenschaften überhaupt vorweisen. Die ausgelöste Kritik hinsichtlich dieser Bewegung erscheint dementsprechend logisch. Hätte man nicht eher erforschen sollen, ob die Kunden sich nicht schon woanders ‚gruppieren‘. Kurze Recherche von zwei Minuten ergibt: Facebook wäre hier ein Ansatz gewesen, denn dort finden sich schon zwei Gruppen, die mit über 300 Mitgliedern aufwarten. Ja, wäre eine Option gewesen…

Aber Gavin Reeder, Head of Planning bei BLM Quantum, sieht generell mit solchen Community-Aktivitäten einer Bank das Brand in Gefahr.

„If a brand is worried about negative customer reactions of any sort, they probably shouldn’t get involved in social media at all. It could give rise to a lot of negativity, as if it looks contrived people will jump on that. There are always more people willing to say negative things than positive.“

Die First Credit stellt sich mit ihrer Webkommunikation -meiner Definition nach- als Passive Content Motivatrr dar – die Company motiviert mit der Plattform, kommuniziert nicht und lässt die Community sich selbst Inhalte und Mehrwerte gestalten.

Dem stellen wir das ‚vorsichtige Vorgehen‘ einer internationalen Bank mit schweizer Wurzeln entgegen, der…

Credit Suisse
Vor einigen Wochen habe ich zweimal versucht, ein Interview mit einem Webexperten der Credit Suisse zu organisieren. Vor dem extremen Ausbruch der Finanzkrise schrieb ich Mails über meine Netzwerke und versuchte zwei Personen zu einem One-On-One Interview zum Thema Webstrategie und Banken zu bewegen.

Vorgestern bekam ich nun ein Feedback per Mail mit der Aussage…

„Aufgrund der aktuellen Ereignisse an den Finanzmärkten und deren Inpact auf unser Daily Business muss ich leider absagen. Zudem laufen sie Gefahr, dass im Banking Bereich die Corporate Governance eine Partizipation an einem Blog nicht gestattet (häufig ausdrücklich in Communication-Policies explizit verankert).“

Auf Nachfrage, ob dies bei allen Banken so sei, bekam ich ein „Das wird wohl die Mehrheit der Branche betreffen“. Corporate Governance und Communication-Policys sind allerdings wohl doch unterschiedlich, wie der Beitrag zeigt. Das Interview hätte das Thema Finanzkrise nicht berührt, sondern lediglich das strategische Vorgehen und die Herausforderungen eines Webstrategen aus dem Finanzwesen in den Vordergrund gestellt. Die Interview Partner wären Active Content Placer für das Brand Credit Suisse gewesen – eine externe Plattform motiviert, die Firma gibt aktiven Input und profitiert von der Außendarstellung des Brands in einer branchenfremden Welt.

Spot On!
Von Transparenz kann derzeit in der Welt der Kreditinstitute nicht die Rede sein – auch wenn sich jetzt mal eine Bank jetzt web 2.0-orientiert zeigt. Trotz der zunehmenden Unsicherheit der Kunden in der Finanzkrise scheuen sich die Unternehmen auf mehr Offenheit und für mehr Kundennähe zur Steigerung der Investitionsbereitschaft zu setzen. Vielleicht ist es aber auch die Nähe zur Börse und damit verbundener Kommunikationsauflagen, die den Kreditinstituten ‚Fesseln anlegt‘. Klar muss man vorbereitet sein, wenn die Effekte von Social Media einsetzen, aber sich als Bank vor der aktuellen Entwicklung im Web verstecken, muss man sich nun auch nicht. Schließlich kann ein Brand sich auch einem Imagewechsel unterziehen, was -zugegeben- ein Challenge darstellt und ein wenig mehr Ressourcen erfordert. Es sein denn die Community macht Front gegen die Bank…

Aber wie sagte Edison doch gleich: „Erfolg hat nur, wer etwas tut, während er auf den Erfolg wartet“. Egal, ob aktiv oder passiv… In Krisenzeiten wird das zum Zitat 2.0!

Wochenrückblick: Webstrategie, Onlinestrategie, Internetstrategie

Der aktuelle Wochenrückblick mit den neusten Nachrichten zum Grundthema des Blogs…

– Lycos hats erwischt – der Labrador bellt nicht mehr. Einst gehörte die Marke zu den Großen der Netz-Wirtschaft, wurde zum zentralen Element der Webstrategie von Bertelsmann. Jetzt stirbt das Spin-off einen leisen Tod. Protokoll eines sehr teuren Absturzes, schreibt Spiegel Online.

– Das Bundesministerium für Finanzen macht in finanziellen Krisenzeiten mal ganz anders auf sich aufmerksam: Die Internetstrategie setzt auf umfassende Bürgerinformation im Netz – in Gebärdensprache mit Online-Videos: Finanzmarktkrise und Rettungsschirm für Arbeitsplätze – Antworten auf die wichtigsten Fragen – von der webstrategischen Massnahme bei pressrelations.de.

– Microsoft und BBC bringen Schwung in das Thema Webstrategie:
Die Microsoft-Suche macht von sich reden, indem sie als ‚Verwirrungs-Marketing‘-Tool eingesetzt wird. BBC hingegen begräbt vorerst weiterführende Onlinepläne, und die meisten Deutschen finden die Online-Durchsuchung prima, berichtet ebenfalls Spiegel Online. Zudem setzt Microsoft auf Saas (Software as a Service) und bündelt Exchange, SharePoint Office Live Meeting und Office Communications und stellt sie als Dienst zur Verfügung.Von der aktuellen Webstrategie schreibt Computerwoche.ch.

Segway – moderne Mobilität im Web 2.0

Nach der Betrachtung der interaktiven Bemühungen von General Motors als Beispiel für die Old Economy, soll nun die Zukunft der Mobilität betrachtet werden. Wenn dabei eine Firma von sich reden macht, dann ist das Segway: Steckdose statt Tankstelle, kleiner Wendekreis gegenüber großer Parkplatznot und hoher Frischluftfaktor kontra Blechdosenluft lassen über zahlreiche Stunden Ladezeit hinwegtrösten. Segway liegt im Trend…

Aber wie sieht die Webkommunikation der Firma Segway aus? Eine Zusammenfassung …und ein Tipp, wie Kinder jetzt schon auf den Segway heiß gemacht werden können.

Segway Social
Die Community für Segway Besitzer und Interessierte bietet so ziemlich alles, was derzeit ‚hipp‘ im Mobilitätstrend ist. Ähnlich wie die Bugaboo Community für die modernen ‚Kindernwagenschubser‘ offeriert Segway auf der Plattform Touren, News, Tipps und Tricks und hat sogar einen ‚Green Calculator‘, der die umweltbewußte Lohas Gemeinde erfreuen und ‚die Welt grüner machen‘ dürfte. Ein Segway ist zu teuer?! Ist kein Problem: Lassen sie sich einfach ausrechnen, wieviel Frapuccinos sie weniger trinken müssen, um einen Segway erschwinglich zu machen.

Segway sitzt wahrlich ganz vorne im Social Media Zug und Carol Vilanti, Vice President Global Communication, weiß wovon sie spricht:

„After listening to customer feedback (…) it was clear that the Segway community (was) wanted, and needed this tool. Our goal is to foster growth and communication in an already exuberant and growing fan community. Creating a social media tool that facilitated this seemed natural. We already had a very social community – now we’re giving them a better set of tools to connect with each other, in a new Web 2.0 kind of way.“

Facebook und MySpace
Diese ‚very social community‘ kann man wahrlich überall finden: Beispiel Facebook. Von der regionalen bis zur überregionalen Gruppe organisieren sich die Fahrer und Freunde des Fortbewegungsmittels, wobei sie sich dort in bis heute 269 Gruppen (!) finden – vom Polizisten bis Polo-Profis bis hin zu ‚Segway for President‘.

MySpace steht da in nichts nach: Es gibt unzählige Einträge, bei denen vor allem der Segway Chat besonders heruassticht, der sich selbst als die ‚world’s largest community of Segway owners and enthusiasts!‘ bezeichnet. Wer alle die Einträge verfolgt, kann sich um die Old Economy nicht mehr kümmern.

The Last Mile – der Blog
Natürlich bloggt die Firma unter dem Titel The Last Mile selbst. Hier finden sich die klassischen PR-trächtigen Themen wieder wie z.B. Kultur, Umwelt und Sicherheit. Aber es gibt teilweise auch geschickt kritische Anmerkungen. Denn wenn in manchen Ländern die Strassenzulassung ein Problem ist, zeigt man halt Polizisten, die gut gelaunt auf einem Segway unterwegs sind. Ansonsten wird hier natürlich die ‚Green-Welle‘ groß geschrieben und mit zahlreichen Posts zu erneuerbaren Energien, grünen Technologien und Umwelt unterlegt.

Youtube muss Segway nicht als Firma nutzen: das machen die User selbst und setzen es ebenfalls als ‚Bekennungsfeld‘ zu Segway ein. Segway selbst tut auf der Werbeebene sein Nötigstes bei den angesagten Events TV-technisch gut platziert zu sein, um dann auf Youtube zu erscheinen: SuperBowl 2008… einfach geniale Kommunikation!


Die Idee, wie man die Kleinsten auf den Segway heiß macht…

Wenn ein fast Sechsjähriger und seine Mutter auf die Idee kommen, ein Segway-Modell auf Basis der Erinnerung aus dem letzten Urlaub (auf dem Hotel-Parkplatz war immer ein Segway unterwegs!) zu bauen und sich zur Perfektion des Ganzen viel Zeit nimmt, dann muss von dem Gefährt eine unheimliche Begeisterung ausgehen. Die Modelle auf den Bildern sind copyright-geschützte Ideen, die mein Sohn und meine Frau entwickelt haben.

Segway, das solltet Ihr umsetzen: Es hat einen genialen Ständer, eine tolle Fläche für das Brand und einen obercoolen Fahrer! Prinzipiell muss man das auf ‚Segway Social‘ oder ‚The Last Mile‘ promoten, oder nicht…?

Spot On!
Segway zeigt, wie man alle Hebel der Webkommunikation ziehen kann. Ideenreich, trendy, lustig und mit spannender, anregender Unternehmenskommunikation. Jetzt sind wir nur noch gespannt, ob Segway die Lego-Idee aufnimmt. Dabei zählt nur der Company-Claim: Simply moving!

General Motors: Online hui, Offline schreiben andere Medien schon genug…

Alle Welt redet über die Krise bei General Motors – in Deutschland eher strikt Opel genannt, um etwaige Geldspritzen und damit verbundene Besitzansprüche aus dem Land oder dem deutschen Staat vor dem amerikanischen Konzern deutlich zu schützen. Als Internetaffiner Businessmensch macht man sich so seine Gedanken, wieso man mit einer solchen Krise bei GM aus Marketingsicht nicht unbedingt gerechnet hätte.

Ein paar Beispiele, die einen zu dieser Annahme verleiten…

2005 Launch des Tigra
Damals sicherte man sich mit den ‚Best of Swiss‘ Award, den man für eine konvergente und anspruchsvolle Kampagne bekam, die das volle Engagement von den Opelfans fordert. In zwei Phasen wurden Opelfans per Offline/Online und Mobile aufgefordert den Tigra zu ‚catchen‘. Diese erste Phase erreichte über 1’000 Fotos und mehr als 10’000 SMS. Die zweite Phase
generierte zusätzliche 15’000 SMS, 4’500 MMS und 550 bereits ausgeführten Testfahrten. Weitere 2’000 Personen haben sich für eine Testfahrt zu einem späteren Zeitpunkt beim lokalen Opel Händler angemeldet.

2007: Key-Note zu einer erfolgreichen Werbeaktion
Man erinnert sich beispielsweise auch an die tolle Sales- und Marketing Konferenz 2007 seines Arbeitgebers in San Francisco. Da trat damals als Guest Keynote Mike Jackson, Vice President Marketing und Advertising GM: North America, auf und erzählte von einer atemberaubenden Web 2.0 Marketingaktion, die dem Konzern eine Community begeisterter GM Fahrer bescherte mit noch höheren Zahlen registrierter User als bei der Tigra-Aktion. Man nahm ihm das bis heute ab – auch wenn er kurz nach dem Vortrag seinen Posten räumte. Denn schließlich hat man das Web und Social Media seither als starkes Kommunikationskonzept im Konzern groß geschrieben und blickt stolz auf dieses Jahr…

2008: Zahlreiche GM Blogs
Aus Kommunikationssicht kann man sicher sagen, dass sich General Motors alle Mühe gibt, den modernen Web 2.0 Weg zum Kunden, seinen Freunden und Fans zu finden. Nicht weniger als sieben Corporate Blogs stark ist der Kommunikationskanal des Autobauers derzeit: Vom Cadillac-Test Blog über das News- und Info Blog, ein deutsches Insignia Blog bis hin zum Produkt Blog findet sich alles, was das Social Media Herz begehrt.

Letzterer Blog wettert derzeit in einem offenen Brief gegen den harten Kommentar des Kolumnisten Thomas L. Friedman. Dem nimmt sich jetzt Steven J. Harris, GM Vice President, Global Communications an und die derzeitige Krisensituation von GM stellt er wie folgt dar:

„Mr. Friedman, what exposes us to failure now is not our product lineup, or our business plan, or our long-term strategy. What exposes us to failure now is the global financial crisis. Please know that you have an open invitation to come and visit GM. We’ll be happy to brief you and we’ll even show you the cool stuff. Please give us a call. We’re looking forward to your visit.“

Spot On!
Die Kampagnen und die Kommunikationsstrategie erscheinen modern, konvergent, ausgereift und erfolgversprechend. Dennoch bleibt die Frage: War bei der Tigra Aktion der Tigra nur als Gewinn Objekt der Begierde? Offensichtlich schafft man es nicht, den Reiz und die Begeisterung für die Produkte auf die zahlreiche potentielle Käuferschaft zu übertragen. Social Media hin, Web 2.0 her. Vielleicht hätte man sich doch mehr auf die reale Offlinewelt konzentrieren sollen – nur Online gut zu sein, reicht selbst in der heutigen verdigitalisierten Businesswelt nicht aus.

Luxus und Lifestyle: Trendsetting via Blogs

Luxus- und Lifestylebrands werden schon lange nicht mehr nur durch die klassischen Medien eingeführt oder etabliert. In der Modeszene gelten professionelle Blogger als die Trendsetter und führenden Meinungsbildner. Haben bisher die großen Handelshäuser wie OTTO mit seinem Modeblog oder Lifestylemarken wie NIKE auf sich aufmerksam gemacht, erkennen langsam auch andere Brands die Wichtigkeit dieses Medienkanals.

Bisherige Werbeoptionen über Blogs
Für Mode- und Lifestylebrands ist die Zielgruppengenauigkeit von entscheidender Wichtigkeit, wenn man sich als Premium-Marke auch im Premiumumfeld auf Blogs platzieren will. Denn Top-Brands wollen nicht über die Masse sondern über die Klasse präsentiert werden. Wollte man also bisher nicht über mit der Gießkanne über Trigami auf Blogs werben, musste man erstmal die passenden ‚Trendsetting-Blogs‘ in mühevoller Arbeit suchen und wurde nicht gar zu oft enttäuscht. Oft stieß man hier auf SEO-optimierte Fashion-Sammelsurium-Blogs, die nicht als authentischer Kommunikationswerbekanal geeignet erschienen.

Bisher wurde der Mode-Blogging Werbemarkt durch das Ad-Network von Glam beherrscht. Die von Samir Arora gegründete Seite gehört zu den erfolgreichsten Frauensites nicht nur im US-Web. Das dazugehörige Ad Network, mit dem Arora über 500 Blogs mit Werbung beliefert, gilt als Vorzeigemodell der Branche. In Deutschland ging die Seite als Joint-Venture zwischen Glam Media Inc. und und Burda Cross Media an den Start.

Neuer Player im Markt
Nun hat sich ein deutscher Player als Premium-Media-Netzwerk in dieser Branche aufgemacht, die Bloggospähre der Mode-, Luxus- und Lifestyle-Trendsetter ausfindig zu machen: ADforSTYLE will die Awareness von Top-Brands für Online-Marketern und Agenturen mit seinem Konzept steigern. Das Netzwerk bündelt nach subjektiver Experteneinsicht qualitativ hochwertige Online-Medien und Blogs (z.B. styleranking.de oder stylekingdom.com), eröffnet diesen Publishern neue Vermarktungsmöglichkeiten und gewährt im Gegenzug Advertisern einen hochwertigen Zugang zu Trendsettern.

„Die Feuertaufe hat ADforStyle bereits bestanden: Eine führende Internetboutique für Designerbrands hat bereits eine Kampagne erfolgreich umgesetzt. Mit Hilfe einer shop-fokussierten Display-Werbekampagne wurde das Brand in die Bloggosphäre eingebracht – mit Erfolg, wie die ersten Ergebnisse zeigen“, sagt die Ideengeberin von ADforSTYLE und Agenturchefin der gleichnamigen Agentur, Claudia Wünsch (Communication).

Spot On!
Aus strategischer Sicht eines Unternehmens ergeben sich aus der Mode- und Luxusbranche neue Ansätze des Web 2.0 Eintritts für Corporates. Aber auch für Werbeplatz-Vermarkter bieten sich hier sehr lukrative Ansätze. Mit den exklusiven Ad-Networks für Mode- und Lifestyle-Blogger adressiert man als Unternehmen die absoluten Meinungsmacher im Web, ohne selbst einen Corporate Blog aufzusetzen oder sonstigen Web 2.0 Aktivitäten als Firma ausgesetzt zu sein, permanente Aktivität vorzuweisen und dennoch in der Web 2.0 Welt zielgruppengerecht präsent und aktiv sein zu können.