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Web 2.0 und Communities

Das Thema Web 2.0 ist in aller Businessmunde. Eine Diskussion mit einem Kunden machte mich auf eine amerikanische Studie aufmerksam mit dem Titel ‚Web 2.0 and Beyond 2008‚. In der Executive Sumary las ich die Worte: 93% der Webseiten fügen 2008 Web 2.0 Funktionalitäten hinzu. Ja, sogar schon in den nächsten sechs Monaten wollen mehr als die Hälfte der Webseiten Web 2.0 Features ihrer Seite hinzufügen, um die Seite um Nutzererfahrungen zu bereichern.

Was aber assoziieren die Studienmacher mit Web 2.0? Ganz einfach u.a. Meinungsaustausch, personalisierte Nachrichten sowie erweiterte Einsichten. Aber kann man das wirklich als Web 2.0 bezeichnen? Nutzt das den Begriff nicht langsam völlig ab und lässt ihn bedeutungslos erscheinen? Ist Web 2.0 ein Hype oder schon ‚Web2.0ver‘.

Nachdem wir nun permanent mit solchen Studien konfrontiert werden, stellt man sich die Frage, ob Web 2.0 aus Businesssicht gut ist oder nicht? Ist es sinnvoll, wenn nahezu jedes Brand seine eigenen Communities schafft? Oder Web 2.0 Technologien aufbaut und einsetzt, obwohl die oft wenig erfolgversprechend, ja nicht einmal zielgerichtet, für das Business sind?

Jedes Unternehmen sollte sich die Frage stellen, ob man die Web 2.0 Anstrengungen nun langfristig oder kurzfristig macht und das aus zwei Gründen: Einmal losgetreten, können Firmen die Communities um ein Brand nicht einfach wieder einschlafen lassen. Angesichts des schnellebigen Business heutzutage, ist die Brand Loyalität eher von kurzer Dauer und eine solche Einstellung der Aktivitäten würde den Loyalitätsgrad noch weiter schwächen.

Und je mehr man die Kunden und User in das Business integriert, um so mehr steigert man die Erwartungshaltung der User und Kunden für neue Interaktionen angesichts der hohen Bereitschaft, wie man aus verstärkten Social Media Aktivitäten sieht. Web 2.0 Tools einfach einzusetzen, weil es alle machen, ist langfristig ein Businesskiller.

Web 2.0 muss man aus Unternehmenssicht eigentlich ganz anders interpretieren: War das Management früher zum Zusehen wie am Fernsehapparat verdammt, kann man nun unmittelbar in die Kommunikation mit dem Kunden auf der eigenen Firmenwebseite (oder über Microsites) treten – ok, noch nicht in Realtime, aber damit wird es dann sicherlich mit Web 3.0 oder Web 4.0 soweit sein: Teilnahme ist das geflügelte Wort, was sich aus Web 2.0 herauskristallisiert und von den Unternehmen erkannt werden muss.

Das Business der Unternehmen hat sich mit Web 2.0 drastisch verändert. Mit Web 2.0 stehen Unternehmen vor der Herausforderung ihre Webstrategie (wenn vorhanden) und ihre taktischen Plannungen (inklusive IT) zu überdenken. Die Kommunikation schlüpft in eine bisher völlig unbekannte, neue Rolle (vom Sendungsanbieter zum interaktiven Medienmacher bzw. vom Teilnehmer zum Moderator). Zudem müssen alle Firmendiestleistungen (Kundenservice, Support, Feedback) diesen neuen Prozessen und Gegebenheiten angepasst werden.

Technisch gesehen, gab es die oft als Web 2.0 Features deklarierten neuen Möglichkeiten, prinzipiell schon lange. Natürlich sind diese, genau wie die User, mit der schnellen technischen Entwicklung der letzten Jahre ‚interneterwachsener‘ geworden. Die Frage ist aber doch, was macht eine Community aus, die ein Brand um sich kreiiert? Der Einsatz von Features wie Communities, Blogs, Wikis, Podcasts, Streaming Media, Kommentare, Bewertungen, RSS-Feeds, Empfehlungsmarketing-Tools, etc. machen noch keinen Community Frühling. Erst die interaktive Teilnahme der User untereinander erschafft eine Web 2.0 Community und Firmen müssen sich diese Ideen strategisch zu Nutze machen – und vielleicht lieber manchmal auf den Einsatz eines Web 2.0 Tools verzichten als alle technischen Optionen nutzen zu wollen.

Manchmal ist es einfacher seine Kunden zu fragen, was sie wirklich wollen als irgendeinem Internethype zu folgen. Da kann ein gut eingesetztes Web 2.0 Tool schon reichen. Als Beispiel sei hier der erfolgreiche Einsatz der Dell’s Idea Storm Idee genannt, was dem User wie dem Kunden einen Benefit gebracht hat, denn das ist das eigentliche Ziel für das Web 2.0 Business: Geben und Nehmen.

Microsoft’s Art of Office ist ein weiteres gutes Beispiel dafür. Microsoft stellt eine Bibliothek für User-generierte, wiederverwendbare Dokumente mit technischen Feinheiten zur Verfügung. Das sind die Features, die später die Verwendung und den Einsatz von Office attraktiv machen. Für ein Großunternehmen untypisch ist der offene Gebrauch der Plattform – keine Registrierung für Uploads-, Downloads oder Nutzung der Plattform.

Spot On!
Web 2.0 offeriert dem Internetbusiness viele Möglichkeiten. Ob diese und welche Sinn machen, muss jedes Unternehmen für sich selbst überlegen. Wer aber einfach nur dem Web 2.0 Trend hinterherläuft, verschießt schnell sein Pulver und muss diesem später bei der langfristigen Fortführung der Communities hintertrauern. Wer vorher die Kunden frägt, spart Ressourcen und erspart Enttäuschungen – letzteres für Unternehmen und Kunden.

Nokia und Symbian – Fokus: mobile Internetuser

Der Markt um Mobiltelefone ist längst ein Verdrändungswettbewerb um Marktanteile. Die Furcht des Weltmarktführers Nokia vor dem Mitbewerb immens – vor allem seit dem Einstig von Google ins Handygeschäft. Die Kampfansage kommt jetzt von Nokia mit dem Kauf des Betriebssystemherstellers Symbian mit dem alle Nokia Telefone ausgestattet sind.

Warum ist Nokia der Deal 264 Mio. EUR wert? Ganz einfach: Symbian ist das beliebteste Betriebssystem (200 Mio. verkaufte Lizenzen) für die ,computernahen‘ Smartphones und hält damit zwei Drittel des Marktes.

Der mobile Internetuser steht also im Fokus der Zukunft von Nokia. „Durch diese Übernahme und die Einrichtung der Symbian Foundation wird die unbestritten attraktivste Plattform für mobile Innovationen entstehen“, sagte Nokia-Chef Olli-Pekka Kallasvuo.

Die veränderte Strategie Nokias macht Accenture deutlich: „Je offener der Zugang für Entwickler ist, desto besser ist aber die Voraussetzungen, dass mehr Dienste mit echtem mobilen Mehrwert entstehen“, so Nikolaus Mohr von der Beratungsgesellschaft Accenture zu Nokias Gesinnungswandel laut Handelsblatt.

Spot On!
Nokia ist auf Shoppingtour: erst Plazes.com, jetzt Symbian. Man rüstet sich im Kampf gegen Google und Microsoft um das Geschäft der Internetdienstleistungen. Offensichtlich will man sich nicht vom hart umkämpften Hardwaregeschäft abhängig machen. Den Trend im Handybusiness konnte man vor Jahren bereits im PC Hardwarebusiness beobachten. Und man hat gelernt: vor Jahren erkannte man den Trend mit den Klapphandys zu spät und verlor Marktanteile an Mitbewerber wie Samsung und SonyEricsson.

11 Milliarden Euro – und wofür bitte?

Online Werbung, sagt der letzte Interactive Advertising Bureau Report, verschlingt 11 Milliarden EUR in Europa. Da frägt man sich, was die Definition für ‚Online Werbung‘ ist?! Mir ist im Report nichts untergekommen, was ich als Begründung werten würde. Ich finde, es macht die Studie etwas fragwürdig…

Interessant wäre zu wissen: Beinhaltet diese Definition nur die klassischen Bereiche Media, eMailing, Search, etc. oder auch z. B. Ad Serving oder Produktionskosten? Nehmen wir mal das Thema Search: Würde doch jeder gerne wissen, wie sich Google im Mitbewerb um die großen Euros schlägt, oder nicht? Haben die Mitbewerber Yahoo, AOL oder Microsoft denn überhaupt noch die Chance, Googles weltliche Übernahme des Web 2050 zu verhindern? Oder können wir den Gedanken erstmal hintanstellen?

Wenn ich früher mit Mediaplanern zusammengesessen habe, hat der digitale Anteil nicht viel Budget hergegeben. Wir mussten als E-vangelists erstmal klarmachen, was man mitr einer Printausgabe so alles anstellen kann und warum gerademal 10% theoretisch die Anzeige lesen. Das war ein Spass, als die Magazine und Zeitschriften damals in die Ecke geworfen wurden. Heute ist das nicht mehr nötig. Bei 11 Milliarden sieht die Argumentation ganz anders aus…, genauso wie der Marketing-Mix.

So stellt sich die Frage nach dem Verhältnisse zwischen Premium Display Advertising im Vergleich zur ,günstigen‘ Ad Network Vermarktung; oder der Verteilung der Budgets zwischen Banner und Newsletteranzeigen. Wie steht es aus um die verschiedenen Versendungen von externen eDirect Mailings über Newsletter Vermarkter, Adressbroker oder Verlagshäuser – wer macht da das Rennen?

Man stelle sich nun einen (Produkt-) Marketingmanager vor, der die Studie liest. Nicht nur fehlt ihm die Relation innerhalb des digitalen Marketing Splits. Er weiß auch nicht, welche Zielgruppe er mit welchem Mittel Digital erreicht. Oder ob und inwieweit er TV-, Radio- Aussenwerbung- oder Print durch Digitale ersetzen soll.

OK, vielleicht gehen wir hier etwas weit, aber für die Strategie wären dies entscheidende Faktoren: volles Risiko gegen die Einbahnstraße mit dem Ziel des Affronts, oder überlegt man sich, den erfolgreichen der Meute hinterher zu laufen.

Die richtige Entscheidung gibt es nicht, nur die die am wahrscheinlichsten zum Erfolg führt. Aber dafür gibt es noch keine Zahlenangabe… zurück also zum Start und weiter versuchen. Viel Erfolg!

Google übernimmt 2050…

Wir alle wissen, welche Macht Google heutzutage im Web schon hat. Aber das ist nichts gegen diese Vision der Zukunft des Web und der Medienwelt an sich. Was bisher galt, ist in 40-50 Jahren laut dieses Videos nichts mehr wert…

Das geschilderte Szenario nimmt interessante Gedankengänge auf, wirkt gebildet und glaubwürdig – und irgendwie schafft Google in der Regel, was man sich vornimmt. Famose Akquisitionen finden statt und eine neue Welt entsteht: Google kauft Microsoft, amazon.com holt sich Yahoo und Second Life beherrscht das virtuelle Dasein.

Die Konzept basiert auf Agav (Agent-Avatar) – ein System, welches „Informationen, Plätze und Menschen findet“. 2022 launcht Google Prometheus, die Agav Schnittstelle. Amazon baut mit ‚Place‘ die Realität um und 2007 entwickelt Second Life ‚Spirit‘ – eine Welt in der Menschen (mittels avatars) werden, was sie gerne wären.

Schließlich übernimmt Googles Prometheus 2050 ‚Place‘ und ‚Spirit‘ – und regiert unangefochten das Web und die Medienwelt.

Die totale Übernahme des Web durch Google naht… Man kommt ins Denken, Grübeln und Schwärmen.

Stellen Sie sich drauf ein und kommentieren Sie selbst…