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Terminologie nach der Finanzkrise

Die Finanzbranche hat neue Terminologien… – dank bankaholic.com.

CEO –Chief Embezzlement Officer.

CFO– Corporate Fraud Officer.

BEAR MARKET — A 6 to 18 month period when the kids get no allowance, the wife gets no jewelry, and the husband gets no sex.

VALUE INVESTING — The art of buying low and selling lower.

BROKER — What my broker has made me.

STOCK ANALYST — Idiot who just downgraded your stock.

STOCK SPLIT — When your ex-wife and her lawyer split your assets equally between themselves.

Weitere neue Terminologien sind unter Bankaholic zu finden.

Die Typen der Business Netzwerke – Gladwell’s ‚Tipping Point‘ reloaded

Jeden Tag suchen die modernen Businessmenschen nach der entscheidenden Veränderung in der eigenen Arbeitswelt mittels ihrer rastlosen Aktivitäten in Business Netzwerken. Sie suchen nach dem kleinen ‚Etwas‘, das für das Geschäft eine große Wirkung haben sollen. Vor ein paar Tagen kam bei uns die Diskussion auf, ob man eine grundsätzliche Typisierung der User von Business Netzwerken vornehmen kann. Es wurde viel nachgedacht, überlegt und visioniert – und am Ende kam eine interessante Lösung raus…

Das Ergebniss fundierte im Buch ‚The Tipping Point‘, in dem Malcolm Gladwell die Rolle der entscheidenden Personen an Veränderungsprozessen unter dem Aspekt ‚The Law of the Few‘ beleuchtet. Er identifiziert dabei drei Typen, die bei Veränderungsprozessen unentbehrlich sind: Vermittler (Connectors), Kenner (Mavens) und Verkäufer (Salesmen).

Schaut man sich die Aktivitäten der Web 2.0 Gesellschaft in ihrem täglichen Wirken an, so sind zahlreiche Parallelen unverkennbar. Zum Beispiel, dass wir unsere Persönlichkeit nach genau diesen drei ‚Gewinnertypen‘ mit unseren Profilen ausrichten und, dass wir gleichzeitig versuchen, alle drei Typen in uns zu vereinen?

Ein Versuch die drei Typen aus Sicht der Aktivitäten in Business-Netzwerken wiederzufinden…

Vermittler (Connectors)
Prinzipiell erfüllen wir ‚Business-Netzwerker‘ alle diesen ersten Typus. Denn: Wer sich in einem Business Netzwerk registriert, bringt sich mit Mitbewerbern, Marktkennern, Partnern und Kunden zusammen und ist ja schon per se ein Connector, ein verbindender Mensch mit Verbindungen oder nicht? Fragwürdig… Denn nur, wer auch die Rolle des Vermittlers lebt, Menschen business-technisch erfolgreich zusammenbringt und sich ohne die permanenten Provisionsgedanken im Hinterkopf engagiert, ist der wahre Vermittler im Gladwelschen Sinne.

Wie man den Erfahrung vieler Kollegen und Businesskontakten entnehmen kann, scheiden sich hier die Geister gewaltig. Die Orientierung der Anwesenheit in Business-Netzwerken geht klar in Richtung: Me and my profit come first! Selten bekommt man wirklich wertvolle Vermittlungsansätze von Dritten für das eigene Business – egal ob man gut verlinkt ist oder nicht. Und schon gar nicht aus Eigeninitiative der eigenen Netzwerk-Kontakte. Wer zwar deutlich und ausdrücklich etwas sucht, muss dennoch erstmal direkt sein Netzwerk umständlich anzapfen. Früher hat man nach einem guten Tipp an Weihnachten eine gute Flasche Wein erhalten – heute scheint diese Geste ders guten Businessknigge abhanden gekommen zu sein.
Nicht selten bekommt man das Gefühl, heute bei Anfragen nach Vermittlungsansätzen zeitlich unpassend und am falschen Ort zu erscheinen (trotz ‚Vorstellen‘ Button).

Ist unser schnelllebiger, mit Terminen vollgestopfter Arbeitsalltag ein Bremsklotz für ein effizientes Vermittler-Dasein in den Business Netzwerken? Auf jeden Fall ist es schwierig, sich wirklich organisiert als Vermittler aufzustellen. Denn je mehr Businesskontakte man hat, umso weniger Zeit bleibt für jeden einzelnen Kontakt, neues Netzwerk- oder Business-Potential zu vermitteln.

Fazit: Das Prinzip ‚Eine Hand wäscht die andere‘ wird inzwischen in Business-Netzwerken leider viel zu stark im monetären Sinne gelebt. Ein Problem des Ressourcenmangels in Unternehmen oder der Profitausrichtung der Firmen und ihrer Manager? Die Antwort bleibt offen…

Kenner (Mavens)
Speziell im Web 2.0 Business, in der wir alle Business-Netzwerke und Wikis mit unserem Wissen füllen und wichtige Erkenntnisse in Blogs festhalten, manifestieren sich verschiedenste Arten von Kennern. Früher nutzten solche Businesspersonen Offline Veranstaltungen, stellten sich als Redner zur Verfügung oder verfassten Beiträge in wissenschaftlichen Zeitungen. Inzwischen will jeder derjenige sein, der sich als Kenner positioniert – der zur ‚Quelle neuer
Informationen wird, auf die wir vertrauen‘. Ob in Gruppendiskussionen oder als dortiger Moderator – in Business Netzwerken kann jeder zum Kenner werden. Das Internet macht die gewünschte Reichweite möglich…

Auch hier zeigt sich eine gewisse Diskrepanz zwischen den wahren ‚Kennern‘ und den -nennen wir sie mal- Reproduzenten. Zwei banale Vergleiche aus der Sportwelt – gerne! In der Fussballwelt gibt es die Option, sich einen Stern auf die Trikotbrust zu heften, wenn man erfolgreich die Champions League gewonnen hat. Beim Golf geht das Handicap je nach Erfolg rauf oder runter. Und Firmen können sich warm anziehen, wenn bei metacritic die Bewertungen der Produkte in den Keller gehen.

In Business-Netzwerken heftet sich jeder soviele Sterne ans Revers, wie nur eben möglich – unverifiziert von erfolgreichen bzw. angesehenen Businessmenschen. Da wird es schwer den Kenner, vom Reproduzenten zu unterscheiden. Ist ein Award oder Auszeichnung der Business-Netzwerke also für hervorragende Moderatoren, für qualifizierte Diskussionteilnehmer in Gruppen (z.B. durch die Gruppen-Moderatoren) oder für außergewöhnliche Blogger? Macht Sinn, wenn man ein qualifiziertes Komitee davorschalten würde. Zumindest würde es eine kleine Richtlinie zu mehr Transparenz bieten und zu mehr Übersichtlichkeit bei der heutigen individuellen Businesswelt dienen.

Fazit: Es fehlt an einer Orientierungshilfe, wer die überdurchschnittlichen ‚Kenner‘ der Märkte und Branchen sind. Xing, LinkedIn und alle ihre Mitbewerber könnten helfen, die Welt der erfolgreichen Businesstypen zu erhellen.

Verkäufer (Salesmen)
Überzeugend und charismatisch wollen wir allein schon mit unserem Profil in den Business-Netzwerken sein, weshalb sich jeder Manager auch entsprechend ein überzeugendes Profil ‚zurecht schustert‘. So manches Firmenbudget geht für hochprofessionelle Businessfotos oder Überstunden durch verstärkte Gruppen(-moderation) drauf. Dabei frägt man sich z.B. bei den Bildern, ob ein ehrliches, dem Typ passenderes Bild nicht überzeugender wäre. Auch wenn business-casual in manchen Branchen und Firmen nicht erlaubt ist.

Überzeugt sind wir dennoch von der Überzeugung, dass wir überzeugend im Business-Netzwerk auftreten: Wir überzeugen durch mannigfaltige Gruppenaktivitäten, durch zahlreiche Businesskontakte und durch reichhaltige Angaben bei Interessen, Berufserfahrung und Ausbildung. Dennoch sind wir dann noch lange nicht die Verkäufer, die mehr sagen als sie sagen und dadurch überzeugender sind als überzeugend (freie Interpretation der Gladwell Salesmen-These).

Ein ordentliches und engagiertes Profil macht noch keinen guten Verkäufer. Dazu ist manchmal ein besseres Bild notwendig und vor allem ein feineres Darstellungs-, Kommunikations- und Verhandlungsgespür (in Gruppen wie generell im Business Netzwerk). Und wenn im Alltag die ersten 10 Sekunden über Sales-Erfolg und – Misserfolg beim ersten Businesstreffen entscheiden, dann sind es bei der großen Auswahl in Business-Netzwerken vermutlich maximal fünf Sekunden. Was die Geschäftspartner im Salesprozess überzeugt, ist nicht die Universität, an der man studiert hat – ebenso wenig wie der Uniabschluss nach dem ersten erfolgreichen Job mehr zählt als die Aussage: Diplom vorhanden – ENDE. Nur davon kann man bei seiner eigenen Überzeugungskraft bei Einträgen in Business-Netzwerken aus Salesperspektive überzeugt sein.

Fazit: Die gewählte Darstellungsvariante des eigenen Profils und Auftretens in Business-Netzwerken muss dem Umfeld der eigenen Businesskontakte und -branche entsprechen. Wer den Wesenszug der Zustimmung austrahlt, erfäh
rt den Tipping Point des Verkäufers, der Erfolge sammelt.

Spot On!
Letztendlich sind es die Soft Skills der drei Typen, die als Kür den erfolgreichen Businessmenschen ausmachen. Die pure Anwesenheit in Business-Netzwerken ist das Pflichtprogramm. Entscheidend ist, wie ’sticky‘ und im Zusammenhang der Arbeitsthemen passend man in den Business-Netzwerken den Leuten erscheint, die dem eigenen Business zuträglich und gewinnbringend sind. Hier zeigt sich der wahre Matchmaking Typus.

Die Jäger-und-Sammler Leidenschaft der Business-Netzwerk Typen der Anfangsjahre ist -vermutlich aus Ressourcengründen- einem diversifizierten Business-Allrounder Typus gewichen. Die grundsätzlichen Fähigkeiten der ‚Veränderer‘ hat Gladwell in seinen drei Typen schon früh erkannt. Ob er jedoch wußte, dass die Managerwelt des heutigen Business erfordert, alle Typen in sich zu vereinen, sei mal dahingestellt…

Anleitung: Veröffentlichung fremder Emails

Dass Datenschutz ein heikles Thema im Business ist, erfahren wir wieder aus den jüngsten öffentlichen Diskussionen um Bertelsmann.

Bei der Veröffentlichung von Emails sieht die Sache aber noch kritischer aus. Da kommen so Punkte wie Anonymität, Postgeheimnis, Urheberrecht, Wettbewerbsrecht usw. ins Spiel.

Advisign hat hierzu einen Kurzleitfaden geschrieben: Darf ich eine Email oder ein Schreiben im Internet veröffentlichen? – eine Anleitung in 7 Schritten

Lesenwert!

Gewinnspiele begleiten die EM 2008 – und was ist mit dem Thema Datenschutz?

Europameisterschaft, EM oder EURO 2008… in allen Kombinationen mit dem Wort ‚Gewinnspiel‘ zu suchen, ist ein voller Erfolg. Die Generierung von Kontaktdaten rund um das Fussballfest ist u.a. in der Autoindustrie (s. Spiegel Online) wieder in vollem Gange. Kein Unternehmen will die Unbekümmertheit der Fussball- oder Gewinnspielfans auslassen. Jeder will am Ball sein und seine Datenbank der Interessenten in Schwung bringen.

In Vergessenheit geraten dabei sehr schnell die Richtlinien zum Datenschutz für derartige Aktionen – bei User und Unternehmen.

Eine bunte Seite mit Fussbällen, ein leichte Frage an den User, die Landing Page schön einfach gestaltet und schon generiert man zahlreiche Daten. Denn: welcher Internetuser liest schon die Datenschutzbestimmungen bei Gewinnspielen? Was zählt, ist was man gewinnen kann – und das führt oft zur allseits bekannten Datenschutzblindheit. Die Unternehmen freut’s, die Aktionen lohnen sich und im Anschluss werden die neuen User ordentlich mit Mailings und Flyern angeschrieben. Auch gerne mal über Dritte, denn mit dem Gewinnspiel rollt auch der Rubel. Bei einer Vermarktungsoption von bis zu 15 EUR pro Adresse kann ein Gewinnspiel ein lukratives Geschäft sein.

Vorsicht! Was und wie Unternehmen mit Daten aus Gewinnspielen umgehen dürfen, ist zu 100% gesetztlich geregelt.

Folgende Richtlinien sollten Sie auf jeden Fall bei Gewinnspielen beachten…
– Die Einwilligung muss freiwillig und aktiv erfolgen.
– Die Einwilligung kann in den AGBs sein. Diese müssen bei der Aktion (z.B. Gewinnspiel) ausdrücklich hervorgehoben werden.
– Die Kopplung von Gewinnspiel und Newsletter ist nicht erlaubt. Die Zustimmung für die Zusendung des Newsletters ist auch hier aktiv erforderlich.
– Gewinnerdaten dürfen nur nach vorheriger Einwilligung veröffentlicht werden.
–> Generell gilt: Die Tickbox darf nicht vorausgewählt sein – das Häkchen muss aktiv gesetzt werden!

Wer sich ausführlich informieren will, hört sich diesen dreiteiligen Podcast zum Thema ‚Gewinnspiele und Datenschutz‘ an. Der Podcast nimmt die folgenden Bereiche unter die Lupe: “Verwendung der Daten zu Vertragszwecken”, “Datenschutzrechtliche Einwilligung” und “Kopplung von Gewinnspiel und Newsletter”.

Spot on!
Die Folgen des Nichteinhaltens der gesetzlichen Richtlinien können von einer Unterlassungsklage bis hin zu einem hohen Bußgeld für das Unternehmen führen.