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Kundenfeedback in der Internetwelt – präventiv gedacht

Mit Web 2.0 Features hat der Kunde viel Macht bekommen, sich bei Unternehmen positiv wie negativ zu äußern. Die Sache hat aber zwei Haken für die Unternehmen.

Zum einen benötigt man bei dem zahlreichen Feedback über das Internet viel Personal zur Be- bzw. Auswertung dessen, was der Kunde an die Unternehmen adressiert. Doch in den meisten Firmen sind die Budgets nicht proportional mit den Customer Service Anforderungen gestiegen, die sich aus Web 2.0 Features ergeben haben. Zum anderen ‚liegt‘ Feedback der Kunden physisch nicht immer auf eigenen Ressourcen oder Servern sondern auf Meinungsportalen, YouTube und sonstigen Multiplikationsformaten.

Animiert zu diesem Post hat mich das Beispiel des Comcast Technikers, der in kürzester Zeit schlafend in USA zu Rum und Ehre gelangte.

Die Sache ist nun auf YouTube und hat natürlich noch einige Nachahmer gefunden, die ebenfalls mit dem Service dieser, als auch anderer Firmen, nicht ganz einverstanden waren.

Stellt sich also die Frage, wie geht man mit Feedback heute um: Wer versucht, über YouTube solche Videos löschen zu lassen, zieht vermutlich noch mehr Aufmerksamkeit (über die Presse) auf sich. Gut für die zahlreiche Nennnung des Brands, schlecht für das Image… Um heutige Kundenfeedbacks zeitgemäß zu bewerten, kann man sich nachfolgende Fragen stellen.

Grundfrage: Wie behandelt man Kunden?
Naja, das Videobeispiel ist sicherlich kein Vorbild. Hier wären präventiv zwei verschiedene Rechtfertigungsschreiben in verschiedenen Varianten aufzusetzen: mal für Neukunden, mal für bestehende Kunden. Für alle, die das nicht machen wollen, gilt die ‚alte Regel‘ als Präventivmassnahme schlechthin: Behandeln Sie ihre Kunden wie Sie selbst behandelt werden wollen. das ist günstig, ist fair, ist im Trend.
Und wird als Referenz genommen, die dem Unternehmen eine Sympathievorsprung liefert. Früher wie heute die beste und effizienteste Massnahme für Kundenfeedback. Fragen Sie sich aber ehrlich, ob ihr Unternehmen diese Regel beachtet…

Kann ein Unternehmen jedem Feedback heutzutage noch nachgehen?
Eigentlich nicht nötig! Das gesamte, auf Unternehmen einströmende Feedback ist zwar zu orten, aber nicht auf alles kann und muss man reagieren. Allein die Stellen ausfindig zu machen (Meinungsportale, Blogs,
etc.), wo Meinungen bzw. Feedback von Kunden gepostet wird, kostet viel Zeit und Geduld – egal ob Sie Großunternehmen oder Mittelständler sind! Und Personal ist teuer. Präventives Vorgehen ist empfehlenswert: Sobald Feedback gesichtet wird, welches z.B. nicht in FAQs oder Infoblättern behandelt wird, diese sofort updaten! Kritisierendes Feedback, welches dem Ruf des Unternehmen schaden kann, sofort direkt und persönlich ‚entkräften‘. In schwerwiegenden Fällen idealerweise mit einer Stellungnahme in Pressemeldungen. Übers Web ist es sofort aktuell und für alle Kunden verfügbar.

Muss man die wichtigsten Kunden segmentieren?

Auf jeden Fall! Kommt der meiste Umsatz ihres Unternehmens von wenigen Kunden, so sollte diesen Kunden besondere Aufmerksamkeit zukommen. Aber versuchen Sie auch hier die präventive Strategie einzusetzen: Große Kunden sind oft nicht die, die sofort ihre Meinung kundtun. Fragen Sie nach der Meinung, bevor diese auf einmal an einer Stelle auftaucht, die ihnen vielleicht gar nicht ins Konzept passt: z.B. beim Mitbewerber. Ihre Vertriebsmannschaft wird wissen, welche Kunden Probleme machen können und welche nicht. Vergessen Sie dabei nicht das Parento Prinzip: 20% aller Fälle verursachen 80% der Auswirkungen. Manche Kunden geben ihre Meinung gern und auch zu anderen Themen ab. Eine konkrete Suche hierzu, kann vor bösen Überraschungen bewahren.

Kann ein Feedback neue strategische Ansätze liefern?

Ja, unbedingt! Jedes Business hat eine Berechtigung, sobald es im Markt ist und Kunden hat, die sich äußern. Polarisierende Welten sind die Basis jeder Faszination. Diese Faszination wird aber manchmal nicht als die Zukunft gesehen. In seinem Buch ‚The ten faces of innovation‚ schreibt Tom Kelley: ‚Customers don’t envision the future, they inform the present.‘ Die Zukunft einzuleiten und den Kunden dorthin zu führen, ist immernoch die Aufgabe ihres Managementteams.

Wie wertvoll kann ein Feedback sein?

Sehr wertvoll! Nehmen wir mal Red Bull als Beispiel. Hätte Dietrich Mateschitz vor Jahren auf eine Marktforschungsfirma gehört, hätte Red Bull nicht einen neuen Markt geschaffen. Das Mafounternehmen fand damals heraus, dass weder der Geschmack, noch das Logo, noch das Brand vielversprechend für einen Markteintritt sei. Die Marktforschung war eine Präventivmassnahme – über die aber auch nochmal nachgedacht werden musste: Wo kommt ein Drink an, der nicht ‚attraktiv‘ schmeckt, aber den Kunden einen Kick gibt? In Bars und Diskotheken, die ein Getränk zum Szenedrink machen und hohe Nettogewinne versprechen. Manchmal erfordert Kundenfeedback eben auch ein präventives Umdenken, um neue Märkte zu ermöglichen.

Spot On!
Jeder Manager weiß, wie man Kunden behandelt und wie man mit Kunden Feedback umgeht. Nur früher gab es nicht soviele Multiplikatoren, die Kundenfeedback zugänglich machten. Dafür sollte man sich heute eine kleine Präventivstrategie zulegen…

Leadership Zitate

Erfolg hat nur, wer etwas tut, während er auf den Erfolg wartet. Thomas A. Edison, Amerikanischer Erfinder (*1847-1931)

Das Internet ist jetzt eine lebenswichtige, weltweite Infrastruktur von allgemeinem Interesse und muss als solche behandelt werden. (Eric Besson, französischer Staatssekretär, *1958, will jeden Haushalt mit einem Internet-PC ausstatten und initiiert Konjunkturprogramm)

Probier viel. Und wenn Du scheiterst: Mach’s möglichst billig. (Hartmut Ostrowski, Vorstandsvorsitzender Bertelsmann, *1958 zu seiner Internet-Strategie)

Deutschland muß sofort seine Kleiderordnung ändern, wenn es Teil des Internet-Zeitalters sein will. (Scott McNealy, Vorstandsvorsitzender SUN Microsystems, *1954)

Befehle bellen ist out. Neugier, Initiative und Phantasie sind in.
(Tom Peters, amerik. Unternehmensberater*1942)

Die Strategie ist eine Ökonomie der Kräfte. (Carl von Clausewitz, 1780-1831)

Strategisches Planen ist wertlos – es sei denn, man hat zuerst einmal eine strategische Vision. (John Naisbitt, *1930)

Im Leben gibt es etwas Schlimmeres als keinen Erfolg zu haben. Das ist: nichts unternommen zu haben. (Franklin D. Roosevelt, 1882-1945)

Der beste Manager lehrt seine Mitarbeiter nicht, wie sie denken sollen, sondern dass sie denken müssen. Daniel Goeudevert, Französischer Automanager und Berater (*1942)

Warum Web 2.0 Technologien wichtig sind für das Business…

Jeder redet von der Wichtigkeit von Web 2.0 Technologien für das Business. Meist sind die Ausführungen von einer einseitigen Perspektive geprägt. Dennoch bekam ich einen nützlichen Post zu einem Video, der in 7,5 Minuten einige interessant Aspekte kurz und prägnant zusammenfasst.

Im Video erklärt Bjoern Brauel, CTO & VP webMethods business der Software AG, die Zusammenhänge von RIA (Rich Internet Applications) und SOA (Service Orientated Architecture), sicherheitsrelevante Themen diesbezüglich, aber auch Zukunftsvisionen, wie Menschen ihre eigene Arbeit im Unternehmen in ein paar Jahren schneller aufnehmen und bewerkstelligen können.

Kurzweilig und zur Konzentration auffordernd…

Internethype reloaded…?

In der Personalbranche, im Immobiliensektor, im Investmentbereich… Bekommt man nicht langsam einen Flashback an die Jahre 1999-2001, wenn man viel mit seinem Netzwerk kommuniziert?

An eine Zeit als es keine verfügbaren qualifizierten (oder sie wollten ein unrealistisches Gehalt) Mitarbeiter gab; Büroraum knapp wurde und deshalb ein Skyscraper nach dem anderen in Großstadthimmel wuchs. Als für (teilweise lediglich kopierte) Businessmodelle ein immenses Kapital verbrannt wurde, was sich für Kapitalgeber -VCs und Business Angel- nicht wirklich monetarisiert hat.

Derzeit wird wieder kräftig investiert: vor allem in Personal und in Businessmodelle. Hat die Welt gelernt aus dem Webdesaster vor ein paar Jahren? Ein Netzwerkbericht aus einer knappen Woche…

Donnerstag
Ein Personalberater ruft mich und … Nein Nein!… bietet mir keinen Job an, sondern frägt mich, ob ich nicht für seine offenen Stellen jemanden kennen würde. Mein Netzwerk wäre doch ziemlich ansehnlich, hieß es. Er bezahle auch eine Provision bei Vermittlung. Der Markt sei wir leer gefegt an Sales- und Marketingpersonen. Er wisse nicht mehr so richtig weiter…
2000 bekam ich ähnliche Anrufe und war damals gerade 4 Jahre in der Branche. Déjà vu…!

Freitag
Bekannter aus der Immobilienbranche sucht ein Office für 300 Quadratmeter. So kleine Räumlichkeiten sind schwer zu vermitteln, denn es werden eher große Objekte auf dem Markt nachgefragt. OK, insofern hat sich hier was getan. Damals bekam man unter 600 Quadratmeter gar nichts mehr in Großstädten…

Samstag
,Entfernter‘ Freund versucht, mich für eine Businessidee als Geldgeber zu bekommen. Die Idee gibt es bereits mehrfach im Web. Ich desillusioniere ihn. Kopierte Businessmodelle gibt es zahlreiche, die meisten werden nichts – dankend lehne ich also ab. Er hat mir erlaubt im Blog darauf einzugehen. Guter Mann!

Sonntag

Ich widme mich meiner Familie, denn das habe ich 2000-2001 an Wochenenden zu wenig machen können.

Montag

Diskussion mit einem Finanzberater, der Web Fonds anbietet. In den Fonds sind einige der alten Internet Start-Ups. Beide stellen wir uns die Frage, wann die neuen Start-Ups ihren IPO haben und/oder wo eigentlich die neuen Web 2.0 Start-Ups an der Börse stehen. Die Nachforschungen bringen ernüchternde VC Ausbeuten zum Vorschein: Im Q2 ging keine VC Firma in USA an die Börse! Lernfähige Finanzbranche…? Möge jemand anders darüber urteilen.

Ja, die Woche ist noch nicht herum und die Anzeichen sind bekannt…

Spot On!
Wäre ich im Filmbusiness, wüßte ich nicht, wie ich zwischen zwei Titeln entscheiden sollte… ,Internethype reloaded‘ oder ,apocalypse in a brave new world?‘. Die Googleversion der Zukunft sehe ich dabei eher nicht – mehr eine kritische Phase, die sich so alle 7 Jahre wiederholt (laut Uniprofessoren!) – aber diesmal hoffentlich ,softer‘ ausgeht als um die Jahrtausendwende.

Und Rückzugsmöglichkeiten, wenn das Web mal wieder am Ende zu sein scheint, gibt es ja schon… z.B. eine in der Schweiz und eine in Deutschland.

Eigentlich will man solche Seiten aber gar nicht in Erwägung ziehen…!